Installation und BIOS
Im Rahmen der Layouterörterung wurde es bereits angesprochen - der CPU-Sockel liegt in unmittelbarer Reichweite des ersten DIMM-Slots. Der erste Montageversuch unseres Coolermaster HAC-V 81 X-Dream brachte daher eine gewisse Ernüchterung.
Waren Besitzer der Kombination Coolermaster/nForce2 desöfteren gezwungen, die rechtwinklige Befestigungsspange nach oben zu verbiegen (die Drehung des Sockel führte zum Kontakt mit dem Netzteil) so ereilte uns auf dem Soyo KT600 Dragon Ultra Platinum ein ähnliches Schicksal. An eine Bestückung der ersten beiden DIMM-Slots war nicht zu denken. Erst nach "mechanischer Behandlung" der Klammer waren zumindest DIMM 2 und DIMM3 verwendbar. Benutzer von Kühler mit normaler Fixierung (z.b. senkrecht via Schraubenzieher) dürften allerdings auf keine Probleme stoßen.
Mittels den DIP-Switches kann der Multiplikator (5.0 bis 17.0) der CPU verändert werden. Die Belegung hierzu findet sich im Handbuch. Im Gegensatz zu manchen KT400 Platinen wird der Prozessor auf dem Soyo KT600 Dragon Ultra Platinum nicht automatisch unlocked. Der Anwender muss selbst Hand anlegen (z. B. mittels einer Drahtschlinge im Sockel).

Um die CPU vor Schäden, die durch eine Überhitzung verursacht werden, zu schützen hat Soyo die Platine mit dem sog. "ABR" (Anti Burn Regulator) ausgestattet. Dieser greift direkt auf die interne Diode von Athlon XP Prozessoren zu und fährt das System bei Überschreitung der im BIOS festgelegten Shutdown-Temperatur in Verbindung mit einem hochfrequenten Warnton herunter. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme hat der Hersteller noch "FOC" (Fan-Off Control) implementiert. Diese Funktion überwacht kontinuierlich die Drehzahl des CPU-Lüfters. Stellt der Sensor einen Stillstand fest, wird das System ebenfalls automatisch abgeschaltet. Vorsicht ist allerdings für Besitzer von langsam drehenden Lüftern geboten - sollte das System nach dem Einschalten sofort ausgehen, so kann man die Prüfung mittels der "Einfg" Taste überspringen und "FOC" im BIOS deaktivieren.

Nichts weltbewegendes im Bereich der "Advanced BIOS Features". Neben der Bootreihenfolge können Cache-Settings, APIC (standardmäßig aktiviert) etc. eingestellt werden.
Die relevanten Einstellungen des Speichers findet man unter der Rubrik "Advanced Tune-Up Settings". Anzumerken sei an dieser Stelle, dass die "Tras" (oder auch "Active To Precharge") minimal mit 6T angesteuert werden kann - dies gilt wohlgemerkt für DDR266 bzw. DDR333. Sobald der Arbeitsspeicher im DDR400-Modus angesprochen wird, ist 8T die schnellste Einstellung.
Im Bereich des "Soyo Combo Feature" finden sich neben CPU- und Speichertakt auch die manipulierbaren Spannungen. Neben der Vcore können hier zusätzlich die DIMM- und AGP-Spannungen erhöht werden. Die beiden SATA-Controller können, wie auch Firewire und Onboard-Sound, komplett deaktiviert werden um Ressourcen zu sparen.
Hinsichtlich der Core-Spannung gibt es nichts Besonderes zu vermerken. Maximal können 1.850V angelegt werden. Einem Silent-System mit niedrig getakteten Prozessoren steht beim Soyo nichts im Wege - die Vcore kann bis 1.475V herunter geregelt werden.
Instabilitäten aufgrund eines problematischen Speichers können durch Anheben der DIMM-Spannung entgegengewirkt werden. Der Maximalwert beträgt hier 2.8V.
Zwar recht selten verwendet aber sporadisch dennoch notwendig - die Spannung des AGP kann ebenfalls reguliert werden. Sollten sich Abstürze gerade bei grafiklastigen Anwendungen häufen, so kann diesem Umstand eventuell durch mehr Spannung entgegen gewirkt werden. Hier liegt das Limit bei 1.8V.
Störrische Erweiterungskarten können unter "PnP/PCI Configuration" gebändigt werden. Die INT-Request Table wird im Handbuch leider nicht abgedruckt so dass wir sie manuell erstellt haben.
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INT-1
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INT-2
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INT-3
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AGP Slot |
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PCI Slot 1 |
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PCI Slot 2 |
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PCI Slot 3 |
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PCI Slot 4 |
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PCI Slot 5 |
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USB 1.0/1.1 |
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USB 1.0/1.1 |
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USB 1.0/1.1 |
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USB 1.0/1.1 |
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USB 2.0 |
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LAN |
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1394 |
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Merkwürdig ist, dass Soyo die Fähigkeiten des VT8237 Southbridge nicht vollständig ausnützt. Zwei INT-Leitungen liegen hier brach. Stattdessen teilen Komponenten wie z. B. AGP, USB 1.0/1.1 und SATA eine Leitung. Für problematische Erweiterungeskarten bietet sich beim Soyo KT600 Dragon Ultra Platinum der 4. PCI-Slot an, da er die INT-4 komplett für sich alleine belegt.
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Erwähnenswert sind noch "AGP & P2P Bridge Control" und "CPU & PCI Bus Control". Hier können grundlegende Optionen wie beispielsweise die AGP Aperture SIze, PCI Master Waitstates usw. eingestellt werden. Delayed Transaction taucht allerdings nicht auf. Der "AGP 3.0 Calibration cycle" ist nicht anwählbar, da unsere Review-Grafikkarte über ein AGP 4x Interface verfügt.
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