PC-Absatz: IDC sieht Silberstreif, Mainboard-Macher schwarz

Wie die International Data Corporation (IDC) in ihrer vorläufigen Analyse des ersten Quartals 2017 berichtet, habe sich der PC-Markt in der EMEA-Region stabilisiert. Dahingehend haben die Mainboardhersteller eher trübe Aussichten.
Gemäß den Zahlen der Londoner sind im ersten Quartal in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) im traditionellen PC-Markt (ohne Tablets und Server) 17,4 Millionen Einheiten abgesetzt worden, das sei ein moderater Anstieg um 1,6 %. Diese Zahlen enthalten jedoch auch Notebooks, die im Jahresvergleich mit einem Plus von 9,2 % in Westeuropa und 8,3 % in den restlichen EMEA-Regionen (CEMA) letztlich den Rückgang der Desktops von 12 % im EMEA-Raum aufgefangen hätten.
Die Zahlen der IDC sehen HP vor Lenovo, Dell und Acer. Während diese allesamt mehr absetzen konnten, teilen sich die Rückgänge auf Asus und “Andere” auf, die am Ende der Rangliste stehen.
Betrachtet man nur Zentral- und Osteuropa, habe der traditionelle PC-Markt in Q1/2017 sogar um 4,5 % zugelegt.
Im Einklang mit diesen Zahlen sehen laut einer Meldung von Digitimes Mainboardhersteller keine Erholung und befürchten Absatzrückgänge um 10 % in diesem Jahr. Dies wird begründet mit dem starken Absatz von Notebooks, die nach wie vor am Marktanteil der Desktop-PCs zehren. Ein Großteil dieser Umsätze dürfte – wie vermutlich auch hinsichtlich OEM-Deals und anderen Formfaktoren wie All-In-One-PCs – in den Taschen der großen Assemblierer wie Quanta und Foxconn landen.
Der Ausgleich aus der DIY-Szene, speziell in China, würde zudem wie die Jahre davor weiter nachlassen. Auch Intels Kaby Lake habe daran nichts ändern können und für Coffee Lake wird ebenfalls keine hohe Nachfrage erwartet.
Kommentierend mag man da hinzufügen, ob diese offenbar eher abwartende Grundhaltung der Mainboardhersteller bei AMDs Ryzen-Launch nicht überdeutlich sichtbar geworden ist. Auch die Frage darf erlaubt sein, ob die Konzentration auf so wichtige Features wie die 10. RGBW-LED-Ansteuerung (jetzt NEU mit PWM!) tatsächlich in dem Maße von der “DIY-Szene” nachgefragt wird, wie offenbar Engineering-Potential dafür aufgewendet wird…