CPU-Kühler: Thermaltake Frio Silent 12
Thermaltake Frio Silent 12
Technische Daten:
- Preis: ab ca. 32,00 €
- Maße (BxHxT): 128x150x66 mm (mit montiertem Lüfter)
- Material: Aluminium mit Kupfer-Heatpipes
- Gewicht: ca. 560 g
- Lüfter: 120x120x25 mm
- Lüfterdrehzahl: 480‑1300/min (mit Silent-Adapter: 380–850/min)
- Lüfteranschluss: 4‑Pin (PWM)
- Beleuchtung: Nein
- Aufbau: Towerkühler
- Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+, 775, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011
- Art der Lüfterbefestigung: Klammern
Einbau:
- AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
- Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
Zubehör:
Thermaltake-Backplate, Montagematerial, Wärmeleitpaste, Montageanleitung, Silent-Adapter
Besonderheiten beim Einbau in AMD-Systeme:
Thermaltake setzt beim Frio Silent 12 auf eine eigene Backplate. Demzufolge muss die originale AMD-Halterung zunächst entfernt werden. Die zu installierende Backplate verfügt über eine aufgeklebte Schaumstoffschicht, die den Anpressdruck regulieren kann und gleichzeitig für die nötige Isolation sorgt. Ob die Form problematisch ist, lässt sich nur schwer sagen. Aufgrund des Schaumstoffes sollte sich die Backplate jedoch an die Gegebenheiten anpassen. Durch die Backplate werden Schrauben gesteckt. Ist das Mainboard aufgelegt, können die beiliegenden Abstandshalter aufgeschraubt werden. Diese verfügen über ein zweiseitiges Gewinde, um nachfolgend den Halterahmen ebenfalls aufzuschrauben. Nachdem die Wärmeleitpaste auf den Heatspreader aufgetragen und die Schutzfolie vom Kühlerboden entfernt wurde, kann der Kühler auch schon aufgesetzt werden. Das Spannblech mit Ausschnitten und entsprechenden Negativen an der Kühlerbasis helfen bei der Positionierung, sodass die beiden Spannschrauben prinzipiell nur eingeschraubt werden müssen. Zuletzt wird der Lüfter mithilfe von zwei Klammern am Lamellenpaket befestigt und an das Mainboard angeschlossen. Um die Drehzahl bei Bedarf zusätzlich zu drosseln, liegt dem Thermaltake Frio Silent 12 ein Silent-Adapter bei, der zwischen den Lüfter und das Mainboard gesteckt wird.
Mit dem Frio Silent 12 möchte Thermaltake die Balance zwischen hoher Kühlleistung und niedrigem Schallpegel schaffen. Mit einem Preis von ca. 32 Euro im Versandhandel sehen wir aber eine ganze Schar an Mitbewerbern. Nahezu preisgleich sehen wir den Alpenföhn Brocken, der immer wieder von Nutzern empfohlen wird, oder auch den noch recht neuen LEPA LV12. Beide Kühler hatten wir bisher noch nicht im Test. Günstiger, und von uns bereits getestet, sehen wir aber den Scythe Kotetsu oder den SilverStone Argon AR01. Der Frio Silent 12 müsste also einen Mehrwert bieten können. Ob er das schafft?
Bei der Kompatibilität zu aktuellen Mainboards sehen wir einen Patzer des Frio Silent 12. Während die Montage auf dem FM1-Mainboard von Gigabyte problemlos möglich ist, sind sowohl mit dem ASUS Crosshair V Formula als auch dem Sapphire IPC-AM3DD785G Anpassungen unsererseits notwendig, um den Kühler überhaupt montieren zu können. Schuld ist hier der große Halterahmen, der mit umliegenden Mainboardkomponenten kollidiert. Beim ASUS-Mainboard ist es die Kühlkonstruktion für die Spannungswandler und die Northbridge, beim Sapphire-Mainboard die BIOS-Batterie und der erste RAM-Slot.
Weiterhin sind die Klammern des Kühlers für die Montage des Lüfters zwar so ausgeführt, dass sie Platz im Bereich der RAM-Slots schaffen sollten, jedoch mit hohen RAM-Kühlern in Kontakt treten. Im vorletzten Bild der obigen Reihe sehen wir, wie der innere RAM-Riegel etwas weggeschoben wird, auf die Funktion hat das in unserem Fall keinen Einfluss.
Da sich der Thermaltake Frio Silent 12 um 90° drehen lässt, kann man die Probleme umschiffen. Gleichzeitig bietet sich dadurch die Möglichkeit, den Kühler so ausrichten, wie es für die Luftführung im Gehäuse sinnvoll ist.
Der Thermaltake Frio Silent 12 ist ein typischer Towerkühler. Die Abwärme wird über einen Basiskörper aufgenommen und über Heatpipes an ein Lamellenpaket weitergegeben. In diesem Fall setzt der Hersteller auf drei U‑förmige 8 mm dicke Heatpipes, die in den Boden eingelassen sind, aber einen direkten Kontakt zum Heatspreader herstellen (Heatpipe-Direct-Touch-Technologie). Für die Optik wurden die Heatpipes vernickelt.
Die Lamellen weisen einige Sicken zur Versteifung und als Strömungselemente auf und verfügen über Lüftungsschlitze, die ein Strömen der erwärmten Luft zwischen den Ebenen ermöglichen. Seitlich sind die Lamellen umgebogen, um ein Austreten des Luftstroms im direkten Nahbereich des Lüfters zu verhindern. Wir sehen ebenso, dass sich der Frio Silent 12 mit zwei Lüftern betreiben lässt.
Im unteren Bereich sind die Lamellen schmaler ausgeführt, um die Kompatibilität zu erhöhen. Unter die Aussparungen passen auch hohe RAM-Kühler, wie wir bereits sehen konnten.
Den Boden des Thermaltake Frio Silent 12 hatten wir bereits angesprochen. Die Heatpipes sind sauber eingelassen, es sind nur geringe Spalten vorhanden. Die Oberflächenrauheit ist auf einem normalen Niveau.
Der beim Frio Silent 12 verwendete Lüfter trägt die Modellbezeichnung PLA12025S12M und ist nicht einzeln erhältlich. Der Rahmen des Lüfters verfügt nicht über die typischen Bohrungen. Die vorhandenen Bohrungen sind ausreichend groß, um den Lüfter mit den beiliegenden Klammern zu montieren. Nutzen wir die Pulsweitenmodulation, sehen wir, dass der Lüfter einen Drehzahlbereich von 480‑1300/min abdeckt. Im Zusammenspiel mit dem zusätzlichen Silent-Adapter sinken die Drehzahlen auf 380–850/min. Eine Steuerung der Betriebsspannung und damit der Lüfterdrehzahl lässt diese geringen Werte nicht zu, sodass wir dazu raten, PWM zu nutzen.
Auch wenn der Lüfter des Frio Silent 12 durch seine Möglichkeiten zur Drehzahlsteuerung zunächst gefällt, müssen wir trotzdem Kritik üben. Bei niedrigen Drehzahlen vernehmen wir leichte Geräusche des Lagers, die aber nicht als kritisch einzustufen sind. Vielmehr offenbart der Lüfter bei einer Drehzahl von ungefähr 630/min ein ungewöhnlich hohes Betriebsgeräusch. Wir tippen, dass hier eine Resonanz auftritt.
Bei unseren Praxistests mit dem Kühler müssen wir feststellen, dass der Kühler selbst nach etlichen Montageversuchen partout nicht mit der 45-W-CPU zusammenarbeiten möchte. Ähnliches mussten wir erst vor kurzem beim Test des Raijintek Themis EVO beobachten. Kommt unsere nächsthöhere Test-APU zum Einsatz, sehen wir einen konkurrenzfähigen Kühler. Die maximale Kühlleistung kann im Verlaufe unserer Tests vielleicht nicht mit allen Kontrahenten mithalten, dafür kann der Kühler bei der Lautstärke punkten.
Fazit
Der Thermaltake Frio Silent 12 muss sich wahrlich nicht vor seinen Konkurrenten verstecken, kann sich aber eher bei höheren TDP-Klassen aus der Masse herausheben. Der Lüfter weiß zu überzeugen, muss aber mit einem unschönen Resonanzbereich Kritik einstecken.