Kein Backdoor-Zwang für US-Konzerne

Die US-Regie­rung hat es sich anders über­legt. Nach fünf Jah­ren teils hit­zi­ger Debat­ten berich­tet die Washing­ton Post, das Kabi­nett habe am ers­ten Okto­ber die Ent­schei­dung gegen einen Back­door-Zwang getrof­fen. Am Don­ners­tag bestä­tig­te dies der FBI-Direk­tor James B. Comey bei einer Anhö­rung im Senat.

Hin­ter­grund des Begeh­rens war, dass vie­le Inter­net-Kon­zer­ne im Zuge der Snow­den-Ent­hül­lun­gen den Daten­ver­kehr ihrer Pro­duk­te ver­schlüs­sel­ten. Damit erschwe­ren die Fir­men die Über­wa­chung durch Sicher­heits­or­ga­ne wie der NSA. Um wei­ter­hin die Infor­ma­ti­ons­ho­heit zu wah­ren, woll­te man US-Fir­men dazu zwin­gen, die Ver­schlüs­se­lung für Regie­rungs­be­hör­den zugäng­lich zu gestal­ten. Da dies natür­lich den Daten­schutz­wün­schen der Kun­den ent­ge­gen­lief, ent­brann­te eine Wel­le der Empörung.

Ver­mut­lich haben auch die US-Fir­men mas­si­ve Lob­by-Arbeit geleis­tet, um dies zu erwir­ken, denn sie hät­ten ansons­ten einen Nach­teil gegen­über aus­län­di­schen Anbie­tern. Die pas­send zum Wahl­kampf in den USA ver­öf­fent­lich­te Nach­richt ist aber in der Aus­sa­ge­kraft nicht all­zu hoch anzu­set­zen. Denn auch ohne öffent­li­che Befug­nis haben die US-ame­ri­ka­ni­schen Geheim­diens­te Daten von US-Kon­zer­nen mit­tels gehei­mer Abfra­gen erhalten.

Quel­le: Golem