SilenX EFZ-92HA3
SilenX EFZ-92HA3
Technische Daten:
- Preis: ab ca. 17,00 €
- Maße (BxHxT): 95x123x82 mm
- Material: Aluminium mit Kupfer-Heatpipes
- Gewicht: ca. 420 g
- Lüfter: 92x92x25 mm
- Lüfterdrehzahl: 400‑1800/min (im Test ermittelt, laut Hersteller max. 2000/min)
- Lüfteranschluss: 3‑Pin (kein PWM)
- Beleuchtung: Nein
- Aufbau: Tower-Kühler
- Sockel: 754,939,940, AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, 775, 1150, 1155, 1156, 1366
- Nebengeräusche: leicht unrunder Lauf bei niedrigen Drehzahlen, ab ca. 1400/min verstärktes Luftrauschen
- Art der Lüfterbefestigung: in Rillen eingeschobene Gummi-Entkoppler
Einbau:
- AMD: Klammer, Mainboard-Ausbau nicht nötig
- Intel: Klammer und Push-Pins, Mainboard-Ausbau nicht nötig
Zusätzliches Zubehör:
Intel-Montagerahmen, Push-Pins, vier zusätzliche Gummi-Entkoppler, Wärmeleitpaste, Installationsanleitung (nur englischsprachig)
Besonderheiten beim Einbau auf AMD-Systemen:
Bei AMD-Systemen ist die Installation auf den ersten Blick denkbar einfach. Zuerst wird die Wärmeleitpaste auf die CPU/APU aufgebracht. Danach wird die eine Seite der Spange ohne Auflagefläche eingehakt und der Kühler aufgesetzt. Nachfolgend muss die gegenüberliegende Seite heruntergedrückt werden. Leider kann die Spannung zu Daumenschmerzen führen, weshalb eine zweite Hand zur Unterstützung ratsam ist.
SilenX wirbt auf seiner Website mit einem Vergleich zu einem Zalman CNPS9500, ein Modell, das bereits mehrere Jahre alt ist. Hinzu kommt ein sehr übersichtliches Portfolio, dass auf High-End-Modelle komplett verzichtet. Das bedeutet natürlich nicht, dass die angebotenen Kühler nicht trotzdem einen Blick wert sein könnten. Mit einem Verkaufspreis von ungefähr 17,00 Euro wildert der EFZ-92HA3 aber auch in einem heiß umkämpften Segment. Hier gilt das gleiche Prinzip wie beim bereits getesteten Zalman CNPS5X Performa: Der Kunde greift schnell zu und fragt wohl nicht viel. Trotzdem tummeln sich aber dort auch aktuellere Designs. Kann der SilenX-Kühler da mithalten?
Hinsichtlich der Kompatibilität mit Mainboards können wir weitestgehend Entwarnung geben. Durch die geringen Abmessungen sind umliegende Bauteile kein Thema. Wenn, dann dürften lediglich RAM-Module mit hohen Kühlkörpern ein Thema sein. Mit Standard-Komponenten hat man aber wenig befürchten.
Der SilenX EFZ-92HA3 ist ein typischer Tower-Kühler. Die von der CPU oder APU aufgenommene Wärme wird über U‑förmige Heatpipes an Aluminium-Lamellen weitergegeben. Bei der Wärmeaufnahme sehen wir einen Aluminium-Block mit diversen ausgefrästen Kühlrippen. In diesen sind die beiden 6 mm dicken Heatpipes eingelassen, die per Heatpipe-Direct-Touch-Prinzip arbeiten.
Der Kühlerboden ist plangefräst und weist unverkennbar die Spuren eines Stirnfräsers auf. Das bedeutet, dass die Oberflächenrauhigkeit nicht die geringste ist, einen unmittelbaren Rückschluss auf die Leistung ermöglicht das aber keineswegs.
Um dem Kühler zusätzliche Stabilität zu geben, wohl aber auch den Luftstrom ein wenig zu konzentrieren, sind die Aluminium-Lamellen seitlich gefalzt und ineinandergesteckt.
Von oben betrachtet, können wir die ungewöhnlich ausgestanzten Lamellen erkennen. Rundungen dominieren den Kühler. Zusätzlich ist die Oberfläche mit einer Struktur versehen.
Der verwendete 92-mm-Lüfter der Effizio-Reihe sieht zunächst nach einem Standardmodell aus. Schaut man etwas genauer hin, fallen die Feinheiten auf. Bei den Lüfterblättern sehen wir kleine Details, die den Luftstrom und den Schallpegel optimieren sollen. Im Innern versteckt sich ein hydrodynamisches Gleitlager, dass dem Lüfter potenziell ein langes Leben gewährleisten sollte. Der größte Nachteil der Technik ist aber der relativ unruhige Lauf bei niedrigen Drehzahlen. Solange der nötige Schmierfilm nicht aufgebaut werden kann, kommt es zum Schleifen. Bei sehr geringen Drehzahlen um die 400/min ist dieser Umstand anhand eines unrunden Laufes spürbar.
Auch wenn der Effizio-Lüfter ansonsten durchaus zu überzeugen weiß, wird der 3‑polige Anschlussstecker wohl die meisten Nutzer abschrecken. Viele aktuelle Mainboards setzen auf die Pulsweitenmodulation, kurz PWM, und so läuft der Lüfter im schlimmsten Fall konstant mit der Maximaldrehzahl (12 V). Somit muss an dieser Stelle das Mainboard ebenfalls über eine Spannungsregelung verfügen. Beim ASUS-Mainboard beispielsweise haben wir nun schon des Öfteren gesehen, dass im BIOS/UEFI zwischen PWM- und Spannungsregelung gewechselt werden kann.
Etwaige Schwingungen werden durch die weichen Gummi-Entkoppler aufgenommen. Beim Entfernen und Montieren muss man mit etwas Gefühl zu Werke gehen. In unserem Fall ist ein Gummi-Entkoppler gerissen.
Wenn wir uns nun die erreichte Kühlleistung vor Augen führen, muss man das Ergebnis zwiegespalten sehen. Im Zusammenspiel mit den älteren CPUs aus der Athlon-II- und Phenom-II-Serie kann sich der SilenX EFZ-92HA3 positiv herausheben. Der Kühler kann sich hierbei zwischen dem bereits getesteten Zalman CNPS5X Performa, einem direkten Konkurrenten, und einem 120-mm-Kühler aus dem Hause SilverStone positionieren.
Bei der 65-Watt-APU liegt der Zalman-Kühler vorn, und schließlich bei der 125-Watt-CPU (AMD FX-8150) sehen wir sogar, dass der EFZ-92HA3 die Segel streichen muss. Zalman erkauft sich diesen Vorsprung aber durch eine deutlich höhere Lüfterdrehzahl. Tendenziell könnte der SilenX-Kühler die 125-Watt-Klasse wohl im Zaum halten, dann aber nur durch einen höherdrehenden Lüfter.
Fazit
SilenX bietet mit dem EFZ-92HA3 zwar vielleicht nicht die neueste Kühlertechnik, komplett zum alten Eisen muss man den Kühler aber nicht zählen. Der Hersteller hat einen geringen Schallpegel als Anspruch und das merkt man auch. Die Maximaldrehzahl des leider nicht mit PWM ausgestatteten Lüfters liegt unterhalb der Konkurrenz, sodass nur der Kühlkörper hier dem EFZ-92HA3 bis hinauf zu 95 Watt TDP einen Vorteil über einen direkten Konkurrenten verschafft. Für 125 Watt reicht es dann nicht mehr.