Test: Corsair Carbide 330R
Fazit
Kommen wir zur Zusammenfassung. Der Korpus des Corsair Carbide 330R basiert auf dem fast zwei Jahre alten Corsair Carbide 300R. Geändert wurde lediglich die Frontblende, außerdem ist eine Abdeckung für den Gehäusedeckel neu hinzugekommen, weiterhin natürlich die Dämmung der Seitenteile. Aus finanzieller Sicht ein durchaus logischer Schritt, den nicht nur Corsair geht, sondern auch viele andere Hersteller. So hat man sich zumindest die Werkzeugkosten für das Chassis gespart. Optik ist bekanntlich Geschmackssache, aber unserer Meinung nach ist das 330R optisch durch die Fronttür und die Deckelabdeckung aufgewertet worden. Die Abdeckung erfüllt nicht nur den Zweck, dass von oben kein Staub mehr ins Gehäuse gelangt (ein Manko welches das Carbide 300R hatte), weiterhin ist die Abdeckung noch mit einer Dämmung versehen. Bei der ebenfalls gedämmten Fronttür hat man sich Gedanken gemacht und nicht den Fehler begangen, den viele andere Hersteller machen: Die Fronttür kann von links nach rechts versetzt werden. Die Kunststoffklammern, welche hierfür versetzt werden müssen, machen zwar nicht den stabilsten Eindruck, aber da man nicht mehrfach täglich die Tür versetzt, sollte dies kein Problem darstellen.
Zur Kühlung sind bereits zwei Lüfter vorinstalliert: Ein 140-mm-Modell in der Front, ein 120-mm-Modell im Heck. Optional können weitere Lüfter verbaut werden, unter anderem zwei 120-/140-mm-Lüfter im Gehäusedeckel. Bei der Lautstärke kann man mit Herstellern wie Fractal Design oder Nanoxia, welche sich zum Teil auf Silent-Gehäuse spezialisiert haben, nicht mithalten, wobei die Lüfter nicht als störend laut zu betrachten sind. Bei den Temperaturen sieht das anders aus, hier hat das Carbide 330R zum Teil Vorteile. Corsair ist der Spagat zwischen Silent-Gehäuse und guten Temperaturen also durchaus gelungen. Angesichts der etwas hohen Lautstärke hätten wir uns schon eine Lüftersteuerung gewünscht. Ebenso gehört eigentlich eine Entkopplung des Netzteils zu einem Silent-Gehäuse.
Das Carbide 330R nimmt neben drei optischen Laufwerken noch vier Festplatten auf. Diese können wahlweise im 2,5-/3,5‑Zoll-Format sein. Das erscheint auf den ersten Blick vielleicht ein bisschen wenig, aber in Anbetracht der Tatsache, dass zum einen die Festplattenkapazitäten immer größer werden und das es sich beim Carbide 330R lediglich um einen Midi-Tower handelt, ist das akzeptabel. Dass nicht mehr Laufwerke eingebaut werden können, hat aber auch den Vorteil, dass hierdurch mehr Platz im Innenraum für Grafikbeschleuniger vorhanden ist. Diese dürfen bis zu 420 mm lang sein und liegen optimal im Luftstrom des Frontlüfters, was sich auch bei den Temperaturen bemerkbar macht. Auch die maximale CPU-Kühler-Höhe von 165 mm ist in Ordnung.
Bleibt noch der Preis: Das Corsair Carbide 330R ist ab 71 Euro erhältlich, das Carbide 300R ab 61 Euro. Die Umrüstung auf ein Silent-Gehäuse lässt sich Corsair also mit durchaus erschwinglichen 10 Euro bezahlen. In diesem Preisbereich sind jedoch mit einem Fractal Design Define R4, welches ca. 10 Euro mehr kostet, oder Gehäusen der Silencio-Reihe von Cooler Master, die ein bisschen weniger kosten, allerdings zum Teil eine schlechtere Kühlleistung bieten, starke Konkurrenten vertreten.