Microsoft “übertaktet” Xbox One noch vor dem Release

Über die für Ende des Jah­res ange­kün­dig­ten Next-Gen Spie­le-Kon­so­len Micro­soft Xbox One und Sony Play­sta­ti­on 4 haben wir in den letz­ten Mona­ten bereits aus­führ­lich berich­tet (sie­he Links zum The­ma). Bei­den gemein ist die Ver­wen­dung eines AMD-SoC als Platt­form. Die­ses basiert auf 8 Jagu­ar x86-Ker­nen und einer GCN-Gra­fik­ein­heit auf einem Die, gemein­hin als APU bezeichnet.

Doch so sehr sich Xbox One und Play­sta­ti­on 4 auf den ers­ten Blick glei­chen, so unter­schied­lich sind sie im Detail. Dabei hat sich in den letz­ten Mona­ten her­aus­kris­tal­li­siert, dass die PS4 wohl deut­lich mehr Roh­l­eis­tung haben wird, als die Hard­ware der Xbox One. Zudem muss sich die Xbox One das Sys­tem mit einer Mul­ti­me­dia-VM tei­len, die per­ma­nent zuguns­ten schnel­ler Umschalt­zei­ten aktiv sein soll. Fer­ner wird gemun­kelt, dass die Xbox One kein hUMA unter­stüt­zen könn­te, die PS4 jedoch schon, was die­ser wei­te­re Leis­tungs­vor­tei­le besche­ren wür­de sofern die Pro­gram­mie­rer der PS4-Titel das Fea­ture nutzen.

Seit der Vor­stel­lung der bei­den Kon­so­len im Mai 2013 ist viel pas­siert. Zuerst ging Sony in die Offen­si­ve und unter­bot mit einem emp­foh­le­nen End­kun­den­preis von ledig­lich 399 EUR die Vor­ga­ben von Micro­soft, die den Preis bei 499 EUR ansetz­ten. Dann ver­kün­de­te Sony, dass es bei der PS4 im Gegen­satz zu Micro­softs Xbox One kei­nen Online-Zwang geben soll. Der Auf­schrei in der Gemein­de führ­te dazu, dass Micro­soft kur­ze Zeit spä­ter zurück­ru­dern muss­te; es sol­le nun doch kei­nen Online-Zwang geben für die Xbox One.

Nun scheint es eini­ge Ände­run­gen in letz­ter Minu­te zu geben bei Micro­soft. Auf der Citi Glo­bal Tech­no­lo­gy Con­fe­rence hat Xbox Chief Mar­ke­ting Offi­cer Yusef Meh­di laut Gee­kwire ver­kün­det, dass der CPU-Teil der AMD-APU in der Xbox One nun mit 1,75 GHz statt der ange­kün­dig­ten 1,6 GHz tak­ten soll. Da AMD so kurz vor dem geplan­ten Release im Novem­ber 2013 ganz sicher nichts mehr an den Spe­zi­fi­ka­tio­nen oder dem Her­stel­lungs­ver­fah­ren der APU ändern konn­te, kann das nur hei­ßen, dass Micro­soft die APU mehr oder min­der von sich aus “über­tak­tet” aus­lie­fert. Das sel­be soll für die GPU gel­ten, deren Takt laut IGN von 800 MHz auf 853 MHz ange­ho­ben wer­den soll. Auch hier könn­te man von einer “Werks­über­tak­tung” durch den Her­stel­ler Micro­soft spre­chen. Und das alles wohl­ge­merkt noch bevor die Kon­so­le über­haupt auf dem Markt ist.

Im Inter­net kur­sie­ren dar­über hin­aus noch wei­te­re Gerüch­te. Eines davon will wis­sen, dass Micro­soft sich die Opti­on auf eine ech­te GPU offen hält, also prak­tisch eine Addon-GPU statt der in der APU inte­grier­ten GPU. Die­se soll auf Vol­ca­nic Island basie­ren und 2304 bis 2560 Shader­ker­ne besit­zen, also drei­mal mehr als die in der APU. Die Spe­ku­la­tio­nen gehen dahin, dass es sich dabei nicht um eine Kar­te han­deln soll, viel­mehr soll sich die­ser Chip auf einem Zwi­schen­lay­er des SoC befin­den. Hier­bei dürf­te es sich aller­dings eher um Wunsch­den­ken denn um Fak­ten han­deln. Allein die Leis­tungs­auf­nah­me einer sol­chen 2560-Shader-GPU dürf­te die des kom­plet­ten übri­gen Geräts über­tref­fen. Wer soll das küh­len, wer soll das mit Strom ver­sor­gen in einem kom­pak­ten Gerät wie der Xbox One?

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