Ahnenforscher MyHeritage von Datenklau betroffen

Die Webseite MyHeritage, auf der Anwender ihre Stammbäume hinterlegen, mit Stammbäumen anderer Nutzer verknüpfen und sogar Ahnenforschung auf Basis von DNA-Proben vornehmen können, ist Opfer eines Datendiebstahls geworden. Heute hat MyHeritage seine Anwender per E‑Mail informiert, eine öffentliche Stellungnahme ist bereits seit 4. Juni online. Der eigentliche Datenklau hat offenbar bereits im Oktober 2017 stattgefunden.
Betroffen sind die Login-Daten von 92 Millionen Kunden. Sicherheitsforscher übergaben die im Internet kursierende Datenbank MyHeritage zur Überprüfung; sie wurde als authentisch identifiert. Abgegriffen wurde dabei gemäß Angaben des Betreibers die E‑Mail-Adresse und das Passwort (gehasht und salted). Obwohl die Passwörter damit nicht direkt lesbar sind, können sie mit genügend großer Rechenleistung geknackt werden:
Wir glauben, dass das Eindringen auf die E‑Mail-Adressen der Nutzer beschränkt ist. Wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass andere MyHeritage-Systeme kompromittiert wurden. Beispielsweise werden Kreditkarteninformationen nicht auf MyHeritage gespeichert, sondern nur bei vertrauenswürdigen Dritt-Rechnungsanbietern (z. B. BlueSnap, PayPal), die von MyHeritage verwendet werden. Andere Arten von sensiblen Daten, wie Stammbäume und DNA-Daten, werden von MyHeritage auf getrennten Systemen gespeichert, getrennt von denen, die die E‑Mail-Adressen speichern, und sie enthalten zusätzliche Sicherheitsebenen. Wir haben keinen Grund zur Annahme, dass diese Systeme kompromittiert wurden.
MyHeritage empfiehl seinen Kunden, das Passwort zu ändern. Sollte jemand das gleiche Passwort auf noch weiteren Diensten verwenden – was ausdrücklich nicht empfohlen wird – sollte das Passwort dort ebenfalls geändert werden.