Kompaktwasserkühlungen: Inter-Tech Argus Storm 1 & 2
Inter-Tech Argus Storm 1
<b>Technische Daten:</b>
<ul><li>Preis: ab ca. 50,00 €</li><li>Maße (BxHxT): 58x58x34 mm (Wasserblock, ohne Halterung und Leitungen), 159x119x28 mm (Radiator)</li><li>Material: Aluminium und Kupfer (Wasserblock), Aluminium (Radiator)</li><li>Lüfter: 1x 120 mm (25 mm Tiefe)</li><li>Lüfterdrehzahl: 740‑1750/min (Herstellerangabe) </li><li>Lüfteranschluss: 2x 4‑Pin (PWM)</li><li> Beleuchtung: ja, Pumpendeckel weiss beleuchtet im Betrieb </li><li>Aufbau: All-In-One-Wasserkühlung</li><li>Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, AM4, FM1, FM2, FM2+, TR4, 1150, 1151, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-v3, 2066</li><li>Nebengeräusche: bei niedriger Drehzahl Rattern der Lager deutlich hörbar, bei höherer Drehzahl (ca. 1700/min) hochfrequente Schwingungen möglich</li><li>Art der Lüfterbefestigung: Schrauben</li></ul>
<b>Einbau:</b>
<ul><li>AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig</li><li>Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig</li></ul>
<b>Zusätzliches Zubehör: </b>
Montagematerial für AMD- und Intel-Systeme, Montageanleitung, Lüfteradapter (4‑Pin auf Molex), Wärmeleitpaste
<b>Besonderheiten beim Einbau auf AMD-Systemen:</b>
Die Montage der Inter-Tech Argus Storm 1 umfasst laut Anleitung zunächst die Vormontage der Backplate inklusive einer Isolierschicht, die aufgeklebt wird. Die Backplate wird dabei Hersteller-spezifisch ausgerichtet. Die Abstandshalter werden eingesteckt und ausgerichtet. Ein Rastpunkt signalisiert, ob die richtige Position erreicht ist. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bohrung wird der Gewindestift mit einer Kunststoffscheibe weitestgehend fixiert. In unserem Fall war die vorbereitete Backplate somit transportabel. Nachfolgend muss die originale Kühlerhalterung des Mainboards vollständig entfernt werden, um ein Ansetzen der neuen Halterung zu ermöglichen. Die durch die Bohrungen hinausstehenden Stifte werden mit zusätzlichen Kunststoffbuchsen versehen.
Bevor der Wasserblock aufgesetzt werden kann, muss das ab Werk montierte Halteblech für Intel-Sockel heruntergeschoben und das passende Blech für AMD-Sockel aufgeschoben werden. Hat man die beiliegende Wärmeleitpaste auf dem Prozessor-Heatspreader verteilt, kann der Kühlkörper aufgesetzt und mithilfe der Rändelschrauben befestigt werden. Der maximale Anpressdruck ist per Hand nicht realisierbar. Um das Maximum zu erreichen, muss zu einem Kreuzschlitz-Schraubendreher gegriffen werden.
Die Argus Storm 1 ist das kleinere Modell von Inter-Tech. Mit einem 120-mm-Radiator ausgestattet, spricht es womöglich eine größere Käuferschicht an. Mit der Fähigkeit, laut Herstellerangaben bis zu 200 Watt Verlustleistung seitens des Prozessors abführen zu können, sollte man zusätzlich auf viele Eventualitäten vorbereitet sein. Im Gegensatz zur momentan direkten Konkurrenz im Preisvergleich, LC-Powers LC-CC-120-LiCo, Cooler Masters MasterLiquid-Modelle und Thermaltakes Water 3.0 Performer C könnte die Argus Storm 1 im Hinblick auf die Lautstärke punkten. Der 28 mm dicke Radiator und der langsam drehende Lüfter könnten bei geringer Auslastung einen ruhigeren Betrieb bedeuten.
Hinsichtlich der Kompatibilität der Argus-Storm-Kompaktwasserkühlungen merkt man, dass schon lange nichts mehr dem Zufall überlassen wird. Egal in welche Richtung die Schlauchanschlüsse an der Pumpeneinheit zeigen, es sollte zu keinen Kollisionen mit umliegenden Bauteilen kommen. Beim Biegen der Kühlmittelschläuche fällt deren geringe Nachgiebigkeit auf.
Die Pumpeneinheit der Argus Storm 1, die als Kombination aus Kühlkörper und Pumpe fungiert, ist bei beiden Modellen von Inter-Tech identisch. Man hat sich für ein eckiges Design entschieden. Das Halteblech für Intel- oder alternativ AMD-Sockel ist aufgeschoben. Der Deckel der Einheit ist optisch durch Lichtkanten hervorgehoben. Unterhalb der Kappe sehen wir eine Art Schaumstoff. Dieser wird im Betrieb dezent ausgeleuchtet, sodass es zu einem weißen Akzent kommt. Die Drehzahl der Pumpe wird uns im Betrieb mit 3100–3250/min angegeben. Diese relativ hohe Drehzahl im Vergleich zu anderen Produkten sorgt für eine deutlich hörbare Geräuschkulisse. Zu Beginn der Testphase trat zudem ein Gluckern hervor, das aber nicht so ausgeprägt ist wie beim größeren Modell. Die Restluft im System muss erst „abtransportiert“ werden.
In der Seitenansicht sehen wir die drehbar gelagerten Schlauchanschlüsse.
Der Kühlerboden ist aus Kupfer gefertigt. Die Verarbeitungsqualität entspricht dem üblichen Standard für Kompaktwasserkühlungen. Die Oberflächenrauheit ist gering, die Kontaktfläche wurde sauber plangefräst.
Der 120-mm-Radiator der Argus Storm 1 von Inter-Tech reiht sich mit einer Dicke von 28 mm neben zahlreichen Konkurrenten ein. Eine Überraschung bleibt aus. An der Verarbeitungsqualität gibt es im Großen und Ganzen nichts zu bemängeln. Die Radiatorlamellen könnten einheitlicher gearbeitet sein, dafür sehen wir in diesem Fall keine mechanischen Beschädigungen, wie sie auch mal passieren können.
Bei dem verwendeten Lüfter vertraut Inter-Tech auf ein eigens gelabeltes Modell. Auf den ersten Blick wirkt der Lüfter hochwertiger verarbeitet als es die Preisklasse der kompletten Kompaktwasserkühlung vermuten lassen würde. Angegeben ist für den Lüfter der Argus Storm 1 eine Maximaldrehzahl von 1500/Minute. Im freien Betrieb stimmt diese Angabe im Rahmen der möglichen Serienstreuung. Wird der Lüfter jedoch auf den Radiator gesetzt, erhöht sich die Drehzahl auf etwa 1750/min.
Bei der Geräuschentwicklung muss man verschiedene Themen betrachten. Sicherlich haben wir bei höheren Drehzahlen ein typisches Luftrauschen, das nicht zu vermeiden ist. Vielmehr fällt im verbauten Zustand in einem Gehäuse auf, dass die Lüfter ab etwa 1600/min zu hochfrequenten Schwingungen neigen. Ist das Gehäuseblech recht dünn, tritt ein gut hörbares Geräusch hervor. Das heißt, die erhöhte Lüfterdrehzahl gegenüber der Werksangabe im verbauten Zustand ist kontraproduktiv.
Ein weiterer Punkt beim verwendeten Lüfter sind deutlich hörbare Lagergeräusche. Diese treten vor allem bei niedrigen Drehzahlen hervor. Im Kontakt mit Inter-Tech und im Eigenversuch wurde klar, dass sich die verwendete Fettmenge erst im Lager verteilen muss. Durch unseren manuellen Eingriff konnten wir die Nebengeräusche weitestgehend eliminieren. Wenn man auf diesen Punkt achtet, lässt sich der Lüfter der Argus Storm 1 als ein gefälliger Begleiter beschreiben. Einen großen Anteil hat hieran der gewählte Drehzahlbereich.
Kommen wir zur Kühlleistung der Inter-Tech Argus Storm 1. Wie wir schon mehrfach angedeutet haben, ist die begrenzte Lüfterdrehzahl zwar für den leisen Betrieb eine feine Sache, sie limitiert aber auch die maximale Kühlleistung. Über weite Bereiche kann die Argus Storm 1 mitunter auch mit teureren Produkten mithalten. Eine 125-Watt-CPU lässt sich auch vergleichsweise leise betreiben. Nichtsdestoweniger muss man immer mit dem einen Auge in Richtung Luftkühlung sehen. Ein ordentlicher Luftkühler mit vergleichbarer Leistung kann günstiger sein. Sicher, dieser hat bestimmt größere Probleme, wenn die Verlustleistung des Prozessors weiter ansteigt, die Argus Storm 1 kann in unserem Overclocking-Test aber auch nicht vollends punkten. Im Test mit Prime95 kommt es auf einem Modul der CPU immer wieder zu Fehlern, sodass man nur kleine Experimente ins Auge fassen sollte.
Aufgrund der Bauweise ist im Normalfall kein direkter Luftzug auf den CPU-Sockel vorhanden, sodass die umliegenden Bauteile durch die Gehäusebelüftung gekühlt werden müssen.
<b>Fazit</b>
Die Inter-Tech Argus Storm 1 ist eine Kompaktwasserkühlung der Einstiegsklasse. Diesen Job macht sie mit guten Ergebnissen hinsichtlich der Kühlleistung. Die Leistung ist der vieler Lüftkühler aber nicht deutlich genug überlegen, sodass man hinterfragen muss, wie das Gehäuse-Konzept hinsichtlich Be- und Entlüftung aussieht. Der Lüfter überzeugt uns erst nach einer Einlaufphase bzw. einem manuellen Eingriff.