Radeon Software Crimson Treiber 17.7.2 entsorgt Altlasten und bringt Neues

Sollte sich jemand gefragt haben, was die 20 % der Radeon Software Group machen, die nicht am Vega-Support arbeiten: AMD hat nun mit der Veröffentlichung des Crimson-Treiberpakets in der neuen Hauptversion 17.7.2 die Antwort parat.
Denn von den Leistungen des (natürlich nur vermeintlichen) Rumpfteams hebt AMD neben den üblichen Performance-Verbesserungen insbesondere folgende Punkte hervor:
- Die Überbleibsel des alten Catalyst Command Centers wurden nunmehr restlos entfernt. Alle darin noch befindlichen Einstellmöglichkeiten für Switchable Graphics, Farbtiefe und Pixelformat wurden in die Radeon Settings des Crimson-Treiberpakets integriert.
- Für die Streamer unter uns wurde der Overhead von Radeon ReLive verringert. Zudem wurden die Optionen für Mikrofon und Lautstärke erweitert, ein Push-To-Talk-Feature und eine Transparenzeinstellung für das Kamera-Overlay ergänzt.
- WattMan unterstützt nun auch Undervolting ab der RX-500-Reihe und GPU Power States für die RX-400- und RX-500-Serien.
- Die dynamische Frameraten-Anpassung Radeon Chill unterstützt nun mehr Spiele und Multi-GPU. Außerdem kommen nun auch Anwender von Laptops sowie von externen GPU-Lösungen für selbige (Radeon XConnect) in den Genuss von Radeon Chill.
- Ein weiterer Punkt ist die Einführung einer neuen Software-Lösung gegen Tearing und Ruckler, genannt Enhanced Sync. Diese Lösung ist zusätzlich zu AMDs FreeSync einsetzbar.
- Shader Cache soll die Ladezeiten von Spielen reduzieren.
Als weiteren Kanal zur Verbesserung der Treiberqualität führt AMD das Beta-Tester-Programm “Vanguard” ein. Interessierte kommen über dieses Programm frühzeitig an Beta-Treiber und können (und sollen) dazu Feedback und Wünsche abgeben.
Dann hat sich AMD wohl noch an Steve Balmer erinnert und Entwicklerfunktionen erweitert. Insbesondere steht mit dem Radeon GPU Profiler ein neues Werkzeug bereit, um den Renderpfad durch die GPU zu visualisieren und Engpässe besser erkennen zu können. Diese Features sind jedoch nur dann verfügbar, wenn man über die “Developer Driver”-Version des Crimson verfügt. Für Entwickler sind auch neue und erweiterte Softwarepakete und ‑quellen über AMDs GPUOpen-Programm verfügbar, insbesondere für VR im Rahmen des SDK LiquidVR 360.
Für Linux-Nutzer verspricht AMD “wiederbelebte” Anstrengungen und führt als Beleg dazu Performance-Verbesserungen in einigen Spielen unter Linux 4.12 mit Mesa 17.2 an.
Der Windows-Support wird für Windows 7 sowie Windows 10 angeführt, Windows 8.x ist AMD keine Erwähnung mehr wert.
Der Download des WHQL-signierten Treiberpakets findet sich wie üblich auf der AMD-Homepage unter http://support.amd.com/de-de/download.
In einem Blog-Eintrag auf AMDs Gaming-Community-Seite beschreibt Sasa Marinkovic, Leiter der Abteilung VR und Software Marketing der Radeon Technologies Group, die Neuheiten des Treibers (… wobei allerdings ein modernes Design verwendet wird… ). Die Frage, was der mutmaßlich größere Anteil seiner Mitarbeiter in Richtung Vega-Support getan hat, beantwortet aber auch Mr. Marinkovic nicht.