Microsoft will Daten in Europa vor Zugriff durch US-Justiz schützen

Vor einem US-ame­ri­ka­ni­schen Beru­fungs­ge­richt geht der Red­mon­der Kon­zern gegen einen Beschluss eines New Yor­ker Bezirks­ge­richt vor. In einem Fall um Dro­gen­han­del, in wel­chem Micro­soft zur Her­aus­ga­be von E‑Mails sei­ner Kun­den ver­pflich­tet wur­de, wei­ger­te sich Micro­soft, Nach­rich­ten, die außer­halb der USA gespei­chert wur­den, herauszugeben.

Micro­soft ver­sucht den Sach­ver­halt mit einer Hypo­the­se dar­zu­stel­len: Bei Ermitt­lun­gen ver­langt die Frank­fur­ter Poli­zei die Her­aus­ga­be von Doku­men­ten eines US-Jour­na­lis­ten in einem Safe der US-Nie­der­las­sung der Bank in Washing­ton. Die Red­mon­der wol­len damit ver­deut­li­chen, was das Begeh­ren des Bezirks­ge­richts bedeu­te, auch wenn der tech­ni­sche Auf­wand ein ande­rer ist.

Der Kon­zern erhält Rücken­wind durch die Unter­stüt­zung von 28 US-ame­ri­ka­ni­schen Fir­men, unter ihnen eBay, Cis­co und HP. Außer­dem unter­stüt­zen die Bür­ger­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen EFF (Elec­tro­nic Fron­tier Foun­da­ti­on) und ACLU (Ame­ri­can Civil Liber­ties Uni­on) den Wider­stand gegen den Beschluss. Da die Daten bei iri­schen Fir­men lie­gen, haben auch die iri­sche Regie­rung und Jan-Phil­ipp Albrecht, der Bericht­erstat­ter des Euro­päi­schen Par­la­ments zum umstrit­te­nen TTIP-Abkom­men ist, in Schrei­ben an das Gericht den Fall behandelt.

Die US-Regie­rung ist der Ansicht, dass eine US-Fir­ma auch US-Geset­zen unter­liegt. Micro­softs Anwalt sag­te dage­gen beim ers­ten Ver­hand­lungs­tag: „Wenn wir das mit ihnen machen kön­nen, dann kön­nen sie es mit uns machen. Wir wür­den durch­dre­hen, wenn Chi­na das mit uns täte.“ Micro­soft hat­te im Janu­ar ver­gan­ge­nen Jah­res aus­län­di­schen Kun­den ange­bo­ten, ihre Daten außer­halb der USA zu spei­chern, um sie bes­ser vor dem Zugriff von US-Behör­den zu schützen.

Quel­le: hei­se online