Western Digital darf Sandisk kaufen

Western Digital ist einer der letzten verbliebenen Hersteller von Festplatten, nachdem zahlreiche Konkurrenten in den letzten Jahren oder Jahrzehnten entweder aufgekauft wurden oder vom Markt verschwanden, z.B. Quantum, Maxtor, die Laufwerksparten von Samsung, Hitachi, IBM und Fujitsu, und viele mehr. Sandisk wiederum ist einer der größten Hersteller von Speichermedien auf Flash-Basis, z.B. von USB-Sticks und vor allem von SSDs.
Bereits im Oktober 2015 hatte WD angekündigt, Sandisk zu kaufen. Sagenhafte 19 Milliarden US-Dollar soll der Spaß kosten. Da es sich hier jedoch um eine Elefantenhochzeit handelt, zog sich die Aktion in die Länge, denn zahlreiche Stellen mussten dem Deal zustimmen. Im Februar 2016 hatte die Europäische Kommission grünes Licht gegeben, da man mit zahlreichen Konkurrenten auf dem Flashspeicher-Markt wie Intel, Micron, Toshiba und Samsung keine Monopol-Gefahr sehe. Im März hoben die Aktionäre den Daumen, die zuvor ob des Kaufpreises noch Bedenken geäußert hatten.
Gestern nun hat die letzte zuständige Instanz, das Handelsministerium der Volksrepublik China, der Übernahme zugestimmt. Damit ist der Weg frei für die Fusion. Notwendig geworden war der Schritt, weil der traditionelle Festplattenmarkt schrumpft. Schnelle SSDs dringen langsam in Kapazitäten vor, die bisher den HDDs vorbehalten waren und auch der Preisunterschied nivelliert sich immer weiter. Langfristig gesehen werden Festplatten wohl nur noch in Storage-Farms der Cloud-Dienste oder NAS-Systemen und Fileservern Verwendung finden, während sie in Endgeräten von SSDs verdrängt werden. In mobilen Geräten wie Smartphone oder Tablet war die Flashspeicher-Technik schon immer vorherrschend, im Notebook und PC ist der Wandel seit einigen Jahren in vollem Gange. Mit der hauseigenen Festplatten-Technik und der Flash-Expertise von Sandisk sieht sich WD für die Zukunft besser gerüstet, zumal Western Digital bisher, anders als etwa Toshiba oder Seagate, noch gar keine eigenen SSD-Ambitionen gezeigt hatte.
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