Sicherheit bei vielen Home-Routern mangelhaft

Das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie, FKIE, hat in einer aktuellen Untersuchung (“Home Router Security Report 2020″) 127 Heim-Router auf verschiedene Kriterien hin untersucht. Im Fokus stand die Sicherheit und die Zuverlässigkeit. Dabei wurde unter anderem das Firmware-Image extrahiert und anhand der verwendeten Kernel-Version die Anzahl der bekannten, nicht behobenen Sicherheitslücken (CVE) ermittelt.

91 Prozent der untersuchten Router verwenden dabei ein Betriebssystem auf Linux-Basis. Das wären eigentlich gute Voraussetzungen für maximale Sicherheit, schließlich wird der Linux-Kernel regelmäßig aktualisiert und mit Sicherheitsupdates versorgt. Allerdings müssten die Hersteller natürlich ihrerseits Firmware-Updates bereitstellen, die diese Fixes auch enthalten. Das sparen sich viele Hersteller leider und dann wird die Basis “Linux” zur Falle, denn die Sicherheitslücken sind gut dokumentiert und wenn sie nicht geschlossen werden, sind sie für Angreifer relativ leicht auszunutzen:
Our analysis showed that Linux is the most used OS running on more than 90% of the devices.
However, many routers are powered by very old versions of Linux. Most devices are still powered with a 2.6 Linux kernel, which is no longer maintained for many years. This leads to a high number of critical and high severity CVEs affecting these devices.
Since Linux is the most used OS, exploit mitigation techniques could be enabled very easily. Anyhow, they are used quite rarely by most vendors except the NX feature.
Zudem wird kritisiert, dass die meisten Hersteller private Keys in ihren Images mit ausliefern oder hardkodierte Logins enthalten:
The bad news is that 50 routers do provide hard-coded credentials. 16 routers have well known or easy crackable credentials. The worst device is the Netgear RAX40 with the following three well-known credentials:
— root:amazon
— nobody:password
— admin:password
However, we do not know, if you can log on to theses accounts remotely.
ASUS is the only vendor not storing any hard-coded credential in its firmware images.
Im Fazit kommen aufgrund der Untersuchungen nur wenige Hersteller gut weg:
AVM does better job than the other vendors regarding most aspects. ASUS and Netgear do a better job in some aspects than D‑Link, Linksys, TP-Link and Zyxel.
Die vollständige Untersuchung kann beim Fraunhofer-Institut eingesehen werden.