CPU-Kühler: Scythe Mugen MAX
Scythe Mugen MAX
Technische Daten:
- Preis: 42,95 € (UVP)
- Maße (BxHxT): 145x162x84 mm (ohne Lüfter), 145x170x110 mm (mit Lüfter)
- Material: Aluminium mit Kupfer-Heatpipes und Kupfer-Boden
- Gewicht: ca. 690 g ohne Lüfter, 840 g mit Lüfter
- Lüfter: 1x 140 mm
- Lüfterdrehzahl: 480‑1360/min (selbst ermittelt)
- Lüfteranschluss: 4‑Pin (PWM)
- Beleuchtung: Nein
- Aufbau: Tower-Kühler
- Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011
- Art der Lüfterbefestigung: Klammern
Einbau:
- AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
- Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
Zubehör:
Montageanleitung, Montagematerial, Backplate für Intel-Systeme, Wärmeleitpaste, Klammern für zwei Lüfter
Besonderheiten beim Einbau in AMD-Systeme:
Die Montage des Scythe Mugen MAX unterscheidet sich nicht maßgeblich von anderen Scythe-Kühlern. Die originale AMD-Backplate wird weiterhin genutzt. Sollte im gewünschten System eine geteilte Halterung zum Einsatz kommen (Sockel AM3+, FM1, FM2, FM2+), so könnte der Ausbau des Mainboards mit ein wenig Geschick nicht einmal notwendig sein.
Zuerst werden die Kunststoffteile mit den Haltenasen entfernt und gegen Abstandshalter ausgetauscht, die einfach eingeschraubt werden. Nachfolgend werden die beiden AMD-spezifischen Haltebleche aufgelegt und ebenso mittels Schraubverbindung fixiert. Ist der Heatspreader mit Wärmeleitpaste versorgt, kann auch schon der Kühler grob positioniert werden. Hierbei sollte die spätere Blas-Richtung des Lüfters bedacht werden, da es sich beim Mugen MAX um einen asymmetrischen Kühler handelt.
Das Spannblech muss dann aufgelegt werden. Die Positionierung ist dank der Nuten recht einfach gestaltet. Zwei Schrauben stellen schlussendlich die Lagesicherung her und erzeugen gleichzeitig die Spannkräfte. Leider liegt dem Kühler kein Schraubendreher bei, der die Montierbarkeit sicherstellt. Da der Schaft durch den Kühlkörper geführt werden muss, ist die Länge hier entscheidend. Der mitgelieferte GlideStream-Lüfter wird schlussendlich mithilfe von Klammern befestigt.
Der Scythe Mugen MAX ist ein Tower-Kühler, der mit einem 140-mm-Lüfter kombiniert wird. Bei diesem Satz fällt uns unweigerlich auf, dass dieses Duo bei Scythe schon im Portfolio vorhanden ist. Der Ashura konnte bereits in unserem Test überzeugen, sodass es fatal sein könnte, wenn sich beide Kühler Konkurrenz machen würden. Anhand der Details können wir aber schon jetzt sagen, dass der Mugen MAX eine eigene Philosophie vertritt und sich dadurch abheben kann.
Hinsichtlich der Kompatibilität kann man sagen, dass Scythe auch beim vorliegenden Modell darauf geachtet hat, dass der Kühler keine Probleme macht. Die Keep-Out-Area wird eingehalten und durch die asymmetrische Form kollidieren der Kühlkörper und der angebaute Lüfter nicht mit RAM-Modulen.
Der Scythe Mugen MAX fällt schon beim Auspacken ins Auge. Man hebt die schützende Stoff-Matte ab und könnte geblendet sein. Das abschließende Blech oberhalb des Aluminium-Lamellen-Pakets ist vernickelt und poliert. Die Enden der Heatpipes sind verdeckt, sodass der Kühler äußerst hochwertig wirkt. Nichtsdestoweniger handelt es sich auch hier um einen Tower-Kühler, der die Abwärme der CPU/APU über eine Bodenplatte aufnimmt und die Wärme über Heatpipes an die Lamellen weitergibt. Die Besonderheiten des Mugen MAX stecken im Detail.
Auf die Heatpipe-Direct-Touch-Technologie verzichtet Scythe beim Mugen MAX. Die sechs 6‑mm-Heatpipes sind in einen Kupfer-Boden eingelassen und verlötet. Die Kontaktfläche des Bodens ist genauso wie die Heatpipes vernickelt. Hierdurch lässt sich keine Aussage über die Verarbeitungsqualität unterhalb der Nickel-Schicht treffen. Unebenheiten werden durch das Verfahren ausgeglichen und in diesem Fall ist die Oberfläche zusätzlich poliert.
Verfolgt man die Heatpipe weiter hinauf zum Lamellenpaket, so wird der asymmetrische Aufbau sichtbar. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Heatpipes sich in die Lamellen aufteilen, um eine möglichst hohe Wärmeleitung zu ermöglichen.
Blickt man aus einer anderen Perspektive in den Kühler, sieht man das noch besser. Gleichzeitig fällt auf, dass die Kühlfläche mehrmals unterbrochen ist. Prinzipiell könnte man von vier Towern sprechen, die durch Stege miteinander verbunden sind.
Der Lamellenabstand ist mit 2,8 mm recht weit, die Lamellendicke mit 0,3 mm ebenso etwas massiver gewählt. Diese Kombination lässt im Allgemeinen sehr gute Kühlungseigenschaften im niedrigen Drehzahlbereich erwarten. Die Leistung bei hohen Drehzahlen dürfte dafür theoretisch geringer ausfallen. Ob sich das in der Praxis bewahrheitet?
Beim Lüfter setzt Scythe auf ein Modell aus der hauseigenen GlideStream-Serie, den SY1425HB12M‑P. Dieser wird vom Hersteller mit einer Drehzahl im Bereich zwischen 500 und 1300/min angegeben, wir messen 480‑1360/min. Die Toleranzen sind fertigungsbedingt und absolut normal. Im Betrieb vernehmen wir ein minimales Rattern/Klackern seitens des Lüfters. Man muss schon genau hinhören, um es zu vernehmen. Bei hohen Drehzahlen schlägt der minimal unrunde Lauf aber um, sodass wir Schwingungen und damit Vibrationen bemerken. Diese sind durchaus stark genug, um sich auf das gesamte System zu übertragen.
Beim Thema Kühlleistung können wir dem Scythe Mugen MAX eine Konstanz bescheinigen, die nur wenige Kühler erreichen. Bis hinauf zu 125 Watt Verlustleistung seitens des Prozessors ist zu sehen, dass schon geringe Lüfterdrehzahlen ausreichen, um innerhalb der Spezifikationen zu bleiben. Im hauseigenen Duell – Scythe Ashura gegen Mugen MAX – kann sich der Kühler vor allem bei sehr hohen TDP-Werten absetzen. Die in unseren Augen wichtige 95-W-Klasse zeigt einen Gleichstand. Unsere Befürchtung, dass sich der hohe Lamellenabstand negativ bemerkbar machen könnte, ist nicht eingetroffen.
Fazit
Der Scythe Mugen MAX ist ein leistungsstarker Kühler, der sich oftmals dem hausinternen Duell mit dem Ashura stellen muss und in unserem Test nur bei einer hohen Verlustleistung deutliche Vorteile bietet. Allgemein können wir mit dem Mugen MAX keinerlei Probleme feststellen. Egal welche CPU, die Kompatibilität ist gegeben und bietet stets genügend Reserven, um einen leisen Betrieb zu gewährleisten.