SilverStone Tundra TD02

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SilverStone Tundra TD02


Tech­ni­sche Daten:
  • Preis: ab ca. 114,90 €
  • Maße (BxHxT): 60,0x33,5x55,0 mm (Was­ser­block), 278x45x124 mm (Radia­tor)
  • Mate­ri­al: Alu­mi­ni­um und Kup­fer (Was­ser­block), Alu­mi­ni­um (Radia­tor)
  • Gewicht: ca. 1500 g
  • Lüf­ter: 2x 120 mm (25 mm Tiefe)
  • Lüf­ter­dreh­zahl: 1500–2500/min
  • Lüf­ter­an­schluss: 4‑Pin (PWM)
  • Beleuch­tung: Nein
  • Auf­bau: All-In-One-Wasserkühlung
  • Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011
  • Neben­ge­räu­sche der Lüf­ter: bei Dreh­zah­len unter­halb von 400/min Schleifen/Rattern domi­nie­rend, ab ca. 1800/min hoch­fre­quen­te Schwin­gun­gen wahrnehmbar
  • Neben­ge­räu­sche der Pum­pe: rela­tiv lau­tes Betriebs­ge­räusch, dafür dank schwin­gungs­ar­mem Betrieb ohne nen­nens­wer­te Nebengeräusche
  • Art der Lüf­ter­be­fes­ti­gung: Schrauben

Ein­bau:

  • AMD: Ver­schrau­bung, Main­board-Aus­bau nötig
  • Intel: Ver­schrau­bung, Main­board-Aus­bau nötig

Zusätz­li­ches Zubehör:
Mon­ta­ge­ma­te­ri­al für AMD- und Intel-Sys­te­me, auf­kleb­ba­re Iso­la­ti­ons­flä­chen, Wär­me­leit­pas­te, Y‑Kabel (für die bei­den Lüf­ter), Montageanleitung

Beson­der­hei­ten beim Ein­bau auf AMD-Systemen:
Zuerst müs­sen die im Lie­fer­um­fang ent­hal­te­nen Auf­kle­ber auf die Back­p­la­te auf­ge­bracht wer­den, die zur elek­tri­schen Iso­la­ti­on gedacht sind. Für die Mon­ta­ge müs­sen die zwei pas­sen­den Spann­leis­ten nach­fol­gend an den Was­ser­block ange­schraubt wer­den. Die Back­p­la­te wird mit den durch­ge­steck­ten Schrau­ben so posi­tio­niert, dass die Schrau­ben durch die Boh­run­gen des Main­boards ragen. Der Was­ser­block wird auf­ge­legt und mit Spann­mut­tern fixiert. Es folgt der Ein­bau des gesam­ten Sys­tems in das Gehäu­se. Zu beach­ten ist hier­bei, dass das Gehäu­se für die Mon­ta­ge des 240-mm-Radia­tors geeig­net sein muss.


Unse­re letz­te getes­te­te Was­ser­küh­lung stamm­te aus dem Hau­se Cor­sair, wuss­te leis­tungs­mä­ßig zu über­zeu­gen, aller­dings auf nicht beson­ders lei­se Art, evtl. wegen des klei­nen 120-mm-Radia­tors. Die Tun­dra TD02 aus dem Hau­se Sil­ver­Stone ist schon auf den ers­ten Blick ein ganz ande­res Kali­ber. Zwei 120-mm-Lüf­ter, ein dazu pas­sen­der 240-mm-Radia­tor und ein volu­mi­nö­ser Was­ser­block mit inte­grier­ter Pum­pe brin­gen ins­ge­samt um die 1,5 kg auf die Waa­ge. Preis­lich liegt die Sil­ver­Stone-AIO-Was­ser­küh­lung im Mit­tel­feld. Cor­sair bie­tet mit der H100(i) güns­ti­ge­re Model­le der glei­chen Grö­ße an, aber auch Antec (H2O 1220) und Ener­max (ELC240) sind auf den ers­ten Blick attrak­ti­ver. Was uns aber per­sön­lich zuerst auf­fällt, ist der Radia­tor. Hier hat Sil­ver­Stone noch ein wenig Hand ange­legt, was wir spä­ter auch noch ein­mal her­aus­he­ben werden.
Wenn wir die Kom­pa­ti­bi­li­tät zu aktu­el­len Main­boards betrach­ten, so gilt für die Sil­ver­Stone Tun­dra TD02, dass es so gut wie nie zu Pro­ble­men kom­men soll­te. Der Was­ser­block ist kom­pakt gehal­ten und die seit­li­chen Was­ser­schläu­che hal­ten die Keep-Out-Area ein. Schluss­end­lich stellt wohl die Grö­ße des Radia­tors die größ­te Hür­de dar.


Wie bei allen Kom­pakt­was­ser­küh­lun­gen ist die Sil­ver­Stone Tun­dra TD02 eben­falls nicht für Expe­ri­men­te geeig­net. Es han­delt sich um ein geschlos­se­nes Sys­tem, das vom Her­stel­ler befüllt und abge­dich­tet daher­kommt. Das hat zur Fol­ge, dass zwar die Schläu­che so genom­men wer­den müs­sen wie aus­ge­lie­fert, man sich dafür aber viel Arbeit spart. Die Abwär­me der CPU wird in die­sem Fall über einen Kup­fer­block auf­ge­nom­men. Die in den Was­ser­block inte­grier­te Pum­pe sorgt für die Zir­ku­la­ti­on im Kühl­kreis­lauf. Im Betrieb leuch­tet hin­ter dem Sil­ver­Stone-Logo eine blaue LED.


Der Kup­fer­bo­den des Was­ser­blocks ist plan­ge­fräst. An den Bear­bei­tungs­spu­ren kann man erken­nen, dass hier mehr­fach ein Stirn­frä­ser im Ein­satz war. Die Ober­flä­chen­rau­ig­keit ist dadurch nicht auf dem nied­rigs­ten Niveau. Das ist aber kein Indiz für ver­schenk­te Kühlleistung.


Die auf­ge­nom­me­ne Wär­me wird schluss­end­lich über den Radia­tor an die Umge­bung abge­ge­ben. Im Gegen­satz zur Kon­kur­renz sehen wir bei der Sil­ver­Stone Tun­dra TD02 eine abge­än­der­te Bau­form. Anstatt auf eine fei­ne Struk­tur mit einer mög­lichst gro­ßen Ober­flä­che zu set­zen, sehen wir in die­sem Fall einen ein­fa­che­ren Auf­bau. Im Grun­de ist der Radia­tor in unse­rem Augen eher mit her­kömm­li­chen Luft­küh­lern ver­gleich­bar. Durch­ge­zo­ge­ne Lamel­len mit einer Wel­len­struk­tur sol­len die Luft­strö­mung ver­bes­sern und dabei den Schall­pe­gel sen­ken. Ent­ge­gen übli­cher Radia­to­ren ist man so anschei­nend unab­hän­gi­ger vom sta­ti­schen Druck sei­tens des Lüfters.


Bei den bei­den mit­ge­lie­fer­ten 120-mm-Lüf­ter ver­traut Sil­ver­Stone auf den uns bereits bekann­ten AS1225HS12, wie er auch beim Argon AR01 zum Ein­satz kommt. Im Gegen­satz zum Argon AR01 fällt in unse­rem Test aber auf, dass der Dreh­zahl­be­reich sich ein wenig unter­schei­det. Auf dem Giga­byte GA-A55M-DS2 sehen wir einen Dreh­zahl­be­reich von 1450–2450/min. In Ver­bin­dung mit dem ASUS Cross­hair V For­mu­la sind selbst knapp 400/min rea­li­sier­bar. Dabei fällt vor allem bei die­sen nied­ri­gen Dreh­zah­len auf, dass die bei­den Lüf­ter mit Schleif­ge­räu­schen auf sich auf­merk­sam machen. Eben­so lässt sich ein mini­ma­les Rat­tern des Lagers her­aus­hö­ren. Steigt die Lüf­ter­dreh­zahl, tre­ten die Geräu­sche zuneh­mend in den Hin­ter­grund und wer­den durch typi­sches Luft­rau­schen wei­test­ge­hend über­deckt. Dafür ver­neh­men wir ab ca. 1800/min ein hoch­fre­quen­tes Schwing­ge­räusch, wobei die­se Schwin­gun­gen nicht auf den Radia­tor über­tra­gen werden.

Genau wie bei der Cor­sair H60 (2nd Gene­ra­ti­on) aus einem unse­rer letz­ten Tests lässt sich die Dreh­zahl der Pum­pe redu­zie­ren. Im Gegen­satz zur dort ver­bau­ten Pum­pe sind kei­ne unan­ge­neh­men Geräu­sche zu ver­neh­men. Wir kön­nen die Pum­pe von 2500 auf 1800/min her­un­ter regeln. Dabei ver­rin­gert sich der Schall­pe­gel mess­bar (50,3 zu 43,8 dB(A)). Die Kühl­leis­tung ist dabei im Kurz­test nur unwe­sent­lich gesun­ken, wenn “nur” 125 Watt Ver­lust­leis­tung zum Ein­satz kommen.

Die Kühl­leis­tung der Sil­ver­Stone Tun­dra TD02 ist über jeden Zwei­fel erha­ben. Vor allem bei hohen TDP-Zah­len offen­bart sich die tat­säch­li­che Leis­tung der Kom­pakt­was­ser­küh­lung. Bei nied­ri­ger CPU-Abwär­me muss sich das Kon­zept gegen­über ande­ren Küh­lern hin­sicht­lich des Ver­hält­nis­ses von Kühl­leis­tung zum herr­schen­den Schall­pe­gel oft­mals geschla­gen geben, was aber auch auf die hoch­dre­hen­den Lüf­ter zurück­zu­füh­ren ist. Ein pas­si­ver Betrieb ist in unse­rem Test bei gerin­gen TDP-Wer­ten (bis zu 45 Watt) möglich.
Auf­grund der Bau­wei­se ist im Nor­mal­fall kein direk­ter Luft­zug auf den CPU-Sockel vor­han­den, sodass die umlie­gen­den Bau­tei­le durch die Gehäu­se­be­lüf­tung gekühlt wer­den müssen.


Fazit
Die Sil­ver­Stone Tun­dra TD02 kann man als gro­ßes Kali­ber bezeich­nen. Bei der Kühl­leis­tung zeigt sich erst ober­halb von 125 Watt TDP die wirk­li­che Stär­ke der Kom­pakt­was­ser­küh­lung. Der Radia­tor ist beim Auf­bau in unse­ren Augen eher mit einem her­kömm­li­chen Luft­küh­ler ver­gleich­bar und zeigt selbst bei nied­ri­gen Dreh­zah­len, dass die Küh­lung ausreicht.
Leich­te Ver­ar­bei­tungs­män­gel am Radia­tor und die nicht per­fek­ten Lüf­ter trü­ben ein wenig das Bild, wobei wir die­se bei­den Punk­te ver­schmer­zen können.