Neues von Jolla: Kompatibel zu Android und Details zur Hardware

Die Ex-Nokia­ner der Fir­ma Jol­la, über deren Smart­fon-Enga­ge­ment wir bereits vor län­ge­rem berich­te­ten, geben tie­fe­ren Ein­blick in ihre Pro­dukt­pla­nung und die Aus­stat­tung ihres ers­ten Mobil­te­le­fons, wel­ches Ende 2013 für 399 Euro ver­kauft wer­den soll:

Jolla-Hardwareinfos

Neben einem Dual-Core-Pro­zes­sor gibt es also auch einen 960x540 Pixel auf­lö­sen­den Bild­schirm und eine wech­sel­ba­re Bat­te­rie sowie 1 GB RAM und 16 GB Flash­spei­cher. Ins­be­son­de­re die gerin­ge Auf­lö­sung ent­täuscht etwas. Android-Mit­be­wer­ber bie­ten bei einer Dis­play­grö­ße um 4 Zoll und auf­wärts auch schon 720p-Qua­li­tät, wobei sie bil­li­ger sind. 1 GB RAM ist sicher aus­rei­chend für Sailfi­sh-OS-Appli­ka­tio­nen, ob es auch für Android-Apps reicht, wird sich aber zei­gen müs­sen. In einer Pres­se­mel­dung gab Jol­la bekannt, dass die Android-Apps Insta­gram, Whats­App und Spo­ti­fy eben­so wie das chi­ne­si­sche WeChat von Anfang an unter­stützt wer­den würden.

Aber nicht nur die Android-Soft­ware wird umwor­ben, auch die Hard­ware­kom­pa­ti­bi­li­tät zu Android wird bewor­ben. Bis­her war dies nur dem tech­ni­schem Zwang geschul­det – die Smart­fon­her­stel­ler in Fern­ost bie­ten schlicht nur Android-Bau­käs­ten an –, nun wird die­ser Punkt offen­si­ver bewor­ben. Lei­der wer­den in der ent­spre­chen­den Pres­se­mit­tei­lung aber nur “Her­stel­ler” ange­spro­chen. Des­halb darf man wohl kaum mit einer Unter­stüt­zung von Pri­vat­an­wen­dern rech­nen, die Sailfi­sh OS auf ihr aktu­el­les Han­dy fla­shen wol­len. Dies wird wei­ter­hin der Hacker-Com­mu­ni­ty über­las­sen sein.

Spekulationen

Trotz­dem scheint eine Öff­nung eine gutes Idee zu sein. Jol­la ist ein­fach zu klein, um allei­ne preis­wer­te Gerä­te anzu­bie­ten, da ihnen die Ska­len­ef­fek­te der gro­ßen Her­stel­ler feh­len. Dies sieht man auch am Preis des ers­ten Jol­la-Tele­fons. 400 Euro sind für zwei Pro­zes­sor­ker­ne und qHD-Dis­play in Zei­ten von Goo­gles Nexus-4-Abver­kauf für 200 Euro schon ein stol­zer Preis. In den diver­sen Inter­net­fo­rum wird des­halb schon über mög­li­che Zusam­men­ar­bei­ten mit HTC spe­ku­liert. Der ehe­mals füh­ren­de Android-Her­stel­ler ist seit meh­re­ren Jah­ren in einem Abwärts­stru­del gefan­gen, seit Ende 2012 ist man nicht ein­mal mehr unter den Top5 der Han­dy­her­stel­ler. Im star­ken chi­ne­si­schen Han­dy­markt – mitt­ler­wei­le der welt­weit größ­te – ist HTC eben­falls schlecht auf­ge­stellt und erst seit 2011 ver­tre­ten. Im Gegen­satz dazu prio­ri­siert Jol­la den Markt im Reich der Mit­te von Anfang an. Jedoch wur­de kürz­lich bekannt, dass HTC ein eige­nes Smart­fon-OS spe­zi­ell für Chi­na ent­wi­ckelt. Ob dabei dann auch noch Platz für ein Tele­fon mit Sailfi­sh OS bleibt, darf bezwei­felt wer­den. Man kann also gespannt sein, ob und falls ja wel­che Her­stel­ler an Jol­las Ange­bot Inter­es­se zei­gen werden.

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