AMD lizenziert Rambus-Technologien
Die Firma Rambus, früher vorwiegend bekannt als Hersteller der RDRAM-Speicher für die verblichenen Intel-Chipsätze i850 und i820, machte in den letzten Monaten und Jahren vorwiegend durch zahlreiche Klagen auf sich aufmerksam (wir berichteten). Wie wir in den Jahren 2000 bis 2005 jeweils ausführlich berichtet hatten, hat Rambus so ziemlich jeden Hersteller von Speicher-Chips verklagt. Rambus sieht entscheidende Kernpunkte der DRAM-Technologie als Teil eigener Patentschriften und versuchte so, Lizenzgebühren für deren Nutzung von den Herstellern einzutreiben. Bis auf Infineon, die bis 2005 mit Rambus gestritten haben, hat sich auch praktisch jeder Hersteller darauf eingelassen. Die übrigen Hersteller berufen sich darauf, dass die entscheidenen Technologien im Rahmen des JEDEC-Konsortiums beschlossen wurden und von Rambus erst nachträglich als Patent angemeldet wurden.
Wie nun bekannt geworden ist hat AMD etliche Lizenzen von Rambus erworben. Dabei geht es um Technologien, die in DDR2 und DDR3 Standards enthalten sind, in FB-DIMMs und in Rambus eigenen XDR-Speichern. Als Zeitraum wurden die nächsten 5 Jahre ins Auge gefasst. In dieser Zeit ist AMD berechtigt, die Technologien zu nutzen ohne Gefahr zu laufen von Rambus verklagt zu werden. Das Budget für diese Investition umfasst 75 Millionen US-Dollar. Allerdings beinhaltet die Lizenz nicht die “Erlaubnis” zur Fertigung von Speicher-Chips. Im Falle von AMD wäre dies auch unnötig, da die Californier zwar Flash-Speicher fertigen, diese jedoch völlig anders aufgebaut sind als DRAM-Speicher für die Rambus die genannten Patente für sich beansprucht. Daher darf man davon ausgehen, dass AMD die Lizenzen vorwiegend für seine Memory-Controller erworben hat, die in den AMD K8-Kern Prozessoren (Opteron, Athlon 64, Sempron 64, Turion 64) enthalten sind. Noch in diesem Jahr plant AMD bekanntlich erste Athlon 64 Prozessoren mit DDR2-Support auszuliefern.
Danke rkinet und Matthias für den Hinweis