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Dienstag, 12. März 2013

14:00 - Autor: Dr@

AMD schickt Trinity 2.0 aka Richland ins Rennen

AMD A10 - Elite Quad-Core
Nachdem bekannt wurde, dass sich die ursprünglich als Nachfolger für "Trinity" geplante "Kaveri"-APU verschieben würde, hatte dies einige Fragen zur Folge. Schließlich sollte die APU der dritten Generation durch die Vereinigung der "Steamroller"-Kerne mit einer GCN-GPU auf dem gleichen Die auch erstmals vollständige Unterstützung für HSA-Anwendungen bieten. Dies wäre ein wichtiger Meilenstein für die HSA-Initiative. Warum heute die sogenannte "Richland"-APU vorgestellt wird und eben nicht "Kaveri", erklärt AMD offiziell damit, dass hierfür von entscheidender Bedeutung die Time-to-Market gewesen sei. Das neue Produkt sollte unbedingt rechtzeitig für den üblichen Design-Zyklus der OEMs fertig werden. Entsprechend gibt AMD auch an, bereits seit Ende 2012 die neuen APUs an seine Kunden auszuliefern. Bei "Kaveri" soll hingegen angeblich alles weiterhin nach Plan laufen, sodass als Zeitfenster für die Veröffentlichung weiterhin Ende 2013 genannt wird. Angesichts der Lieferschwierigkeiten in der Vergangenheit und anderen hausgemachten Problemen, die reichlich verbrannte Erde bei den Geschäftspartnern hinterlassen haben dürften, ist es sicherlich nicht die allerschlechteste Entscheidung, eben nicht auf Biegen und Brechen "Kaveri" ins Rennen zu schicken. Ganz ohne neues Produkt wollte der kleinere x86-Riese dann aber wohl doch nicht dastehen. So lässt sich dann auch erklären, warum für die neuen "Trinity"-Modelle mit "Richland" gleich ein eigener Codename vergeben wurde. Denn im Grunde genommen handelt es sich hier lediglich um Feintuning von APU und zugehöriger Plattform. Oben drauf legt AMD einige interessante Softwarelösungen, die nicht nur das Potential der APUs veranschaulichen, sondern auch einen praktischen Nutzen für den Endkunden haben sollen.


AMD Richland APU AMD Richland APU AMD Richland APU AMD Richland APU AMD Richland APU


Die APU wird nach wie vor bei GlobalFoundries im 32-nm-HKMG-SOI-Prozess gefertigt. Die bis zu vier x86-Kerne setzen sich weiterhin aus den bekannten "Piledriver"-Versionen der Bulldozer-Module zusammen, die GPU basiert weiterhin auf der VLIW4-Architektur, welche AMD bei den "Cayman"-GPUs der Radeon HD 6900 genutzt hat und auch an der integrierten Northbridge wurden keine größeren Änderungen vorgenommen. Es ist aber davon auszugehen, dass AMD das neue Stepping genutzt hat, um einige kleinere Fehler zu beheben. Eine aktualisierte Version des Revision-Guides wird hierüber sicherlich in den nächsten Tagen Auskunft geben. Welche Neuerungen hat also "Richland" überhaupt zu bieten?

Laut AMD stand die Verbesserung der Nutzererfahrung im Mittelpunkt. Hierzu sollen nicht nur höhere Taktraten bei gleicher TDP-Einstufung (dazu später mehr) beitragen, sondern auch Software-Tools und Optimierungen am Power-Management der APU. In Zusammenarbeit mit ISVs hat AMD dazu zusätzlich zu den bekannten Software-Features Steady Video (eingeführt mit "Llano") und Quick Stream (eingeführt mit "Trinity") mit Gesture Control (Steuerung über einfache Gesten), Face Login (Login unter Windows 8 durch Gesichtserkennung) und Screen Mirror (Streamen auf ein DLNA-fähiges Gerät) weitere entwickelt, die den Partnern zur Integration angeboten werden. Alle drei Software-Features sollen von der Rechenleistung des GPU-Kerns der APU profitieren und so die oft angepriesenen Vorteile des APU-Konzepts für den Endkunden nutzbar machen. Auf der Folie 4 wird zudem noch Dual Graphics mit diskreten Grafikkarten aus der "Solar System Familie" genannt. Dies würde nach unserem Verständnis bedeuten, dass jetzt auch bei der Kombination einer VLIW4- mit einer GCN-GPU die Nutzung von Dual Graphics doch möglich ist. Bisher hieß es, dies sei auf Grund der sich stark unterscheidenden Architekturen nicht möglich. Eine Nachfrage hierzu bei AMD blieb bisher unbeantwortet. Update: Laut AMD soll es tatsächlich funktionieren. Die unterstützten Konfigurationen haben wir in der zugehörigen News aufgeführt.

AMD Richland APU AMD Richland APU AMD Richland APU AMD Richland APU


Auf Seiten des Power-Managements will AMD einige Arbeit in das Feintuning gesteckt haben. Die mit "Hondo" eingeführte Start Now Technologie soll für einen schnelleren Wechsel zwischen besonders tiefen Schlafzuständen und dem Aktiv-Zustand (S0) sorgen sowie den Verbindungsaufbau mit dem WLAN beschleunigen. Außerdem wurden zusätzliche P-States (Taktfrequenz und zugehörige Spannung) eingeführt, sodass die APU die "Piledriver"-Kerne entsprechend der anliegenden Last effizienter nutzen kann. Dies soll insbesondere beim Abspielen von Videos die Leistungsaufnahme deutlich senken und somit einer längeren Akkulaufzeit zugutekommen.
Besonders stolz sind die Ingenieure bei AMD auf die verbesserten Algorithmen, die der Turbo-Funktionalität zu Grunde liegen. Ihre Arbeit basiert dabei auf den Fähigkeiten, die bereits mit den vorigen Generationen eingeführt wurden. So kann auch "Richland" auf Basis der Auslastung einzelner Funktionsblöcke die aktuelle Leistungsaufnahme ("Llano") sowie Wärmeverteilung und somit den Temperaturverlauf über dem Die ("Trinity") sehr genau abschätzen/berechnen. Zusätzlich werden fortan die tatsächlichen Temperaturdaten mit in die Berechnungen eingebunden, welche von den Temperatursensoren geliefert werden, die über den gesamten Die verteilt sind. Außerdem will AMD jetzt besser den Einfluss der Wärmeableitung über Sockel, Wärmeleitpaste und Kühler sowie den Einfluss der Umgebungstemperatur verstehen, sodass weniger konservative Abschätzungen für diese Effekte genutzt werden müssen. Hierdurch soll das Echtzeit-Monitoring durch den Mikrocontroller noch genauer werden, was einem besseren Boost-Verhalten zuträglich sein soll.
Die zweite große Innovation beim Power-Management ist die Fähigkeit des Mikrocontrollers, die zur Verfügung stehende TDP intelligenter auf die Funktionsblöcke der APU zu verteilen. Bisher wurde schlicht dem Funktionsblock (CPU-Kern bzw. GPU) der maximal mögliche TDP-Anteil zugeteilt, der am stärksten ausgelastet war. Mit den optimierten Algorithmen soll es dem Mikrocontroller jetzt möglich sein, die anliegende Last besser zu verstehen, um auf dieser Basis dann das TDP-Budget zu verteilen. Dies soll zu einer höheren Energieeffizienz und Rechenleistung führen.

Nachdem sich das Unternehmen 2009 dazu entschloss, die Vielzahl eigener Marken unter einer einzigen - nämlich VISION - zusammenzufassen, gab es in den Folgejahren einige Modifikationen an diesem Marketingkonzept ([1] & [2]). Nachdem auch bekanntere Marken wie Athlon und Phenom diesem mehr oder weniger zum Opfer fielen, wurde einiges an Geld investiert, um bei potentiellen Kunden irgendeine positive Assoziation zwischen VISION und Notebooks bzw. PC herzustellen. Nun wird aber auch VISION fallen gelassen. Künftig soll der Fokus im Marketing wieder auf der Kernmarke AMD liegen. Entsprechend prangt jetzt der AMD-Schriftzug auf den neuen Logos. An der alphanumerischen Abstufung der Modellbezeichnungen hat sich hingegen nichts verändert.

AMD Richland APU


In nachfolgender Tabelle sind die technischen Daten der "Richland"-APUs zusammengestellt. Im Vergleich zu den "Trinity"-Modellen aus dem Vorjahr konnte die Standardtaktfrequenz durchgehend um 200 MHz und die Boosttaktfrequenz um 300 MHz bei gleicher TDP-Einstufung angehoben werden. Auf Seiten der GPU liegen jetzt ebenfalls leicht höhere Taktfrequenzen mit einem Turbo-Modus bis 720 MHz an.

AMD Richland APU


Erste Notebooks mit den 35-W-Modellen von "Richland" sollen im April verfügbar werden. Besonders flache Designs folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Hier gibt AMD lediglich an, dass die passenden APU-Modelle mit reduzierter TDP noch im ersten Halbjahr 2013 erscheinen sollen. Da "Richland" in den gleichen Sockel wie "Trinity" passt, können die OEMs ihre bestehenden Notebookplattformen weiterhin nutzen, was Entwicklungskosten spart. Es kann also für AMD-Verhältnisse mit einer zügigen Verfügbarkeit der neuen Modelle in Endkundengeräten gerechnet werden.


Update:

Zur Illustration hat AMD auf seinem YouTube-Kanal ein Video veröffentlicht, in dem die neuen Funktionen Gesture Control (Steuerung über einfache Gesten), Face Login (Login unter Windows 8 durch Gesichtserkennung) und Screen Mirror (Streamen auf ein DLNA-fähiges Gerät) vorgestellt werden. Zu beachten ist dabei, dass Gesture Control sowie Face Login nur für die A10- und A8-"Richland"-APUs und die kommenden A6- und A4-"Temash"-APUs unterstützt wird. Screen Mirror kann zusätzlich auch bei den A6-"Richland"-APUs verwendet werden.



Quelle: AMD

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