Preise für DRAM und SSDs steigen zum Jahresende

Die Prei­se für Arbeits­spei­cher (DRAM) und Solid-Sta­tes-Dri­ves (SSD) kann­ten in den letz­ten Jah­ren nur eine (gro­be) Rich­tung: nach unten. Ins­be­son­de­re SSDs sind seit ihrer Markt­ein­füh­rung vor Jah­ren erheb­lich bil­li­ger gewor­den. Kos­tet eine 32 (!) GB SSD im Jahr 2007 noch 500 EUR, waren es im Jahr 2016 zeit­wei­se nur noch 60 EUR – für 240 GB. Doch in den letz­ten Wochen wur­de die Ver­bil­li­gung nicht nur abge­bremst, es setz­te sogar eine Teue­rung ein. Das liegt nicht pri­mär an den neu auf den Markt drän­gen­den M.2‑NVMe-Highspeed-SSDs. Dass die teu­rer sind als 2,5″-Brot-und-Butter-Versionen für SATA, ist logisch. Nein, auch die gän­gi­gen Form­fak­to­ren und auch Model­le, die schon län­ger auf dem Markt sind, sind teu­rer gewor­den seit Som­mer. Bei­spiel San­Disk Ultra II 240 GB: Die war im Som­mer 2016 noch ab einem Stra­ßen­preis von 59 EUR zu haben und ist aktu­ell nicht unter 73 EUR gelis­tet. Die klei­nen 120-GB-Model­le waren im Som­mer gar bil­li­ger als 500-GB-Fest­plat­ten für Lap­tops, kratz­ten an der Mar­ke von 30 EUR glatt. Inzwi­schen ist kei­ne 120-GB-SSD mehr unter 40 EUR gelistet.


Quel­le: gh.de

Die Ursa­chen dafür sol­len laut Erhe­bun­gen von Com­pu­ter­world in Lie­fer­eng­päs­sen bei Flash­spei­cher-Chips lie­gen. So hat die Nach­fra­ge nach Flash­spei­cher-Lauf­wer­ken wie SSDs stark zuge­nom­men – die Quel­le spricht von plus 25 Pro­zent bei Note­book- und PC-Her­stel­lern im vier­ten Quar­tal. Zeit­gleich sei es zu Schwie­rig­kei­ten bei der Umstel­lung auf 3D-NANDs gekom­men. Da auch vie­le zah­lungs­kräf­ti­ge Fir­men­kun­den ver­mehrt auf Flash­spei­cher-Lauf­wer­ke set­zen, soll z.B. Sam­sung die hoch­wer­ti­gen 3D-NANDs bevor­zugt im mar­gen­träch­ti­gen Enter­pri­se-Geschäft plat­ziert haben, wohin­ge­gen Intel/Micron und SK Hynix noch mit­ten in der Umstel­lungs­pha­se sind.


Quel­le: gh.de

Einen noch viel deut­li­che­ren Preis­an­stieg seit Som­mer haben wir bei den DRAM-Modu­len erlebt. War es sei­ner­zeit kein Pro­blem, ein brauch­ba­res DDR4-16-GB-Spei­cher-Kit ab 50 EUR zu erwer­ben, mar­schie­ren die Prei­se für das glei­che Modell aktu­ell stramm über 85 EUR hin­weg. Pre­mi­um-Model­le mit höhe­rem Takt und kür­ze­ren Timings kos­ten inzwi­schen wie­der deut­lich über 100 EUR. Ursa­che hier­für sind die erheb­lich gestie­ge­nen DRAM-Prei­se an den Spei­cher­bör­sen. Bei DRAMeX­ch­an­ge ist der Preis für einen exem­pla­ri­schen 4‑G­bit-Chip DDR3-1600 von 1,23 US-Dol­lar auf aktu­ell über 2,65 US-Dol­lar geklet­tert. Das sind +115 %.

Die zuletzt arg gebeu­tel­ten Spei­cher­her­stel­ler, die sich seit gerau­mer Zeit einen rui­nö­sen Preis­kampf lie­fern, freut’s. So freu­te sich z.B. Nanya im Novem­ber über den ertrag­reichs­ten Monat des gan­zen Jah­res. Wie lan­ge das noch so wei­ter­ge­hen wird, ist momen­tan nicht abseh­bar. Sowohl Intel als auch AMD brin­gen neue Platt­for­men auf den Markt, die mit Spei­cher ver­sorgt wer­den wol­len. Und im Febru­ar steht in Chi­na das dor­ti­ge Neu­jahrs­fest an, wo Händ­ler tra­di­tio­nell ihre Lager neu bestü­cken. Ande­rer­seits kann es auch schnell wie­der abwärts gehen mit den Prei­sen, wie die teils erheb­li­chen Schwan­kun­gen bei den DRAM-Modu­len in den letz­ten Jah­ren zei­gen. Und wie heißt es so schön: “Pro­gno­sen sind äußerst schwie­rig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.”