SoftBank kündigt Übernahme von ARM an

Der japanische Konzern SoftBank möchte den britischen Prozessorentwickler ARM übernehmen, wie aus einer Mitteilung der beiden Firmen hervorgeht. SoftBank ist vor allem im Bereich Telekommunikation und Medien unterwegs. Begünstigt wird der Kauf unter anderem durch den eingebrochenen Pfund-Kurs nach dem Brexit-Votum.
ARM-Prozessoren sind in fast allen technischen Geräten verbaut. Von Fernseher über Waschmaschine bis hin zu Smartphone und Tablets. Selbst der Prozessorgigant Intel konnte keine bedeutenden Erfolge beim Versuch, den Briten Marktanteile streitig zu machen, verkünden. Anders als Intel und AMD produziert und vertreibt ARM seine Prozessoren nicht selbst, sondern betreibt ein umfangreiches Lizenzsystem. Kunden können einzelne IPs, komplette Architekturen oder auch die Möglichkeit erwerben, diese nach eigenen Wünschen anzupassen, wie es zum Beispiel Apple mit seinen Smartphone- und Tablet-Prozessoren handhabt. AMD bastelt ebenfalls seit einigen Jahren mit dem K12 an einem eigenen ARM-Prozessor für Server, zuletzt wurde es um das Projekt allerdings zunehmend ruhig.
Wie bereits erwähnt ist der Kaufpreis durch den zuletzt stark gesunkenen Pfund-Kurs günstiger geworden. SoftBank hatte schon länger Interesse gezeigt und hat nun zugeschlagen, nachdem der Kurs deutlich einbrach. Der Kaufpreis liegt bei 24,3 Mrd. Pfund, was vor wenigen Wochen noch fast 4 Bio. Yen entsprach und nun noch bei 3,4 Bio. Yen liegt. Gemäß dem Spiegel vermutet der Analyst Patrick Moorhead, dass SoftBank ARM als Geldesel benutzt, um den kostenintensiven Kampf um den amerikanischen Mobilfunkmarkt zu finanzieren, in dem die Japaner mit der Tochter Sprint stehen. Es ist davon auszugehen, dass nach einer geglückten Übernahme die Lizenzgebühren im kompletten Angebot angehoben werden.
Quelle: Spiegel Online