Warum ist mein K6-2+ 500 so langsam wie ein K6 200?
Der AMD K6-2+ ist im Grunde ein Notebook-Prozessor, der nie für den Betrieb
in einem Desktop-PC gedacht war. Da er jedoch in den Sockel 7 paßt, kann man ihn
auch als Upgrade CPU für alte Sockel Super 7 Systeme verwenden,
solange das Mainboard 2.0 bis 2.2 V Core-Spannung unterstützt und der Hersteller des
Mainboards ein BIOS Update für die CPU-Erkennung zur Verfügung stellt, das
den K6-2+ identifizieren kann.
Hat man diese Hürde erstmal erklommen, bekommt man mit dem K6-2+
normalerweise ein sehr flottes System, wie man auch in unserem Artikel
AMD K6-2+ gegen Duron - Treffen der Generationen
nachlesen kann.
Aber! Auf einigen Mainboards kriecht der K6-2+ trotz korrekter BIOS-Erkennung
und Unterstützung aller K6-Features (Write Allocation, Write Combining, usw)
dahin wie eine Schnecke. Egal, welche Taktfrequenz man einstellt - die Leistung
entspricht in etwa der eines K6 200. Der Grund dafür ist beim ALi Aladdin V Chipsatz
der Revision "G" zu suchen, die mit dem K6-2+ nicht kompatibel ist.
Eines der prominentesten Opfer ist das Asus P5A-B Rev. 1.05. Auf älteren Revisionen
dagegen (1.04 und 1.03), auf denen die ALi-Revision "E" Dienst schiebt, läuft
der K6-2+ völlig normal.
Leider gibt es für dieses Problem keinen Workaround, außer das Board gegen eine
ältere Revision zu tauschen. Dies gilt übrigens im selben Maße für den K6-III+.
Weitere Infos zu den K6-2+/III+ Mobilevarianten findet ihr
hier...
Sockel A Thunderbird und Spitfire Prozessoren unlocken
Die Sockel A Prozessoren Athlon und Duron werden ab Werk mit einer
Multiplikator-Sperre ausgeliefert. Diese Sperre verhindert das Übertakten
der CPU durch Erhöhung des Multiplikators im BIOS oder per DIP-Schalter.
Diese Sperre ist jedoch sehr leicht zu umgehen. AMD hat auf der Oberfläche
des Prozessors einfach die vier Kontakte namens "L1" mit einem Laser getrennt,
die man lediglich wieder elektrisch leitend verbinden muß. Dazu genügt bereits ein
Bleistiftstrich (Graphit in der Mine leitet Strom)!
Ehe man jedoch die Brücken mit dem Bleistift wieder zu schließen versucht
empfiehlt es sich, den Bereich um die L1 Brücken mit Zahnpasta oder Waschbenzin
zu reinigen bzw. zu entfetten, da sonst der Bleistift womöglich keine saubere
Verbindung herstellen kann, um die Kontakte zu überbrücken. In diesem Fall
kann man die CPU entweder trotz der vermeindlich geschlossenen Brücken dennoch
nicht übertakten, oder sie reagiert merkwürdig mit völlig anderen Taktfrequenzen
als man eingestellt hat.
Als Bleistift hat sich ein gut gespitzter HB bewährt. Zieht die vier Striche sauber und
kräftig mit Hilfe eines Lineals nach. Achtet dabei darauf, daß sich die Striche
gegenseitig nicht berühren! Eine gute Anleitung dazu gibt es bei
Uebertakten.de.
Wenn die Aktion erfolgreich abgeschlossen wurde, kann man den Athlon oder Duron
mit jedem Mainboard, das die Manipulation des Multiplikator unterstützt,
wieder übertakten. Bei dieser Gelegenheit sei auf unseren Artikel
Thunderbird - Keep Cool
verwiesen, den Ihr unbedingt genau studieren solltet, ehe Ihr eine CPU
auf gut Glück hochjubelt.
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