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Montag, 14. November 2011

06:50 - Autor: Dr@

AMD stellt neue Opteron 6200 und 4200 auf Bulldozer-Basis vor

AMD_Opteron_Logo
Nach einigen Verschiebungen beim Launch der neuen CPUs auf Basis der von Grund auf neuentwickelten "Bulldozer"-Architektur stellt AMD heute endlich auch die lange erwarteten Opterons der 6200er ("Interlagos") und 4200er ("Valencia") Serien offiziell vor. Anfang Juni gab sich das Unternehmen noch zuversichtlich, den angepeilten Launch im dritten Quartal schaffen zu können. Allerdings kristallisierte sich in der Folgezeit langsam heraus, dass dieser Termin nicht zu halten ist. Auf Grund von Problemen mit der Ausbeute und der Kapazität mit dem 32nm-HKMG-Prozess beim Auftragsfertiger GlobalFoundries schaffte es AMD lediglich ab Anfang September einige Opteron 6200 an ausgewählte Kunden auszuliefern. Für einen Launch reichten die Stückzahlen zu diesem Zeitpunkt ganz offensichtlich nicht aus. Zu den ersten Kunden zählten insbesondere Cray und andere Hersteller von Hochleistungsrechnern, die für ihre Projekte bestimmte, vertraglich zugesicherte Zeitpläne einhalten mussten.

AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200


Durch ihre im Vergleich zur Konkurrenz höhere Anzahl an Integer-Kernen sieht AMD als Zielmärkte für die neuen Opterons neben dem bereits erwähnten HPC-Markt vor allem Datenbank- und Virtualisierungs-Anwendungen sowie das Cloud-Computing. Mit den besonders energieeffizienten Modellen bietet der kleinere x86-Riese nach eigenen Angaben sogar die geringste Leistungsaufnahme pro Kern. Den oftmals angeführten Nachteil der höheren Kernzahlen, wenn es um die Lizenzkosten geht, sieht AMD als weniger relevant an. Denn die meisten Unternehmen hätten sowieso unternehmensweite Lizenzen. Zudem haben einige Anbieter ihr Lizenzierungsmodell mittlerweile angepasst. Weiter Argumente für die Opterons sollen die neu hinzugekommenen Befehlssätze und Features zur Steigerung der Energieeffizienz sein. Bei den Befehlssätzen sind die neuen Opterons nicht nur auf Augenhöhe mit den Xeons von Intel, sondern bieten mit XOP und FMA4 zusätzliche AMD-spezifische Erweiterungen (siehe dazu "AMDs SSE5 ist tot - lang lebe AVX").

AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200


Gerade der Launch der FX-Prozessoren, die ja ebenfalls auf der "Bulldozer"-Architektur und dessen Modul-Konzept basieren, hat aber gezeigt, dass die Leistungsfähigkeit der völlig neuen Architektur stark von der Unterstützung durch die Software abhängig ist. Laut AMD sollen mittlerweile die gängigen Compiler (ausgenommen der ICC von Intel), wie beispielsweise der PGI Compiler der Portland Group, entsprechende Optimierungen bereitstellen. Und auch der Scheduler des Linux-Betriebsystems, welches in diesem Umfeld zumeist im Einsatz ist, kann mit dem Modulkonzept besser umgehen als der von Windows 7. Weitere Details zum Softwareökosystem hat AMD in dieser Präsentation zusammengestellt.

Die neuen Features AMD Turbo CORE und TDP Power Cap sowie die Unterstützung von DDR3U-DIMMs mit einer Spannung von nur 1,25 V sollen dabei helfen, die zur Verfügung stehende Energie effizient in Rechenleistung umzusetzen. Bisher konnte die Vorgängergeneration Opteron 6100 und 4100 lediglich DDR3-DIMMs mit der Standardspannung von 1,5 V oder die Low-Voltage-Ausführungen DDR3L mit einer auf 1,35 V abgesenkten Versorgungsspannung ansteuern. Der neue Turbo bietet dazu zwei Stufen, mit denen die Hardware vollautomatisch alle Module oder bis zur Hälfte aller Module übertakten kann, wenn dazu entsprechender TDP-Spielraum verfügbar ist. Um die aktuelle Ausnutzung der TDP zu bestimmen, ermittelt der Prozessor fortlaufend die Auslastung bestimmter Einheiten und schätzt auf dieser Grundlage den aktuellen Verbrauch ab. Laut AMD soll dies ziemlich genau funktionieren, was gewährleistet, dass der Prozessor die TDP nie überschreitet. Diese "Messung" der aktuellen Leistungsaufnahme wird auch für das Feature TDP Power Cap verwendet, mit dem es in Schritten von einem Watt möglich ist die maximale TDP des Prozessors zu reduzieren. Diese bessere Ausnutzung des TDP-Spielraums hat auch zur Folge, dass AMD keine ACP-Werte mehr nennt, sondern wieder die üblichen TDP-Werte.

AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200


Insgesamt stehen zum Start 18 verschiedene Modelle in sechs verschiedenen TDP-Klassen zur Auswahl. Davon sind 10 Modelle der Opteron 6200 Serie für Server mit zwei oder vier Sockeln zugeordnet, bei der jeder Prozessor aus jeweils zwei "Orochi"-Dies (MCM, Multi Chip Module) aufgebaut ist, die per HyperTransport miteinander verbunden sind. Die unterschiedlichen Kernzahlen von 16, 12, 8 oder 4 werden ausschließlich durch die Deaktivierung ganzer Module erreicht. Das gilt auch für den Exoten AMD Opteron 6204 mit lediglich vier Kernen. Es handelt sich dabei wirklich um zwei Dies, auf denen jeweils nur ein Modul aktiviert ist, welches dafür aber bereits mit einer Standardfrequenz von 3,3 GHz läuft. Es stehen also zwei Memory-Controller mit jeweils zwei Kanälen und zwei L3-Caches mit jeweils 8 MiB zur Verfügung. Laut AMD wurde diese Konfiguration von einigen Kunden aus dem Finanzmarktsektor nachgefragt.

AMD Opteron 6200 & 4200


Die Opteron 4200 Serie für Server mit einem oder zwei Sockeln nutzt ebenfalls das "Orochi"-Die, wobei jeder Prozessor aber, wie auch schon beim AMD FX, nur mit einem Die ausgestattet ist. Es stehen Modelle mit acht oder sechs Interger-Kernen (4 oder 3 Module) in den TDP-Klassen 95, 65 und 35 Watt zur Auswahl. Auch wenn es nicht für die Leistungsspitze reicht, sieht sich AMD mit den neuen Server-Prozessoren gegenüber der Intel Xeon 5600 Serie insbesondere in dem Teilmarkt sehr gut aufgestellt, wo die großen Volumen verkauft werden. Ob das reicht, um den Niedergang der Serversparte zu stoppen und den Marktanteil signifikant auszubauen, werden erst die kommenden Quartale zeigen. Dabei ruht die Hoffnung in erster Linie darauf, dass die neuen Opterons Sockel-kompatibel - BIOS-Update vorausgesetzt - zu den bereits verfügbaren Plattformen auf Basis der Sockel G34 und C32 sind. Somit ist die Ausgangsposition deutlich besser, als bei der Vorgängergeneration und auch bei der Desktopversion AMD FX.

AMD Opteron 6200 & 4200 AMD Opteron 6200 & 4200


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