Foxconn 761GXM2MA-KRS2H
Fazit

An dieser Stelle wollen wir die vergangenen 20 Seiten des Reviews zum Foxconn 761GXM2MA kurz Revue passieren lassen. Wie auch beim vorangegangenen Mainboard, dem Foxconn K8M890M2MA, verabschieden wir uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge von unserem Testsample.
Das lachende Auge haben wir der Performance unseres heutigen Testkandidaten zu verdanken. Nirgends konnten wir Schwierigkeiten und/oder Schwächen in puncto Performance feststellen (mit Ausnahme der Netzwerktransferleistung). Ganz im Gegenteil, in einigen Tests gab es neue Bestmarken. Allen voran in Quake3, welches dem Mainboard sehr gut liegt. Anders sind 40 Frames pro Sekunde mehr als bei der Konkurrenz nicht zu erklären (es sei nochmals erwähnt, dass die Tests mehrfach durchgeführt wurden). Einzig die Netzwerkleistung lässt arg zu wünschen übrig. Für ein Gigabit-Port ist eine Transferleistung von nur 43 MB/s bei gleichzeitiger Prozessorlast von über 20 Prozent indiskutabel.
Gemischte Gefühle haben wir in Bezug auf die integrierte Grafikeinheit. Der Mirage 1‑Chip von SiS wird lediglich mit DirectX 7‑Technik ausgestattet. Zwar wirkt dies vorsintflutlich, der Schritt Seitens SiS lässt sich jedoch nachvollziehen. Denn was nutzt das tollste Featureset, wenn die Performance der Grafikeinheit nicht ausreicht, um alle Effekte korrekt darstellen zu können? Denn an genau diesem Aspekt hat Vias Chrome9 IGP zu knabbern. Ausgehend von der sehr änlichen DirectX 7‑Performance würde SiS wohl das gleiche Schicksal ereilen, wodurch die Entscheidung gegen DirectX 8 bzw. 9 nachvollziehbar wird.
Abseits von den genannten Aspekten stößt ein erneuter Ressourcenkonflikt bitter auf. Genau wie beim Foxconn K8M890M2MA ließen sich IDE, SATA und unser PCI-Raidcontroller nicht gleichzeitig nutzen, wenn der Raidcontroller im unteren PCI-Steckplatz platziert wurde. In dieser Konstellation verweigerte der PC schlichtweg den Bootvorgang. Da beide Mainboards ein nahezu identisches Layout benutzen, vermuten wir ein Folgefehler. Möglicherweise wurde das entwickelte PCB inklusive Fehler auf das neue Mainboard übernommen.
Zu guter Letzt fällt der relativ hohe Leistungsbedarf im Idle-Betrieb auf. Während die Leistungsaufnahme in allen anderen Punkten im Mittelfeld angesiedelt ist, zieht das 761GXM2MA im Idle-Betrieb satte 6 Watt (mit aktiviertem Cool´n´Quiet) bzw. 5 Watt (ohne Cool´n´Quiet) mehr aus der Steckdose als alle anderen bisher getesteten Mainboards. Betrachtet man zusätzlich den Abstand zum bisherigen Primus, dem Foxconn K8M89M2MA mit Via-Chipsatz, so benötigt unser heutiges Testsample in beiden Situationen satte 13 Watt mehr.
Das fanden wir gut
- gute Performance (unter Verwendung einer zusätzlichen Grafikkarte)
- geringe Prozessorlast bei USB-Datenverkehr
Das fanden wir nicht so gut
- Einstellungen im BIOS wurden nicht übernommen (Speichertimings sowie HT-Link)
- Ressourcenkonflikt (bei gleichzeitiger Nutzung von IDE, SATA und PCI-Raid0)
- nur durchschnittliche Signalqualität des Onboardsounds
- niedrige Netzwerkbandbreite, hohe CPU-Last bei Netzwerktransfer