Eine Kolumne spiegelt stets ausschließlich die private Meinung des Kolumnisten wider. Niemals repräsentiert eine
Kolumne die Meinung der Redaktion oder des Seitenbetreibers.
Pausenclown & Partylöwe & Gelegenheiten
Auf jeder Party gesucht und auch immer zu finden. Auch sie sind in Foren zu finden, natürlich
in jenen Ecken, wo der Unsinn fröhliche Partys feiert. Unterhaltung ist eine starke Triebkraft, denn
es muss ja Gründe haben, weswegen Fernsehen Nutzer an des Internet verliert. Zappen ist ja auch was
feines und was die Fernbedienung kann, kann die Maus schon lange.
"...Ich such mir doch nicht extra ein Forum für CPUs, eines für Chipsätze, eines für tiefgründige
Diskussionen etc. - die Masse führt zur Vielfalt und manchmal entdecke ich ein gutes Thema nach
dem ich sonst nicht mal gesucht hätte und es kommt ein schöner Thread zustande"Zitat intel_hasser.
Ich kann da nur wenig dazu sagen, da ich mich zu selten in diesen Bereichen eines Forums aufhalte, aber hin und
wieder geht dort die Post ab. Der Partykeller ist so wichtig für die Gemeinschaft, wie erster Mai
und Neujahr... solange die Kernkompetenz nicht nur der Partykeller ist. Bei Partykeller.de ist naturgemäß
Partykeller auch die Kernkompetenz ;-)
Kommunikator/Schlumpfine (im besten Sinne)
Diese Gruppe ist neugierig auf die menschlichen Aspekte. Sie sind den menschlichen Problemen
aufgeschlossen und sind auch bereit einen privaten Ton zu wählen. Sie können Foren das
berühmte "Lagerfeuergefühl" geben. Man fühlt sich einfach wohl, auch wenn eben "off Topic"
gesprochen wird. Dies bedeutet aber eben nicht, dass ein flegelhafter Ton provoziert wird.
Im Gegenteil, nur wer ernst genommen werden will, muss auch andere ernst nehmen. Wenn ein Forum
eine sehr persönliche Ebene ermöglicht, dann fühlen sich diese Kommunikator-Personen zufrieden.
"ich möchte zumindest die MÖGLICHKEIT haben, auch mal über mich reden zu können, wenn mir
danach ist oder ich eine andere Meinung zu irgendetwas brauche."Zitat Community-Mitglied P3D
Und wenn diese Gruppe sich vom Bauch her zufrieden fühlt, so strahlt dies auch auf die anderen Forenmitglieder aus.
"Meine Anteilnahme ist ... selbstverständlich, ich wurde dazu erzogen, dass man sich auch für andere Leute
freuen kann und sich auch für andere Leute interessiert, für deren Gedanken, für deren Arbeit, für
deren Wohlergehen."Zitat Cephei über die Form der Ansprache. Ein fröhliches "Hallo wie
steht`s" tut nicht weh und erzeugt positive Atmosphäre. Dies gilt auch für ein Lob, oder das
Zitieren von wirklich gelungenen Passagen. Manche empfinden ja auch ein diebisches Vergnügen
dabei signaturtaugliche Passagen zu kreieren.
Echte Anteilnahme ist doch schon ein positives Gefühl, verzweifelte Momente hat ja jeder schon empfunden.
Aber es sind auch Begrenzungen da, derer man sich im Forum auch bewusst sein sollte. Ein Chat kann
da noch persönlicher werden. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass hier doch körperliche Grenzen
vorhanden sind. Man spricht zwar in Echtzeit, aber man kann nicht die Gestik, Geruch, körperliche
Anwesenheit erspüren. Das Forum kann noch viel weniger in dem individuellen Echtzeiterlebnis mit einem Chat mithalten.
"... wobei ich persönlich immer noch den Chat vorziehe, da man dort Gleichgesinnte findet, die einem
ZUHÖREN, die für einen da sind. Da gab es bisher hier im Forum nur wenig Beispiele (nur z.B. der Thread Mein Leben).
Außerdem redet man im Chat meist eins zu eins oder in der kleinen Chatclique, das ist mir persönlich lieber
als mit 10 oder 20 Leuten zu diskutieren. Im Chat findet man durchaus echte Freunde, im Forum... glaub ich
eher nicht. Weil da das Thema, über das man reden soll, schon festgelegt ist..."Zitat Cephei.
Aber die Komponente Zuhören ist ein ganz wesentlicher Punkt. Wo findet man heute schon noch
Zuhörer? Vor 100 Jahren waren Parteien, Vereine, Klubs die Orte der Diskussion und des Meinungsaustauschs.
Foren und Chats ermöglichen jedenfalls neue Möglichkeiten. Befinden wir uns in einem
Paradigmenwechsel? Marcus Hammerschmitt lässt
diese Frage mit seinem Artikel "Virtuelle Beziehungen - existenzielle Entfremdungserfahrung oder neue Qualität
des Begehrens?" in mir aufkommen, der einen brandaktuellen Artikel auf Telepolis geschrieben hat.
"Der Kitt, der unsere Gesellschaft emotional zusammenhält, verändert seine Konsistenz, man
experimentiert mit ihr, und wir experimentieren alle fröhlich mit. "Beziehung" heißt es
immer noch, "Liebe", "Freundschaft" usw. - und doch entsteht vor unseren Augen ein neues
Paradigma der Bezüglichkeit selbst."Zitat aus dem Artikel von Marcus Hammerschmitt.
So weit gehen mag ich nicht mit dem Paradigmenwechsel, denn Zuhören ist wirklich eine wichtige
Eigenschaft, unabhängig vom Medium. Und wenn man wirklich physisch in Kontakt treten will, dann
kann man ja immer noch aus der Anonymität heraustreten und Adressen und Telefonnummern tauschen.
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