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Samstag, 13. Oktober 2012

13:11 - Autor: Dr@

Plant AMD die Entlassung von weiteren 30 Prozent der Belegschaft? [Update]

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Bereits in den letzten Wochen und Monaten gab es immer mal wieder Gerüchte, AMD plane einen weiteren größeren Kahlschlag bei seiner Belegschaft. CNET will jetzt in Erfahrung gebracht haben, dass 20 bis 30 % der derzeitigen Belegschaft von dieser erneuten Entlassungswelle innerhalb der nächsten Wochen betroffen sein sollen. Somit werden bis zu 3.330 3.511 von den derzeit 11.100 11,705 Angestellten des Konzerns (Stand Februar 2012) vor die Tür gesetzt. Genauere Details werden nicht genannt, als Termin für die offizielle Verkündigung dieser "Optimierungen" wird jedoch der 18. Oktober genannt, an dem die Geschäftszahlen für das dritte Quartal präsentiert werden.

Angesichts der deutlichen Korrektur des erwarteten Umsatzes nach unten und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage ist durchaus anzunehmen, dass die Führung des Unternehmens auf diese geänderten Rahmenbedingungen reagieren muss. Allerdings ist fraglich, wie AMD im harten Konkurrenzkampf mit Intel und NVIDIA weiterhin bestehen können will. Schließlich ist dies nicht die erste Entlassungswelle eines zweistelligen Prozentsatzes von der Belegschaft. Während der kleinere x86-Riese zumindest bei den GPUs sich noch auf Augenhöhe mit NVIDIA befindet, ist dies bei den x86-CPU-Kernen längst nicht mehr der Fall. Zu allem Überfluss kannibalisieren Tablets und Smartphones immer stärker den traditionellen PC-Markt. Vielleicht liefert die folgende Folie allerdings einen Ansatz für das Warum.


Improved Execution


Andererseits könnte diese Personalreduktion auch schlicht die Folge aus dem vermehrten Einsatz von automatischen Design-Tools sein, die ja künftig auch für die CPU-Kerne eingesetzt werden sollen, um die Entwicklungskosten radikal zu senken und die Produktentwicklung zu beschleunigen. Mitarbeiter, welche bisher für die händische Optimierung der elektrischen Schaltungen verantwortlich waren, werden durch diese Tools ersetzt. Zuletzt wurde dieser Ansatz auf der Hot-Chips-Konferenz Ende August angepriesen, wo beispielhaft die Vorteile dieses Ansatzes an einer damit (theoretisch) optimierten FPU demonstriert wurden. Erstmals sollen diese Bibliotheken wohl bei den "Excavator"-Modulen Anwendung finden, welche nach aktueller, offizieller Roadmap nach der "Steamroller"-Entwicklungsstufe im Jahr 2014 folgen sollen.

Die nach der obigen Folie geplante Reduktion der Forschungs- und Entwicklungskosten pro APU-Produkt von ca. 60% kann nur durch massiven Personalabbau in der Entwicklung erreicht werden. Wenn erste Produkte mit "Steamroller"-Modulen im nächsten Jahr auf den Markt gebracht werden sollen, muss die Entwicklung der Schaltungen bereits mehr oder weniger abgeschlossen sein. Somit kann die fortan "überflüssige" Arbeitskraft rationalisiert werden. Gehört diese Rationalisierung also schon länger zur geplanten neuen Strategie des amtierenden CEO Rory Read?

Bulldozer-Nachfolger


Dies passt dann auch mit den Gerüchten zusammen, die SemiAccurate aufgefangen haben will. Demnach wird dieses Mal die Axt vor allem bei den Ingenieuren geschwungen, wobei insbesondere der AMD-Standort Markham betroffen sein soll. Was dieses Gerücht besonders alarmierend macht, ist die Tatsache, dass damit wohl in erster Linie die kanadischen GPU-Entwickler getroffen werden - also genau der Teil des Unternehmens, der aktuell im harten Konkurrenzkampf mit NVIDIA noch gut da steht. Die Ingenieuren in Markham haben darüber hinaus laut früheren Pressemitteilungen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der bisherigen APU-Produkte geleistet, wofür AMD vom kanadischen Staat sogar Subventionen kassierte. Abschließend nennt SemiAccurate als Stichtag für die Entlassungswelle noch den 25. Oktober.
Update: Laut AllThingsD hat sich Rory Read für die Umsetzung der "Optimierungen" zwei Beratungsfirmen ins Boot geholt. McKinsey ist demnach für die Entlassungen zuständig. Die schlechten Nachrichten werden also wohl nicht von den jeweiligen Vorgesetzten persönlich überbracht, sondern von externen Spezialisten für diesen Job ("Up in the Air"). Die zweite Beratungsfirma BCG ist hingen offenbar in die Erarbeitung der künftigen Unternehmensstrategie eingebunden.

Ein derartiger Abfluss von Kompetenz - man könnte es auch Ausbluten nennen - dürfte nur schwerlich zu kompensieren sein. Das Wort Kaputtsparen kommt einem dabei zwangsläufig in den Sinn. Die Konkurrenz freut sich sicherlich über jedes freiwerdende Talent auf dem Arbeitsmarkt. Ob die durch Verwendung der automatischen Design-Tools potentiell kürzeren Entwicklungszyklen der richtige Ansatz für AMD sind, wird die Zukunft zeigen. Bei der Entwicklung der zur "Brazos"-Plattform gehörenden APUs "Ontario" und "Zacate" wurde dieser Ansatz jedenfalls bereits sehr erfolgreich getestet - allerdings im Einsteigermarkt mit kleinen Margen. Die meisten Manager der alten Garde haben über die neue Strategie jedenfalls bereits abgestimmt und sich einen neuen Arbeitgeber gesucht.

Quelle:
Update:

SemiAccurate hat ein Memo veröffentlicht, welches eine Abschrift vom Original sein soll, dass angeblich an alle AMD-Angestellte verschickt wurde. Nachfolgend findet Ihr die Eins-zu-Eins-Kopie:

Zitat:
CONFIDENTIAL – INTERNAL ONLY
To: All AMD
Subject: Q3 Preliminary Results

Team,

Yesterday, we announced our preliminary third quarter results indicating a decline in both our revenue and gross margin expectations. This was primarily due to weaker than expected demand across all product lines caused by the challenging macroeconomic environment. We expect Q3 revenues to decrease approximately 10% sequentially, where we previously forecasted third quarter 2012 revenue to decrease 1%, plus or minus 3% sequentially. We believe gross margin will be approximately 31%, down from the guidance of 44% due to $100 million inventory write-down, as well as weaker than expected demand. We expect operating expenses to be 7% below our prior guidance, which was accomplished through the efforts of AMDers across the business to reduce costs.

Clearly, these preliminary results are disappointing to all of us and not reflective of the hard work and commitment demonstrated by AMDers every day. There is no doubt we are working through significant change and are feeling the pressures of a challenging market environment. The factors that emerged earlier this year that impacted the market and our business remain, and we continue to feel those impacts. I am personally disappointed in our results but we will push forward.

The strategy we laid out at the beginning of the year is sound – building our differentiated IP through ambidextrous architectures, Heterogeneous Systems Architecture (HSA) and leadership in graphics and cores – but we must accelerate our plans to adjust to accelerating market tends. We have spent time with our Board of Directors and as an AMD Executive Team (AET) talking through our short and long-term strategy and the steps necessary to enable us to execute on the goals and objectives we set. We are paving and charting our own path to success, and we will face challenges and make tough decisions along the way.

I know you have many questions and we will address those in the coming weeks. Our earnings call will be held on October 18th and our next WorldCast on October 30th where we’ll talk about the evolution of our strategy in more detail along with our full Q3 financial results. The AET is committed to communicating as transparently as possible, and investing the time to ensure that we are all aligned across AMD.

The tough market conditions coupled with building a stronger AMD requires change to seize the opportunities in front of us – and we must embrace that change. I truly appreciate the hard work that has been put forth as we work through a difficult market and a changing business.

Rory


Quelle: SemiAccurate

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