AMD Radeon RX 480 für 199 US-Dollar

Heute Morgen hat AMDs CEO Lisa Su auf der Computex wie angekündigt über die kommende GPU-Architektur Polaris gesprochen. Wie befürchtet bleibt es zur Computex bei der Ankündigung der neuen vierten GCN-Generation. Die Karten selbst sollen am 29. Juni 2016 vorgestellt werden.
Die eigentliche Überraschung ist aber das Preis-Leistungs-Verhältnis. AMD nennt für die Radeon RX 480 eine UVP von 199 US-Dollar. Typischerweise werden US-Preise netto, also ohne Mehrwertsteuer angegeben. Beim aktuellen Wechselkurs dürfte das jedoch beinahe dem Straßenpreis in Euro entsprechen. Zu Anfang darf man mit 209 bis 239 EUR rechnen. Für diesen sehr günstigen Preis erhält man eine VR-taugliche Grafikkarte mit 36 CUs, über 5 TFLOPS Rechenleistung und einen Speicherausbau von 4 bis 8 GiB GDDR5, der mit 256 Bit angebunden ist. Dass die Karten relativ zur Rechenleistung sehr sparsam sein werden, hatte AMD schon vorab verkündet.
Aus den genannten Eckdaten kann man in etwa die Spezifikationen errechnen. Bei 36 CUs müsste die Karte – immer vorausgesetzt, AMD hat für die vierte Generation der GCN-Architektur den grundsätzlichen Aufbau nicht verändert – 2304 Shadereinheiten aufweisen. Um damit 5 TFLOPS an Rechenleistung zu generieren, muss die GPU mit ca. 1100 MHz takten.
Inzwischen hat AMD auch Fotos der RX 480 im Referenzdesign veröffentlicht. Es sticht sofort ins Auge, dass die Karte nur einen 6‑Pin-PCIe-Stromstecker hat. Da dieser nur für maximal 75 Watt ausgelegt ist (plus die 75 W, die der PCIe-Slot maximal bereitstellen darf) kann man leicht ausrechnen, dass die AMD Radeon RX 480 eine TDP von maximal 150 W aufweisen darf. Zum Vergleich: eine Radeon R9 380X mit der Tonga-GPU im Vollausbau ist mit einer TDP von 220 W spezifiziert – bei geringerer Rechenleistung, aber ähnlichem Preis.