Thermalright AXP-200 Review
Thermalright AXP-200
Technische Daten:
- Preis: 49,99 € (UVP)
- Maße (BxHxT): 153x60x140 mm (nur Kühlkörper), 153x74x140 mm (mit TR-14013)
- Material: Aluminium (vernickelt)
- Gewicht: ca. 475 g (nur Kühlkörper)
- Lüfter: 140x140x13 mm (Thermalright TR-14013)
- Lüfterdrehzahl: 670‑1320/min (im Test ermittelt)
- Lüfteranschluss: 4‑Pin (PWM)
- Beleuchtung: Nein
- Aufbau: Top-Blow-Kühler
- Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011
- Nebengeräusche: Luftrauschen beim Lüfter
- Art der Lüfterbefestigung: Schrauben
Einbau:
- AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
- Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
Zusätzliches Zubehör:
Wärmeleitpaste (Zubehör bei unserem Vorab-Testmuster eingeschränkt), Lüfter-Adapter
Besonderheiten beim Einbau auf AMD-Systemen:
Die Montage ist identisch zur Montage des Thermalright AXP-100. Die Backplate wird mit den passenden Schrauben versehen und die Isolationsringe aufgelegt. Nachfolgend legt man das Mainboard ohne originale AMD-Halterung auf die Thermalright-Backplate. Die Schrauben schauen nun durch die Sockel-Bohrungen. Dann werden die AMD-Abstandshalter aufgeschraubt. Danach ist der Montagerahmen einzuspannen. Der Kühler selbst kann in jegliche Richtungen gedreht montiert werden. Die Spannung ist variabel und kann durch die Schrauben eingestellt werden.
Thermalrights AXP-200 ist ein Top-Blow-Kühler für anspruchsvolle Nutzer. Die Verarbeitung ist, wie man schon auf den ersten Blick erkennen kann, über jeden Zweifel erhaben. Da Thermalright aber auch stets im High-End-Segment mitspielen möchte, ist das auch nötig. Mit verbautem 140-mm-Lüfter erreicht man eine Höhe von ca. 74 mm. Damit rangiert der Kühler zwischen den bereits von uns getesteten Kühlern Thermalright AXP-100 und Noctua NH-L12. Natürlich lassen wir die beiden Modelle später in die Diagramme mit einfließen.
Der Thermalright AXP-200 lässt sich in 90°-Schritten bei der Montage drehen, sodass er auf jedem Mainboard passend aufgesetzt werden kann. Zusätzlich ist der Abstand zwischen Sockel und Kühlerlamellen größer als beim AXP-100, sodass auch RAM-Module mit hochstehenden Kühlkonstruktionen Platz finden können.
Wird der Lüfteradapter verwendet, muss dieser unter Umständen leicht verschoben werden. In bestimmten Positionen reicht ein größerer Lüfter bis hin zum ersten PCI-Express-Slot.
Der Aufbau des Thermalright AXP-200 ist identisch zum bekannten AXP-100. Der 60 mm hohe Kühlkörper verfügt über sechs Heatpipes. Auf die Heatpipe-Direct-Touch-Technologie verzichtet der Hersteller. Stattdessen sehen wir einen vernickelten Kühlerboden, in dem die Heatpipes verlötet sind. Der walzengefräste Boden weist im Normalfall eine höhere Oberflächenrauhigkeit auf, wird aber durch die Vernickelung sozusagen geglättet.
Anstatt sich für die Stabilität nur auf die Heatpipes zu verlassen, kommt zusätzlich ein Stützbügel zum Einsatz. Die durch den Boden aufgenommene Wärme wird über die Heatpipes an die Lamellen weitergegeben. Wie man sehen kann, sind die Lamellen unterschiedlich hoch. Dadurch garantiert Thermalright bei den verschiedenen Montagerichtungen, dass keine Bauteile mit dem Kühler kollidieren. Gerade RAM-Module oder aufwändige Kühlkonstruktionen können öfter einmal Probleme machen, wir haben damit nicht zu kämpfen.
Für die Montage hat der Hersteller wie schon beim AXP-100 zwei rechteckige Ausschnitte vorgesehen, durch die der Schraubendreher geführt werden kann. Während zum Beispiel Noctua hierfür ein passendes Werkzeug im Lieferumfang bereithält, muss die heimische Werkzeugkiste hier herhalten.
Thermalright legt dem AXP-200 einen 140-mm-Lüfter bei, der nur eine Höhe von 13 mm besitzt. Damit reduziert sich die Bauhöhe, aber auch der erreichbare Volumenstrom. Der Lüfter muss somit höhere Drehzahlen erreichen, wenn Leistung gefordert wird. In unserem Test zeigt sich, dass er mit mindestens 670/min zu Werke geht, was auf den ersten Blick verhältnismäßig ist. Dafür liegt der Schallpegel aber dann doch etwas zu hoch. Für Silent-Fetischisten raten wir also zu einem alternativen Lüfter. Aus diesem Grund ist natürlich auch die Frage, inwieweit Nebengeräusche beim 140-mm-Modell herauszuhören sind. Eher fällt uns das typische Luftrauschen auf.
Im Lieferumfang des AXP-200 liegt ein Adapter bei, der die Installation verschiedener Lüfter ermöglicht. Also haben wir selbstverständlich auch den von Thermalright für diesen Test beigelegten TY-150 ausprobiert. Damit verbessert sich das Bild hinsichtlich des Schallpegels deutlich, aber auch die Gesamthöhe des Kühlers steigt damit.
Die Halterung des AXP-200 für die Installation größerer Lüfter war bei unserem Vorserienmodell ein wenig problematisch hinsichtlich der Passgenauigkeit. Zum Marktstart sollen diese Probleme aber behoben sein, wie Thermalright uns mitgeteilt hat.
Während der Thermalright AXP-200 bei 45 und 95 Watt Verlustleistung seitens der CPU den bekannten AXP-100 ohne Probleme überbieten kann, sehen wir bei unserer verwendeten APU und dem 125-Watt-FX-Prozessor Unstimmigkeiten. Potenziell bietet der AXP-200 mehr Leistung als der AXP-100 und kann sich stark in die Nähe eines Noctua NH-L12 schieben.
Wie bei allen Top-Blow-Kühlern profitieren die umliegenden Bauteile vom Luftstrom in Sockel-Richtung.
Fazit
Der Thermalright AXP-200 besitzt einen leistungsfähigen Kühlkörper, nur der verbaute Lüfter macht oftmals einen Strich durch die Rechnung. Für den passiven Betrieb reicht der Kühler nicht aus. Jedenfalls sind in unseren Tests schon 45 Watt Verlustleistung zu viel. Der Lamellenabstand ist auf dem Niveau diverser hochpreisiger Kühler, sodass selbst geringe Luftströme ausreichen, um in Kühlleistung umgesetzt zu werden. Vor allem der Thermalright TY-150 zeigt, wie viel Potenzial noch vorhanden ist, speziell um den Schallpegel reduzieren zu können. Das ist dann aber auch immer mit einer größeren Bauhöhe verbunden, man bleibt aber unterhalb eines Noctua NH-L12.