SLI kennen die alten 3DFx Freaks noch aus der Voodoo 2 Zeit. SLI stand damals für "Scan Line Interleave".
Das bedeutete, dass sich zwei im Rechner eingebaute Voodoo 2 Add-On Grafikkarten die Arbeit bei der
Bildberechnung teilten. Die erste Voodoo 2 berechnete die Zeilen 1, 3, 5,..., die zweite die Zeilen
2, 4, 6,... Das Ergebnis wurde einfach analog übereinander geblendet und fertig war das (durch
den Verlust an Signalstärke leider auch
recht verwaschene) Bild. Im Idealfall ließ sich so die Grafik-Performance bei VGA-limitierten Spielen glatt verdoppeln.
Der schiere Preis verhinderte damals jedoch die flächendeckende Verbreitung der 3DFx SLI-Systeme,
auch wenn es natürlich genügend Hardcore-User gab, die sich zwei Voodoo 2 Karten für ihr High-End System
gönnten.
SLI bis heute
Mit dem Einzug des AGP-Interface geriet SLI beinahe in Vergessenheit, schließlich befand sich auf den
entsprechenden Mainboards nur noch ein AGP-Slot, was es schon prinzipiell unmöglich machte,
zwei Grafikkarten im Verbund zu betreiben. Der alte PCI-Bus war den Anforderungen der
aktuellen Grafikmonster bei weitem nicht mehr gewachsen, weshalb auch niemand mehr auf die Idee kam,
ein solches Abenteuer auf PCI-Basis zu wagen. Dass 3DFx in der Zwischenzeit von
NVIDIA geschluckt wurde, tat ein übriges dazu, dass die Technologie bis heute nicht mehr genutzt wurde.
Prinzipiell wäre es mit Einführung des AGP 3.0 Standards nämlich durchaus möglich gewesen, mehrere
AGP-Slots auf einem Mainboard zu platzieren (siehe unser AGP 3.0 Artikel). Aufgrund dessen, dass
kein Hersteller davon Gebrauch machen wollte und auch keine echte Nachfrage da war, wurde die Multi-Port Fähigkeit des AGP 3.0 Standards
nie genutzt.
PCI-Express als Initialzündung für SLI
Auf PCI-Express wollen wir hier im ersten Teil des Artikels nicht näher eingehen. Das
werden wir im zweiten Teil nachholen, wenn wir Mainboard und Chipsatz in die Mangel nehmen.
Daher nur so viel: mit Einführung der neuen PCI-Express Plattform, die AGP und PCI in einem Aufwasch ablösen soll,
rückte die Idee, mehrere Grafikkarten auf einem Mainboard zu platzieren, wieder in den Bereich
des Machbaren.
NVIDIA - seines Zeichens Grafikkarten- und Mainboard-Chipsatz-Hersteller in Personalunion -
ließ sich hier nicht zweimal bitten. Wieder wurde das Kürzel SLI gewählt, dieses Mal allerdings
will es NVIDIA als Abkürzung für "Scalable Link Interface" verstanden wissen. Im Gegensatz zur 3DFx-Lösung
werden die beiden Teilbilder nun nicht mehr einfach analog übereinander geblendet. Die Grafikkarten sind
digital miteinander verbunden und teilen sich die Last an der Berechnung des Bildes 1:1.
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