Intel streicht bis zu 12.000 Stellen weltweit

Gestern Abend unse­rer Zeit gab Intel sei­ne Geschäfts­zah­len für das ers­te Quar­tal bekannt. Dabei konn­te der Umsatz von 12,8 Mil­li­ar­den US-Dol­lar im Vor­jah­res­quar­tal auf 13,7 Mil­li­ar­den gestei­gert wer­den (plus 7 Pro­zent) und auch der Gewinn stieg von 1,99 Mil­li­ar­den im Vor­jahr auf 2,05 Mil­li­ar­den US-Dol­lar (plus 3 Pro­zent). Um die Dimen­sio­nen zu ver­deut­li­chen: mit dem Gewinn des ers­ten Quar­tals wäre Intel in der Lage, AMD den kom­plet­ten Laden abzu­kau­fen (aktu­el­le Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung 1,9 Mrd. US-Dol­lar) oder anders for­mu­liert: der Gewinn (nicht Umsatz!) von Intel in einem Quar­tal ist höher, als AMD ins­ge­samt an der Bör­se wert ist!

Alles gut also bei Intel? Mit­nich­ten, denn die Ana­lys­ten sind ent­täuscht, es waren (noch) bes­se­re Zah­len erwar­tet wor­den. Daher plant Intel tief­grei­fen­de Umstruk­tu­rie­run­gen, die bis zu 12.000 Mit­ar­bei­tern den Job kos­ten könn­ten. Denn das Kern­ge­schäft der Mar­ke, der Ver­kauf von Pro­zes­so­ren und (inte­grier­ten) Gra­fik­chips für PCs, das zuletzt immer noch ca. die Hälf­te des Intel-Geschäfts aus­mach­te, ist wei­ter im Sink­flug, der klas­si­sche PC-Markt am schrump­fen. Gera­de im Pri­vat­kun­den­seg­ment ist der Trend weg vom PC hin zum Tablet und/oder Smart­phone und damit zur Nut­zung von Cloud-Diens­ten schon seit Jah­ren im Gan­ge. In einem Brief an die Mit­ar­bei­ter erklärt CEO Bri­an Krza­nich die Problematik.

Den­noch über­rascht der düs­te­re Aus­blick und die Wucht der Spar­maß­nah­men, denn Intel ist in bei­den Geschäfts­fel­dern ganz vor­ne. Alles, was nicht lokal auf einem PC statt­fin­det, pas­siert in der Cloud, sprich: auf irgend­wel­chen Ser­vern im Inter­net, und auch bei den Ser­ver-Pro­zes­so­ren ist Intel Qua­si-Mono­po­list. Das unter­schei­det Intel der­zeit z.B. vom Haupt­kon­kur­ren­ten AMD, die seit dem Hoch mit dem K8-Opte­ron nach dem Fehl­schlag mit Bar­ce­lo­na im Spe­zi­el­len und Bull­do­zer im All­ge­mei­nen im Ser­ver­markt prak­tisch nicht mehr exis­tent sind.

Den­noch wer­den Spar­maß­nah­men ver­ord­net, die zuerst ein­mal jedoch Geld kos­ten wer­den (Abfin­dun­gen usw.). Intel rech­net mit einem Son­der­auf­wand von ca. 1,2 Mil­li­ar­den US-Dol­lar allein für das zwei­te Quar­tal, was die Intel-Aktie dann auch umge­hend auf Tal­fahrt schick­te. Bis Mit­te 2017 sol­len die Son­der­auf­wen­dun­gen durch das Spar­pro­gramm auf jähr­lich 1,4 Mil­li­ar­den US-Dol­lar gesun­ken sein. Mit der Kon­zen­tra­ti­on auf das Inter­net, das Inter­net der Din­ge (IoT) und alles was dazu­ge­hört, soll das Unter­neh­men für die Zukunft gewapp­net werden.

AMD wird sei­ne Quar­tals­zah­len mor­gen Abend unse­rer Zeit prä­sen­tie­ren. Dabei geht AMD von einem Umsatz­rück­gang von ca. 14 Pro­zent aus.

Quel­le: Dow Jones News­wire Web