Back to the roots: Ubuntu 18.04 LTS wieder mit GNOME

2004 erschien mit Warty Warthog die erste Version der bekannten Linux-Distribution Ubuntu. Damals setzte der Entwickler Canonical GNOME 2.08 als Oberfläche ein. Anstatt bei Erscheinen auf Gnome 3 zu wechseln, entschied man sich allerdings für die eigene Unity-GUI, die ursprünglich für die kleinen Netbooks entwickelt wurde. Nun rudert das Ubuntu-Projekt zurück und will mit der fürs nächste Jahr erwarteten Version 18.04 wieder GNOME einsetzen.
GNOME 3 – Gnome.org
Unity sollte, wie der Name schon erahnen lässt, die von Ubuntu in der Vergangenheit angestrebte Konvergenz ermöglichen – also auf verschiedenen Geräten vom Smartphone bis zum Desktop die gleiche Oberfläche anbieten. In diesem Zusammenhang hatte sich Canonical zu einer weiteren Eigenentwicklung entschieden, die in der Linux-Gemeinde sehr kontrovers diskutiert wurde: das Display-Protokoll Mir. Während der Rest der Linux-Entwickler auf Wayland hinarbeitete, um das angestaubte Xorg zu ersetzen, sollte Mir besser für die eigene Oberfläche Unity angepasst sein. Gegenüber Ars Technica sagte ein Ubuntu-Entwickler, dass man nun auch Wayland nutzen und das eigene Mir nicht weiter vorantreiben wolle.
Cinnamon – Wikipedia
Seit Ubuntu 13.04 gibt es eine offizielle Ubuntu-GNOME-Variante, die die bis dahin inoffiziell verbreitete Ubuntu-GNOME-Remix-Distribution ablöste. Dabei wird auch GNOME 3 kontrovers diskutiert. Den Entwicklern wurde in der Vergangenheit oft vorgeworfen, weniger auf die Community als auf eigene Ideen einzugehen. So gab es beim Versionswechsel von 2 auf 3 tiefgreifende Änderungen an der Oberfläche. Unter anderem deshalb gibt es mit MATE einen beliebten Fork von GNOME 2 und mit Cinnamon eine auf GNOME 3 basierende Oberfläche, die aber die Arbeitsweise von GNOME 2 erlaubt. Cinnamon und MATE sind bei Linux Mint standardmäßig erhältlich. Mint wiederum ist ein Ubuntu-Fork von Entwicklern, die mit der Oberfläche Unity nicht einverstanden waren und weiterhin GNOME 2 einsetzten. Nun schließt sich dieser Kreis, nur dass Ubuntu eben auf GNOME 3 setzt und Mint zwei Varianten mit GNOME-2-Lookalikes anbietet.
Quelle: Computerbase