AMD tritt dem The Document Foundation Advisory Board bei, um LibreOffice zu beschleunigen [2. Update]

The Docu­ment Foun­da­ti­on (TDF) hat heu­te bekannt­ge­ge­ben, dass AMD dem Advi­so­ry Board der TDF bei­getre­ten ist. Bis­her waren bereits die Fir­men und Orga­ni­sa­tio­nen Goog­le, Red Hat, SUSE, Frei­es Office Deutsch­land e.V., Soft­ware in the Public Inte­rest (SPI), the Free Soft­ware Foun­da­ti­on, Intel, Lane­do, MIMO (Inter-Minis­try Mutua­li­sa­ti­on for an Open Pro­duc­ti­vi­ty Suite) und King Abdu­la­ziz City for Sci­ence and Tech­no­lo­gy (KACST) hier ver­tre­ten, um die TDF bei der Wei­ter­ent­wick­lung des Office-Pakets Libre­Of­fice zu unter­stüt­zen. Hier­zu zählt neben der bera­ten­den Tätig­keit auch ein finan­zi­el­les Spon­so­ring sowie die Abstel­lung von Ent­wick­lern und Res­sour­cen. Dar­über hin­aus sol­len die Mit­glie­der des Advi­so­ry Boards die Soft­ware­pro­jek­te der TDF promoten.

Libre­Of­fice schickt sich an, eine voll­wer­ti­ge Alter­na­ti­ve zu Micro­soft Office zu wer­den. Des Wei­te­ren ist das Paket nicht nur für Win­dows und Mac OS X, son­dern auch für Linux zu haben. Es ent­hält die Pro­gram­me Wri­ter (Text­ver­ar­bei­tung), Calc (Tabel­len­kal­ku­la­ti­on), Impress (Prä­sen­ta­ti­ons­pro­gramm), Draw (Gra­fik­pro­gramm), Base (Daten­bank­pro­gramm) und Math (For­mel-Edi­tor) und deckt damit alle wich­ti­gen Anwen­dungs­be­rei­che eines Office-Pake­tes ab. Die tech­ni­sche Grund­la­ge von Libre­Of­fice bil­det OpenOffice.org 3.3, wel­ches unter dem neu­en Namen Apa­che Open­Of­fice wei­ter­ent­wi­ckelt wird.

It is gre­at to work on Libre­Of­fice with The Docu­ment Foun­da­ti­on to expo­se the raw power of AMD GPUs and APUs, initi­al­ly to spreadsheet users. Brin­ging the par­al­le­lism and per­for­mance of our tech­no­lo­gy to tra­di­tio­nal, main­stream busi­ness soft­ware users will be a wel­co­me inno­va­ti­on for hea­vy duty spreadsheet users, par­ti­cu­lar­ly when com­bi­ned with the com­pu­te capa­bi­li­ties of the upco­ming gene­ra­ti­on of AMD Hete­ro­ge­neous Sys­tem Archi­tec­tu­re (HSA) based pro­ducts.” - Man­ju Heg­de, Cor­po­ra­te Vice Pre­si­dent, Hete­ro­ge­neous Solu­ti­ons bei AMD

Offen­bar will AMD durch die­ses Enga­ge­ment die freie Office-Suite für die Hete­ro­ge­neous-Sys­tem-Archi­tek­tur (HSA) fit machen. Die HSA defi­niert unter ande­rem ein neu­es Spei­cher­mo­dell, bei dem sämt­li­che Rechen­ein­hei­ten im sel­ben Adress­raum arbei­ten, sodass das bis­her kost­spie­li­ge, aber not­wen­di­ge Hin- und Her­ko­pie­ren der Daten nicht län­ger durch­ge­führt wer­den muss. Zusam­men mit dem neu­en, ver­ein­fach­ten Pro­gram­mier­mo­dell soll es Ent­wick­lern ermög­licht wer­den, leich­ter die Fähig­kei­ten moder­ner CPUs, GPUs und SoCs, die unter­schied­lichs­te Rechen­ein­hei­ten auf einem Die ver­ei­nen, zu nut­zen, was wie­der­um einer höhe­ren Ener­gie­ef­fi­zi­enz zu Gute kom­men soll. Soft­ware müss­te dem­nach nur noch für die­se eine Archi­tek­tur ent­wi­ckelt wer­den, könn­te aber auf allen Pro­zes­so­ren unter­schied­lichs­ter Gerä­te­klas­sen und Her­stel­ler lau­fen, die zur HSA kom­pa­ti­bel sind.

Spe­zi­ell die Besit­zer einer APU sol­len von den Anstren­gun­gen AMDs pro­fi­tie­ren, aber auch alle ande­ren Nut­zer von Libre­Of­fice wer­den von den Opti­mie­run­gen an den Daten­struk­tu­ren pro­fi­tie­ren. Hier­durch sol­len bei­spiels­wei­se Berech­nun­gen in Calc-Arbeits­map­pen beschleu­nigt wer­den. Micha­el Meeks, der Mit­glied des TDF Boards ist, ließ uns auf Nach­fra­ge zudem wis­sen, dass AMD die Umset­zung diver­ser Pro­jek­te finan­ziert. Die eigent­li­che Ent­wick­lungs­ar­beit wird von SUSE und Mul­ti­core­Ware (ein Open­CL-Spe­zia­list) geleis­tet. Außer­dem sei­en die­se Akti­vi­tä­ten bereits seit eini­gen Mona­ten im Gan­ge und flie­ßen zum Teil bereits in die Ver­si­on 4.1 von Libre­Of­fice ein. Ab der Ver­si­on 4.2 sol­len dann die grö­ße­ren Ver­bes­se­run­gen ein­set­zen. Der­zeit liegt der Fokus auf Calc. Künf­tig ist aber auch eine GPU-Beschleu­ni­gung von Impress denkbar.

It is exci­ting to work tog­e­ther with AMD and their eco­sys­tem to take advan­ta­ge of AMD’s cut­ting edge inno­va­ti­on right insi­de Libre­Of­fice. The growth in per­for­mance and par­al­le­lism available in the GPUs of today, and par­ti­cu­lar­ly with AMD’s revo­lu­tio­na­ry APUs of tomor­row, is some­thing we’­re eager to expo­se to Libre­Of­fice users.” - Micha­el Meeks, SUSE Distin­gu­is­hed Engi­neer und TDF Board Member

Quel­le: Pres­se­mit­tei­lung

Update 04.07.2013:

Wir haben noch ein paar wei­te­re Rück­fra­gen von Micha­el Meeks beant­wor­tet bekom­men. Dem­nach beinhal­tet zwar die in Kür­ze erschei­nen­de Ver­si­on 4.1 von Libre­Of­fice bereits die ers­ten Ände­run­gen an den Daten­struk­tu­ren und der all­ge­mei­nen Infra­struk­tur, aller­dings wer­den die­se zunächst kei­ne Per­for­mance­vor­tei­le für die End­nut­zer brin­gen. Nach dem der­zei­ti­gen Pla­nungs­stand soll aber bereits Ende Janu­ar die dar­auf fol­gen­de Ver­si­on 4.2 erst­mals von den Ände­run­gen pro­fi­tie­ren, weil dann die GPU über die Open­CL-Pro­gram­mier­schnitt­stel­le genutzt wer­den kann. Genau­er gesagt soll die Berech­nung bestimm­ter Funk­tio­nen, die häu­fi­ger in einer Arbeits­map­pe vor­kom­men und mit denen grö­ße­re Daten­men­gen ver­ar­bei­tet wer­den, über Open­CL auf die GPU aus­ge­la­gert wer­den kön­nen. Wel­che Funk­tio­nen dafür zu Beginn in Fra­ge kom­men, wird der­zeit noch eva­lu­iert. Libre­Of­fice soll zudem künf­tig auto­ma­tisch ent­schei­den kön­nen, ob die Berech­nun­gen auf der CPU oder GPU aus­ge­führt werden.

Die struk­tu­rel­len Arbei­ten sol­len laut Micha­el Meeks gute Fort­schrit­te machen.

Update 04.07.2013, 16:35:

Micha­el Meeks hat uns gegen­über klar­ge­stellt, dass mit der Open­CL-Imple­men­tie­rung nicht nur HSA-kom­pa­ti­ble APUs unter­stützt wer­den. Viel­mehr sol­len alle GPUs, die Open­CL unter­stüt­zen, genutzt wer­den kön­nen — vor­aus­ge­setzt eine ent­spre­chen­de Lauf­zeit­um­ge­bung ist vor­han­den. Dazu zäh­len natür­lich auch dis­kre­te Grafikkarten.

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