Forbes wundert sich über die Dummheit von Nokias Verwaltungsrat
Das bekannte US-Wirtschaftsmagazin Forbes wundert sich vor dem Hintergrund der Übernahme von Nokias Mobiltelefonsparte durch Microsoft in einem Ihrer Onlineartikel über Nokias Verwaltungsrat. Wie die meisten Leser sicherlich wissen, war das Geschäft in Nokias Fangemeinde von Anfang an umstritten. In den südlichen Bundesländern würde man wohl sagen, dass das ganze Geschäft schon ein gewisses “Geschmäckle” gehabt habe, schließlich war Nokias CEO Elop früher bei Microsoft angestellt und jetzt wird er wieder dorthin wechseln. Natürlich vergoldet mit einer üblichen Bonuszahlung, die 25 Millionen US-Dollar beträgt.
Diese 25 Millionen für ca. 2 Jahre Arbeit schlagen nun aber hohe Wellen in Finnland. Unter Druck der Öffentlichkeit gab nun der Vorsitzende von Nokias Verwaltungsrat bekannt, dass diese 25 Millionen Bonus ausschließlich das Ergebnis des Vertrags mit Elop aus dem Jahre 2010 wären. Ursprünglich war dies wohl als Verteidigungsmaßnahme gedacht, aber der Schuss ging böse nach hinten los. Denn nun fragt sich ganz Finnland zusammen mit Forbes, welcher Teufel den Verwaltungsrat im Jahre 2010 geritten haben muss, um Elop einen 25-Millionen-Dollar-Bonus zu versprechen, falls er es schafft, die Handysparte an Microsoft zu verkaufen. Elops Entscheidungen, alle eigenen Smartfon-Betriebssysteme wie z. B. Symbian und Meego (das z.Zt. als Sailfish OS wiederbelebt wird) aufzugeben und ganz allein auf Microsofts Windows Mobile/Phone zu setzen, wurden von Anfang an als parteiisch und unausgewogen empfunden, da er eben direkt von Microsoft kam.
Mit einem zusätzlichen, millionenschweren Bonus in Aussicht kann man natürlich jetzt erst recht davon ausgehen. Es bleibt nur die Frage, wieso der zusätzliche Verkaufsanreiz ausgerechnet aus Nokias eigenem Verwaltungsrat kam. Erklären kann das selbst Forbes nicht, weswegen sie zum Schluss des Artikels zu einer wenig schmeichelhaften Vorhersage kommen. Nokias Verwaltungsrat würde – so Forbes – als die perverseste Führungsmannschaft eines Großkonzerns in der europäischen Nachkriegsära in die Wirtschaftsgeschichte eingehen.