CPU-Kühler: SilverStone Argon AR05 & AR06
SilverStone Argon AR06
Technische Daten:
- Preis: ab ca. 34,00 € (UVP)
- Maße (BxHxT): 105x58x92 mm
- Material: Aluminium mit Kupfer-Heatpipes
- Gewicht: ca. 263 g
- Lüfter: 92x92x15 mm
- Lüfterdrehzahl: 1200–2500/min (im Test: 1050–2330/min)
- Lüfteranschluss: 4‑Pin (PWM)
- Beleuchtung: Nein
- Aufbau: Top-Blow-Kühler
- Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+, 1150, 1155, 1156
- Art der Lüfterbefestigung: Schrauben
Einbau:
- AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
- Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
Zubehör:
Montagematerial, Montageanleitung, Wärmeleitpaste
Besonderheiten beim Einbau in AMD-Systeme:
Der SilverStone Argon AR06 wird ohne AMD-Backplate montiert. Das heißt, zunächst muss die komplette AMD-Halterung entfernt werden. Nachfolgend werden die Spannbleche für den AMD-Sockel vorbereitet, indem die passenden Einsätze (Schraube + Abstandshalter) eingesetzt und fixiert werden. Dann werden die vorbereiteten Bleche mit dem Kühlkörper verschraubt. Sind die Schutzfolie vom Kühlerboden abgezogen und die Wärmeleitpaste auf dem Heatspreader aufgetragen, kann auch schon der Kühler aufgesetzt werden. Auf der Rückseite des Mainboards werden die herausstehenden Gewinde mit Schrauben versehen. Der nötige Anpressdruck soll mit dem Einschrauben erreicht werden. Zuletzt muss der Lüfter an das Mainboard angeschlossen werden.
Der SilverStone Argon AR06 ist der größere Bruder des AR05. Er ist auf eine Höhe von 58 mm gewachsen, was ihn in ein Segment hebt, das schon etwas umkämpfter ist. Nehmen wir da zum Beispiel den Thermalright AXP-100, der vor allem in der preisgünstigeren Muscle-Version (ca. 28 Euro) als Konkurrent angesehen werden kann. Dann wäre da noch der aktuelle Scythe Big Shuriken 2 Rev. B (ca. 30 Euro), der in vielen Foren immer wieder empfohlen wird, bei uns aber noch nicht im Test war.
Auf dem Mainboard nimmt der SilverStone Argon AR06 nicht mehr Platz weg als der kleinere AR05. Die Keep-Out-Area wird eingehalten und auch die nebenliegenden RAM-Slots sind nutzbar, wenn sich der Mainboardhersteller an die Vorgaben hält.
Wie schon erwähnt, handelt es sich beim Argon AR06 um eine vergrößerte Version des AR05. Das heißt, der verbaute Lüfter beider Modelle ist identisch. Aber es wurde nicht nur die Höhe der Lamellen verändert (entspricht einer Kühlflächenvergrößerung jeder Lamelle), sondern auch bei den Heatpipes Hand angelegt. Vier Stück sorgen für eine schnellere und gleichmäßigere Wärmeverteilung.
Das Funktionsprinzip ist gleichgeblieben. Die Abwärme der CPU/APU wird über den Boden mit vier eingelassenen Heatpipes (Heatpipe-Direct-Touch-Technologie) aufgenommen. Die Verarbeitung ist sauber und ohne große Rillen. Die Oberflächenrauheit ist auf einem typischen Niveau. Die Weitergabe der Wärme erfolgt auf zwei Wegen: Einerseits wird ein Teil der Wärme direkt an die darüberliegenden Aluminium-Lamellen abgegeben, andererseits führen die Heatpipes in einem Bogen hinauf in Richtung des Lüfters.
In der Seitenansicht werden die geringen Lamellenabstände sichtbar. Demzufolge gilt für den Argon AR06 wie für den kleineren AR05, dass der Lüfter tendenziell höher drehen muss. Das schlägt sich bei den Schallpegelmessungen im Allgemeinen negativ nieder.
Der Lüfter des SilverStone Argon AR06 ist identisch zum AR05 und besitzt einen Durchmesser von 92 mm. Auch hier setzt der Hersteller auf höhere Drehzahlen. 1050 bis 2330/min werden uns zurückgemeldet, wenn wir das gesamte durch Pulsweitenmodulation mögliche Spektrum durchlaufen. Der Schallpegel ist im Betrieb folgerichtig nahezu gleichauf mit dem AR05, bei voller Drehzahl nur minimal lauter. Nebengeräusche des Lüfterlagers können wir auch hier nicht feststellen.
Beim Thema Kühlleistung konkurriert der SilverStone Argon AR06 in unserem direkten Vergleich (Kapitel “PWM-Steuerung”) vor allem mit dem Noctua NH-L9a. Betrachten wir zusätzlich die Werte des Thermalright AXP-100 Muscle, wird klar, dass der Kühler bis hinauf zu 95 Watt Verlustleistung zwar konkurrenzfähig ist, Spitzenleistungen aber nicht erreicht werden. Nur bei geringen Lüfterdrehzahlen muss sich der Argon AR06 geschlagen geben. Die geringen Lamellenabstände fordern wohl ihren Tribut. Vom kleineren AR05 kann sich der AR06 aber deutlich absetzen.
Positiv hervorgehoben werden muss, dass der seitlich aus dem Lamellenpaket austretende Luftstrom die umliegenden Bauteile auf dem Mainboard mitkühlen kann.
Fazit
Der SilverStone Argon AR06 ist ein 58 mm hoher Kühler, der sich nicht vor der Konkurrenz zu verstecken braucht. Bei der maximalen Kühlleistung gibt es nichts auszusetzen. Lediglich das Kühlkörper-Design mit den in unseren Augen zu gering ausgefallenen Lamellenabständen verhindert ein besseres Abschneiden bei geringeren Lüfterdrehzahlen.