AMD reagiert auf Kritik an Grafiktreibern

Nachdem in den letzten Wochen immer wieder Kritik am Zustand der aktuellen AMD-Grafiktreiber gerade in Verbindung mit aktuelleren Grafikkarten wie der Radeon RX 5700 bzw. RX 5700 XT zu lesen war, scheint man sich bei AMD zu einer Reaktion genötigt gesehen zu haben. Mit dem heute vorgestellten Treiber in der Version 20.2.2 spricht man jedenfalls eine ganze Reihe von Fehlern an und weist explizit darauf hin, dass man an den vor allem oft bemängelten sporadischen Black Screens weiter arbeite.
Gleichzeitig weist man aber bei AMD noch einmal darauf hin, dass User ihre Probleme auch über ein Feedbackformular an AMD melden sollen.
“This optional release of Radeon Software Adrenalin 2020 Edition is targeted towards resolving recent important issues identified by our community. We will be closely monitoring feedback on the release, and encourage users to submit issues they encounter at www.amd.com/report.”
Quelle: Release Notes Radeon Software Adrenalin 2020 Edition 20.2.2
Ein Vorwurf an AMD war auch, dass manche Fehler es nicht in die Auflistung bekannter Fehler der Release Notes geschafft haben. Beispielsweise beim Sprung von Version 20.1.3 auf 20.1.4 kam es auch schon zu Inkonsistenzen, da nach 19 bekannten Fehlern und 7 beseitigten eine neue Anzahl von 8 bekannten Fehlern herauskam.
Treiberversion | Anzahl beseitigter Fehler | Anzahl bekannter Fehler |
---|---|---|
20.2.2 | 25 | 11 |
20.2.1 | 7 | 11 |
20.1.4 | 7 | 8 |
20.1.3 | 8 | 19 |
20.1.2 | 2 | 10 |
20.1.1 | 27 | 7 |
Bereits 2019 hatte AMD sehr lange einen OpenCL-Fehler mit den RX 5700 (XT) Grafikkarten mit sich herumgeschleppt, der unter anderem zu fehlerhaften Berechnungen bei SETI@Home führte und lange gar nicht in den “Known Issues” auftauchte. Erst auf zahlreiche Nachfragen und immer wieder Erwähnen dieses Fehlers wurde dieser dann mit dem ersten Treiber 2020 gefixt.
Generell sollte man sich bei AMD auch einmal auf vernünftige Release Notes besinnen und zwar auch abseits der Grafiktreiber. Auch wenn man zum Beispiel bei den Chipsatztreibern angefangen hat die Versionen der enthaltenen Gerätetreiber aufzulisten, fehlen hier weiter regelmäßige Release Notes, die auf die Änderungen hinweisen. Gleiches gilt auch für das Ryzen Master Tool oder die Link-App, die bei den letzten 3 Versionen bei den neuen Funktionen nur die Aussage “New Version” mit sich herumschleppt.