SilverStone Fortress FT04 — Die Hardware steht Kopf
Fazit
Kommen wir zum Fazit. Das SilverStone Fortress FT04 glänzt mit einer gewohnt guten Verarbeitungsqualität. Gepaart ist das Ganze mit einem ungewöhnlichen Konzept im Innenraum. Neben leicht entfernbaren Staubfiltern und dem möglichen Einbau von bis zu sieben 3,5″-Laufwerken können zusätzlich vier 2,5″-Laufwerke montiert werden. Allerdings sollte man sich beim Einbau Zeit und Ruhe nehmen, da ein werkzeugloser Einbau nicht vorgesehen ist und man bei fast jedem Einbauschritt zum Schraubendreher greifen muss. Das Kühlkonzept bewährt sich mit Einschränkungen ebenfalls sehr gut. Hierbei wird die kühle Luft der beiden Air Penetrator 182 direkt an die kritischen Stellen wie CPU und Grafikkarte geleitet. Der Festplattenkäfig wirkt, sofern er nicht mit fünf Platten voll bestückt ist, zusätzlich wie ein Windtunnel. Eine Stütze für schwere Kühler und eine weitere Stütze für schwere Grafikkarten, die bei Bedarf angebracht werden kann, runden das Konzept ab. Die hierbei von SilverStone erzielten Temperaturen sprechen für das Konzept. Schon auf niedriger Lüftereinstellung erreicht man bei angenehmer Lautstärke sehr gute Temperaturen. Hier bleibt immer noch ausreichend Luft nach oben. Dreht man die Lüfter auf höchste Einstellung, zeigen sie erst so richtig, was in ihnen steckt. Leider aber im negativen Sinn. Ein konzentriertes Arbeiten ist hierbei nicht mehr möglich. Das Fortress FT04 stürmt die Spitze unserer Lautstärketabelle, ohne das auch nur ein Verfolger in Sicht ist. Die einzige vorstellbare erträgliche Möglichkeit, die Lüfter auf höchster Stufe laufen zu lassen, wäre mit Headset auf dem Kopf bei einer Runde Battlefield 3 oder einem anderen Shooter. Allerdings ist das vollkommen unnötig, weil die Temperaturen auch auf niedriger Lüftereinstellung nicht ansatzweise ausgereizt sind. Hier wäre es sinnvoller gewesen, die alten Air Penetrator 181 zu verwenden, die auch im neuen Raven 04 zum Einsatz kommen.
Wer auf den Einsatz einer Wasserkühlung spekuliert, dem müssen wir vom Fortress FT04 abraten. Das Gehäuse ist voll und ganz auf Lüftkühlung ausgelegt. Weder im Deckel noch im Gehäuseboden kann ein Radiator montiert werden. Unter Umständen ist es mit viel Bastelarbeit möglich, in der Front einen Radiator zu montieren. Ansonsten bleibt einem nur der Einsatz einer AIO-Wasserkühlung anstelle des optionalen 120-mm-Lüfters auf der Gehäuserückseite.
Unterm Strich reicht bei einem Preis von über 200 Euro ein schickes Äußeres und der Status, mit einem um 180° gedrehten Mainboard etwas Besonderes abgeliefert zu haben, nicht aus. In dieser Preisklasse dürfen Lüfter einfach nicht den Eindruck erwecken, ein Düsenjet rast durchs Büro. Ob man die Positionierung der USB-Anschlüsse auf der rechten Gehäuseseite und Power- und Resetschalter auf der linken Seite gut oder schlecht findet, ist sicherlich eine subjektive Einschätzung und hängt auch vom Platz ab, an dem das Gehäuse später steht. Uns persönlich hat dieser Punkt jetzt nicht gestört, bei anderen Anwendern mag dies anders aussehen.