Doppel-Tower-Kühler: Noctua NH-D15 und CRYORIG R1 Universal

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PWM-Steuerung

Die Puls­wei­ten­mo­du­la­ti­on ist inzwi­schen zum vor­herr­schen­den Steue­rungs­ver­fah­ren für Lüf­ter gewor­den. Grund genug, die bei­den heu­te im Test ste­hen­den Küh­ler unter Zuhil­fe­nah­me von PWM auf ihr Poten­zi­al zu unter­su­chen. Fan­gen wir mit dem CRYORIG R1 Uni­ver­sal an.

Die Min­dest­dreh­zahl des CRYORIG R1 Uni­ver­sal ist mit 810/min recht hoch ange­setzt. Unse­rer Mei­nung nach merkt man hier, dass ehe­ma­li­ge Ther­mal­right-Mit­ar­bei­ter am Wer­ke sind. Die Kühl­leis­tung nimmt einen doch recht hohen Stel­len­wert ein. Nutzt man die Span­nung als Steue­rungs­pa­ra­me­ter, so lässt sich die Dreh­zahl­kur­ve ein wenig nach unten verschieben.

Der zuge­hö­ri­ge Schall­pe­gel offen­bart, dass hier gehö­ri­ges Poten­zi­al vor­han­den ist. Mit­tels PWM liegt der Schall­pe­gel doch auf einem für unse­ren Geschmack etwas zu hohen Niveau. Silent-Feti­schis­ten wer­den mit dem R1 Uni­ver­sal jeden­falls kei­ne Luft­sprün­ge machen.

Inter­es­sant ist, dass sich der Schall­pe­gel nach der Instal­la­ti­on eines drit­ten Lüf­ters nicht mehr stark ändert. Wel­chen Ein­fluss das auf die Kühl­leis­tung hat, sehen wir später.

Den Lüf­ter des Noc­tua NH-D15 über die Span­nung zu steu­ern, hat im Grun­de kei­nen Sinn. Durch die Elek­tro­nik des NF-A15 PWM wird eine annä­hernd linea­re Kur­ve erzeugt. Bes­ser könn­te es kaum sein.

Im unte­ren Dreh­zahl­be­reich ändert sich der Schall­pe­gel fast gar nicht und steigt danach unge­fähr line­ar an. Die Kom­bi­na­ti­on von Lüf­ter und Küh­ler ist sehr gut auf­ein­an­der abgestimmt.

45 Watt Ver­lust­leis­tung der CPU sind natür­lich kein Pro­blem für die bei­den Dop­pel-Tower-Küh­ler. Zum Ver­gleich haben wir den Noc­tua NH-U14S, den Sil­ver­Stone NT06-PRO und den REEVEN Jus­ti­ce auf­ge­stellt. Alle drei haben in der Ver­gan­gen­heit durch hohe Leis­tun­gen über­zeu­gen kön­nen. Der NH-U14S vor allem durch sei­nen gerin­gen Schall­pe­gel, der hier noch ein­mal mini­mal vom NH-D15 unter­bo­ten wird. Der CRYORIG krankt sozu­sa­gen an der hohen Dreh­zahl des Lüfters.

Bei 65 Watt TDP zeigt der Noc­tua NH-D15 erneut eine sehr hohe Kühl­leis­tung, der zuge­hö­ri­ge Schall­pe­gel weiß aber auch zu über­zeu­gen. Der Küh­ler scheint genau­so wenig beein­druckt von der APU wie der CRYORIG R1 Uni­ver­sal, obwohl wir auf die­ser Test­platt­form oft vom übli­chen Mus­ter abwei­chen­de Ergeb­nis­se fin­den. Der R1 Uni­ver­sal bie­tet eine hohe Kühl­leis­tung, erkauft sich die­se aber auch durch den hohen Schall­pe­gel, der durch die bei­den Lüf­ter erzeugt wird.

Die nächst­hö­he­re TDP-Klas­se, reprä­sen­tiert durch den AMD Phe­nom II X3 720BE, kön­nen die bei­den Küh­ler ohne Pro­ble­me bewäl­ti­gen. Die Schall­pe­gel­kur­ven der bei­den Noc­tua-Küh­ler NH-U14S und NH-D15 sind hier etwa iden­tisch. Der Sin­gle-Tower-Küh­ler kann sogar mit zwei Lüf­tern das Top-Modell NH-D15 schla­gen. Der CRYORIG R1 Uni­ver­sal ver­rich­tet im Mit­tel­feld unauf­fäl­lig sei­nen Dienst. Die Kühl­leis­tung könn­te höher sein, der Schall­pe­gel ger­ne niedriger.

Ab 125 W TDP schlägt anschei­nend die Stun­de des CRYORIG R1 Uni­ver­sal. Der Küh­ler erreicht in unse­rem klei­nen Direkt­ver­gleich die höchs­te Kühl­leis­tung. Der Noc­tua NH-D15 fällt zurück und ver­liert zunächst das haus­in­ter­ne Duell gegen den NH-U14S.

Wir stei­gern die Abwär­me der CPU wei­ter und der CRYORIG R1 Uni­ver­sal kann sei­ne Spit­zen­po­si­ti­on wei­ter behaup­ten. Wirk­lich lei­se bleibt hier kei­ner der Küh­ler mehr. Der Noc­tua NH-D15 kann hier sein hohes Poten­zi­al zei­gen. Der nied­rigs­te Schall­pe­gel wird stets erreicht.

Ein­gangs hat­ten wir betrach­tet, wie sich der Schall­pe­gel des CRYORIG R1 Uni­ver­sal ver­än­dert, wenn ein drit­ter Lüf­ter mon­tiert wird. Und sie­he da, die Kühl­leis­tung steigt wei­ter an. Gleich­zei­tig kann das Ver­hält­nis von Leis­tung und Schall­pe­gel ver­bes­sert wer­den. Der Kühl­kör­per des R1 hat immer noch Reserven.