CPU-Kühler: SilverStone Argon AR05 & AR06
SilverStone Argon AR05
Technische Daten:
- Preis: ab ca. 30,00 €
- Maße (BxHxT): 104x37x92 mm
- Material: Aluminium mit Kupfer-Heatpipes
- Gewicht: ca. 183 g
- Lüfter: 92x92x15 mm
- Lüfterdrehzahl: 1200–2500/min (im Test: 1130–2330/min)
- Lüfteranschluss: 4‑Pin (PWM)
- Beleuchtung: Nein
- Aufbau: Top-Blow-Kühler
- Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+, 1150, 1155, 1156
- Art der Lüfterbefestigung: Schrauben
Einbau:
- AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
- Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
Zubehör:
Montagematerial, Montageanleitung, Wärmeleitpaste
Besonderheiten beim Einbau in AMD-Systeme:
Der SilverStone Argon AR05 wird ohne AMD-Backplate montiert. Das heißt, zunächst muss die komplette AMD-Halterung entfernt werden. Nachfolgend werden die Spannbleche für den AMD-Sockel vorbereitet, indem die passenden Einsätze (Schraube + Abstandshalter) eingesetzt und fixiert werden. Dann werden die vorbereiteten Bleche mit dem Kühlkörper verschraubt. Sind die Schutzfolie vom Kühlerboden abgezogen und die Wärmeleitpaste auf dem Heatspreader aufgetragen, kann auch schon der Kühler aufgesetzt werden. Auf der Rückseite des Mainboards werden die herausstehenden Gewinde mit Schrauben versehen. Der nötige Anpressdruck soll mit dem Einschrauben erreicht werden. Zuletzt muss der Lüfter an das Mainboard angeschlossen werden.
37 mm – mit diesem Wert trifft der SilverStone Argon AR05 ein Maß, das viele HTPC-Nutzer aufhorchen lässt. Die Konkurrenten des Flachmanns heißen z.B. Scythe Kozuti (ca. 24 Euro), Scythe Kodati (ca. 20 Euro) oder auch Noctua NH-L9a (ca. 36 Euro). Sicher gibt es noch mehrere, für uns ist aber vor allem der Vergleich zum älteren SilverStone Nitrogon NT07-AM2 (18 Euro) interessant. Der kleine Top-Blow-Kühler mit einer Bauhöhe von 37,5 mm hat jahrelang für den Hersteller die Stellung gehalten.
Für uns ist dieser Fakt in den Tests nicht relevant, jedoch möchten wir dieses Mal darauf hinweisen, dass uns die Verpackung des Argon AR05 sehr stark an die eines Noctua NH-L9a erinnert. Wir fühlen uns im ersten Moment wie in einer anderen Preisklasse.
Beim Thema Kompatibilität sehen wir, was leider nicht allzu selten ist. Obwohl sich der SilverStone Argon AR05 grundlegend an die Keep-Out-Area hält, kollidiert der flache Kühler auf unserem ASUS Crosshair V Formula mit der Kühlkonstruktion für die Spannungswandler und die Northbridge. Nicht alle Mainboardhersteller halten sich penibel an die Vorgaben, sodass der AR05 bei uns ein wenig gedreht Platz nehmen muss. Probleme mit nebenliegenden RAM-Slots sollten im Normalfall nicht auftreten, wenn der Mainboardhersteller kein exotisches Layout verwendet.
Der SilverStone Argon AR05 ist ein sehr flacher Kühler, der auch optisch an den Noctua NH-L9a erinnert. Die Abwärme der CPU/APU wird über zwei Heatpipes an das Lamellenpaket weitergegeben. An beiden Seiten hat der Hersteller ein 90-Grad-Blech festgeschraubt, das die Montage eines Lüfters ermöglicht bzw. erleichtert.
Den Kontakt zur CPU/APU stellt der SilverStone Argon AR05 über einen kleinen Aluminium-Block mit eingelassenen Kupfer-Heatpipes her. Die beiden Heatpipes mit einem Durchmesser von 6 mm haben einen direkten Kontakt zum Heatspreader (Heatpipe-Direct-Touch-Technologie). Die Spalte zwischen den Heatpipes und dem stabilisierenden Aluminium-Körper sind sehr fein, die Verarbeitung ist nur auf den ersten Blick auf einem sehr hohen Niveau. Auf den zweiten Blick offenbaren sich minimale Mängel: Die Enden der Heatpipes sind in unseren Augen sehr unsauber verschlossen worden oder wurden durch die Umformung in Mitleidenschaft gezogen. Auch wenn es nur ein optischer Makel ist, es zeigt uns, dass die Fertigung nicht einfach zu sein scheint.
Wie auch schon anhand des vorherigen Bildes ersichtlich, ist das Lamellenpaket des Argon AR05 für heutige Verhältnisse ungewöhnlich ausgeführt. Die Lamellenabstände sind gering. Erfahrungsgemäß hat das zur Folge, dass so zwar die Kühlfläche steigt, dafür aber ein hochdrehender Lüfter mit einem entsprechenden statischen Druck notwendig ist, um die maximale Kühlleistung zu erreichen. Hohe Drehzahlen bedeuten in der Regel einen hohen Schallpegel und im HTPC-Segment ist das schon fast ein K.O.-Kriterium.
Die Aluminiumlamellen sind seitlich gefalzt, um ein Austreten des Luftstroms zu verhindern.
Der Lüfter des SilverStone Argon AR05 besitzt einen Durchmesser von 92 mm. Anhand der Lamellenabstände und der Dicke des Lüfters deutete sich ja bereits an, dass höhere Drehzahlen notwendig sind. 1130–2330/min werden uns zurückgemeldet. Damit gehört der Argon AR05 nicht zu den leisesten Modellen, selbst wenn die Drehzahl reduziert wird. Wird der Lüfter über die Spannung gesteuert, lassen sich keine niedrigeren Drehzahlen als über die Pulsweitenmodulation erreichen. Schwingungen und Vibrationen treten nicht auf, sodass die fehlende Entkopplung keine Auswirkungen hat.
Die Kühlleistung des SilverStone Argon AR05 reicht aus, um auch CPUs/APUs mit einer Verlustleistung von 95 Watt zu kühlen. Leise bleibt der Winzling dann aber nicht mehr, die Konkurrenz kann es aber auch nicht besser. Immer wieder sind der SilverStone-Kühler und der Scythe Kozuti gleichauf, was die Kühlleistung angeht. Leider ist der Schallpegel des Argon AR05 bei gleicher Leistung aber leicht höher. Die Bauweise des Kühlers (Top-Blow-Design) bewirkt, dass umliegende Bauteile durch den seitlich austretenden Luftstrom mitgekühlt werden.
Fazit
Die engstehenden Lamellen des SilverStone Argon AR05 verhindern in unseren Augen ein besseres Abschneiden des Kühlers. Die Kühlleistung reicht aus, um theoretisch auch 95-W-CPUs/-APUs zu kühlen. Der relativ hohe Schallpegel mag nicht so recht in das Konzept passen. Hier haben wir uns bessere Werte erhofft.