Kompaktwasserkühlungen: Inter-Tech Argus Storm 1 & 2
Inter-Tech Argus Storm 2
<b>Technische Daten:</b>
<ul><li>Preis: ab ca. 62,00 €</li><li>Maße (BxHxT): 58x58x34 mm (Wasserblock, ohne Halterung und Leitungen), 275x119x28 mm (Radiator)</li><li>Material: Aluminium und Kupfer (Wasserblock), Aluminium (Radiator)</li><li>Lüfter: 2x 120 mm (25 mm Tiefe)</li><li>Lüfterdrehzahl: 740‑1750/min</li><li>Lüfteranschluss: bis zu 3x 4‑Pin (PWM)</li><li>Beleuchtung: ja, Pumpendeckel weiss beleuchtet im Betrieb</li><li>Aufbau: All-In-One-Wasserkühlung</li><li>Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+, 1150, 1151, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-v3, 2066</li><li>Nebengeräusche: bei Drehzahlen unterhalb von 400/min Schleifen/Rattern dominierend, ab ca. 1800/min hochfrequente Schwingungen wahrnehmbar </li><li>Art der Lüfterbefestigung: Schrauben</li></ul>
<b>Einbau:</b>
<ul><li>AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig</li><li>Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig</li></ul>
<b>Zusätzliches Zubehör: </b>
Montagematerial für AMD- und Intel-Systeme, Montageanleitung
<b>Besonderheiten beim Einbau auf AMD-Systemen:</b>
Die Montage der Inter-Tech Argus Storm 2 umfasst laut Anleitung zunächst die Vormontage der Backplate inklusive einer Isolierschicht, die aufgeklebt wird. Die Backplate wird dabei Hersteller-spezifisch ausgerichtet. Die Abstandshalter werden eingesteckt und ausgerichtet. Ein Rastpunkt signalisiert, ob die richtige Position erreicht ist. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bohrung wird der Gewindestift mit einer Kunststoffscheibe weitestgehend fixiert. In unserem Fall war die vorbereitete Backplate somit transportabel. Nachfolgend muss die originale Kühlerhalterung des Mainboards vollständig entfernt werden, um ein Ansetzen der neuen Halterung zu ermöglichen. Die durch die Bohrungen hinausstehenden Stifte werden mit zusätzlichen Kunststoffbuchsen versehen.
Bevor der Wasserblock aufgesetzt werden kann, muss das ab Werk montierte Halteblech für Intel-Sockel heruntergeschoben und das passende Blech für AMD-Sockel aufgeschoben werden. Hat man die beiliegende Wärmeleitpaste auf dem Prozessor-Heatspreader verteilt, kann der Kühlkörper aufgesetzt und mithilfe der Rändelschrauben befestigt werden. Der maximale Anpressdruck ist per Hand nicht realisierbar. Um das Maximum zu erreichen, muss zu einem Kreuzschlitz-Schraubendreher gegriffen werden.
Nachdem wir uns die Inter-Tech Argus 1 angesehen haben, folgt die Argus Storm 2. Einführend kann man schon einmal sagen, dass sie grundlegend auf die gleiche Pumpe und gleiche Lüfter zurückgreift. Lediglich der Radiator fällt größer aus und nimmt einen zweiten Lüfter auf. Das Mehr lässt sich der Anbieter mit einem geringen Aufschlag entlohnen. Mit 62 Euro ist man nicht der günstigste Anbieter auf dem Markt, aber stellt auch hier das Einstiegssegment dar. Ebenfalls kommt die direkte Konkurrenz aus dem Haus Cooler Master oder auch LC-Power. Erneut hat man die relativ langsam drehenden Lüfter auf seiner Seite, aber auch der recht unbekannte Anbieter ID-Cooling hat ein entsprechendes Produkt im Portfolio. Die Argus Storm 2 tritt damit mit dem geringsten Volumenstrom an. Das ist natürlich ein potenzielles Handicap bei der maximalen Kühlleistung. Dennoch wirbt Inter-Tech damit, bis zu 300 Watt Verlustleistung abführen zu können – ein ambitioniertes Ziel.
Hinsichtlich der Kompatibilität der Argus-Storm-2-Kompaktwasserkühlung können wir nur wiederholen, was wir im Vorangegangenen bereits festgestellt haben. Egal, in welche Richtung die Schlauchanschlüsse an der Pumpeneinheit zeigen, es sollte zu keinen Kollisionen mit umliegenden Bauteilen kommen. Beim Biegen der Kühlmittelschläuche fällt deren geringe Nachgiebigkeit auf.
Die Pumpeneinheit der Argus Storm 2, die als Kombination aus Kühlkörper und Pumpe fungiert, ist bei beiden Modellen von Inter-Tech identisch. Man hat sich für ein eckiges Design entschieden. Das Halteblech für Intel- oder alternativ AMD-Sockel ist aufgeschoben. Der Deckel der Einheit ist optisch durch Lichtkanten hervorgehoben. Unterhalb der Kappe sehen wir eine Art Schaumstoff. Dieser wird im Betrieb dezent ausgeleuchtet, sodass es zu einem weißen Akzent kommt. Die Drehzahl der Pumpe wird uns im Betrieb mit bis zu 3300/min angegeben. Diese relativ hohe Drehzahl im Vergleich zu anderen Produkten sorgt für eine deutlich hörbare Geräuschkulisse. Zu Beginn der Testphase trat zudem ein lautstarkes Gluckern hervor. Das größere Volumen im Kreislauf enthält wohl auch etwas mehr Luft.
In der Seitenansicht sehen wir die drehbar gelagerten Schlauchanschlüsse.
Der Kühlerboden ist aus Kupfer gefertigt. Die Verarbeitungsqualität entspricht dem üblichen Standard für Kompaktwasserkühlungen. Die Oberflächenrauheit ist gering, die Kontaktfläche wurde sauber plangefräst.
Der 240-mm-Radiator der Argus Storm 2 von Inter-Tech verfügt ebenfalls über eine Dicke von 28 mm. An der Verarbeitungsqualität gibt von unserer Seite aus nichts zu bemängeln. Während die uns zur Verfügung gestellte, kleinere Variante mit ein paar verschobenen Lamellen daherkommt, sieht die Argus Storm 2 makellos aus.
Die 240-mm-Kompaktwasserkühlung kommt natürlich mit zwei Lüftern daher. Auch wenn die Labels anders ausgezeichnet sind, sind die Spezifikationen identisch zur Argus Storm 1. Angegeben ist für die Lüfter der Argus Storm 2 eine Maximaldrehzahl von 1500/Minute. Im freien Betrieb stimmt diese Angabe im Rahmen der möglichen Produktionsstreuung. Wird der Lüfter jedoch auf den Radiator gesetzt, erhöht sich die Drehzahl auf etwa 1750/min.
Hinsichtlich der Geräuschentwicklung ist die Argus Storm 2 ähnlich wie das kleinere Modell. Hochfrequente Schwingungen können wir auch hier feststellen, was bei den großen Ähnlichkeiten kein Wunder ist. Aufgrund der beiden Lüfter haben wir natürlich zwei Schwingungsquellen. Im verbauten Zustand in einem Gehäuse treten diese ab etwa 1600/min hervor. Der Spitzenwert wird im Bereich zwischen 1650 und 1700/min erreicht. Je dünner das Gehäuseblech, desto stärker werden die Geräusche. Die erhöhte Lüfterdrehzahl gegenüber dem Soll ist ein Problem für die Lüfter.
Die deutlich hörbaren Lagergeräusche bei niedrigen Drehzahlen sind ebenso präsent. Die verwendete Fettmenge muss sich erst im Lüfter verteilen. Wer nicht warten möchte, nimmt den Rotor ab und schiebt die Fettpackung in Richtung der Nabenführung. Durch diesen manuellen Eingriff können wir die Nebengeräusche weitestgehend eliminieren.
Schauen wir nun auf die Kühlleistung der Inter-Tech Argus Storm 2. Während das 120-mm-Modell unter der begrenzten Lüfterdrehzahl zu leiden hat, was die maximale Leistung angeht, tritt dieser Effekt bei der Argus Storm 2 in viel geringerem Ausmaße auf. Eine ältere Enermax Liqtech 240 wird problemlos hinter sich gelassen. Eine aktuelle Fractal Design Celsius S24 ist aber ein anderes Kaliber. Dennoch sind wir überrascht. Über die gesamte Breite des Einstellbereiches reagiert die Kühlung nahezu linear auf Drehzahländerungen.
Eine 125-Watt-CPU ist kein Problem für die Argus Storm 2. Auch im übertakteten Zustand mit schätzungsweise 160 Watt Verlustleistung kommt die Kühlung noch gut zurecht. Ein großer Vorteil ist es, das bereits eine hohe Kühlleistung bei niedrigen Lüfterdrehzahlen erreicht wird. Die Kombination von 240-mm-Radiator und den beiden Lüftern wirkt hier stimmiger.
Aufgrund der Bauweise ist im Normalfall kein direkter Luftzug auf den CPU-Sockel vorhanden, sodass die umliegenden Bauteile durch die Gehäusebelüftung gekühlt werden müssen.
<b>Fazit</b>
Die Inter-Tech Argus Storm 2 wirkt im Gesamtpaket runder als die kleinere Variante. Die gewählte Radiator-Lüfter-Paarung hält unsere Test-CPU locker auf Kurs, auch eine Übertaktung ist kein Problem. Aber auch hier fallen die beiden Lüfter auf, da sie identisch zur Argus Storm 1 sind. Bereits ab Werk sollten die Lager gut gefettet sein, um unnötige Nebengeräusche zu vermeiden.