Kompaktwasserkühlungen: Enermax Liqtech 120X & Corsair H105
Corsair Hydro Series H105
Technische Daten:
- Preis: ab ca. 96,00 €
- Lüfter: 2x 120 mm
- Lüfterdrehzahl: 750‑2600/min (im Test ermittelt)
- Lüfteranschluss: 4‑Pin (PWM)
- Beleuchtung: nein
- Aufbau: Kompaktwasserkühlung — 240-mm-Radiator
- Pumpenspannung: 12 Volt (3‑Pin)
- Sockel: AM2, AM2+, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011
- Art der Lüfterbefestigung: Schrauben
Einbau:
- AMD: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
- Intel: Verschraubung, Mainboard-Ausbau nötig
Zubehör:
Montageanleitung, Montagematerial für AMD- und Intel-Systeme, Y‑Adapter für den Anschluss von zwei Lüftern an einem Mainboard-Anschluss, zwei Farbringe
Besonderheiten beim Einbau in AMD-Systeme:
Ist eine geteilte AMD-Halterung (Sockel AM3+, FM1, FM2, FM2+) verbaut, ist ein Ausbau des Mainboard nicht unbedingt notwendig. Die originalen Haltenasen werden im ersten Schritt durch Abstandshalter ersetzt. Nachfolgende muss die Pumpeneinheit für die Montage vorbereitet werden. Ab Werk ist das Blech für Intel-Systeme verbaut. Um das Blech austauschen zu können, ist der Kunststoffring an der Unterseite durch Drehen zu entriegeln. Nach dem Entfernen des Rings lässt sich das Blech wechseln. Nachfolgend muss die Konstruktion mit dem AMD-Blech wieder zusammengesetzt werden. Die Bodenplatte der Corsair H105 ist bereits mit Wärmeleitpaste vorbereitet, sodass die Pumpeneinheit nun sofort auf die CPU/APU aufgesetzt werden kann. Jetzt müssen nur noch die vier Spannschrauben (als Rändelschrauben ausgeführt) aufgeschraubt und angezogen werden, bevor die Pumpe über das Mainboard (3‑poliger Lüfteranschluss) oder direkt über das Netzteil (mithilfe eines Adapters) mit Strom versorgt werden kann. Zuletzt muss der Radiator mitsamt den beiden 120-mm-Lüftern im Gehäuse untergebracht und verschraubt werden.
Corsair bietet seit längerem Kompaktwasserkühlungen an und ist recht schnell auf den Zug der leistungsstarken 240-mm-Varianten aufgesprungen. Die Corsair Hydro Series H105 ist ein Modell einer neueren Generation und kommt ohne das Corsair-Link-System daher. Die Aktualisierung hat unter anderem auch zur Folge, dass die Dicke des Radiators gegenüber der älteren H100i gestiegen ist, was speziell im Hinblick auf die Kompatibilität zum hauseigenen Mini-ITX-Gehäuse Obsidian 250D keinen guten Schritt darstellt.
Das neue Modell ist aktuell minimal teurer als die H100i und stellt im gleichen Atemzug nicht den günstigsten Einstieg in die Welt der 240-mm-Kompaktwasserkühlungen dar. Das bedeutet, dass dieser Mehrpreis auch in Mehrleistung umgesetzt werden sollte oder besser gesagt: Das Gesamtpaket muss überzeugen.
Hinsichtlich der Kompatibilität auf dem Mainboard ist die Corsair H105, wie andere Kompaktwasserkühlungen auch, problemlos nutzbar.
Der Grundaufbau der Corsair Hydro Series H105 ist unspektakulär und bietet keine großen Besonderheiten. Die Abwärme der CPU/APU wird über die kombinierte Pumpen-/Kühleinheit aufgenommen und auf den Radiator übertragen, wo schlussendlich zwei Lüfter die Wärme an die Umgebung übergeben.
Die kombinierte Pumpen-/Kühleinheit ist größtenteils von einem Kunststoff-Gehäuse umgeben. Der ab Werk installierte graue Farbring lässt sich gegen eine rote oder blaue Variante austauschen. Sieht man sich die Unterseite der Einheit an, wird der wahre Aufbau deutlicher. Die Bodenplatte der Corsair H105 besteht aus Kupfer und ist auf der Gegenseite mit feinen Lamellen ausgeführt. Bereits ab Werk ist die Oberfläche mit Wärmeleitpaste versehen.
Die Wasserschläuche der H105 verlassen die Pumpen-/Kühleinheit seitlich und sind leicht drehbar ausgeführt.
Der Radiator der Corsair Hydro Series H105 wird mit zwei 120-mm-Lüftern bestückt. Die Position der Lüfter ist dabei offen gelassen, beide Seiten sind mit Bohrungen für die Montage versehen.
Optisch sind die Corsair-Lüfter, die mit vielen Kompaktwasserkühlungen des Herstellers ausgeliefert werden, nahezu identisch. Gegenüber der bereits von uns getesteten Corsair H60 (2nd Gen) fällt aber auf, dass das Drehzahlspektrum deutlich größer ausfällt. Die Minimaldrehzahl unter Nutzung der Pulsweitenmodulation liegt bei 750/min, die Maximaldrehzahl bei 2600/min – gegenüber 1075/min und 2045/min. Der Schallpegel des Gesamtsystems ist relativ hoch, jedoch muss hierbei beachtet werden, dass zwei Lüfter ihren Dienst verrichten. Eine Schwingungsdämpfung ist nicht vorgesehen, obwohl geringe Schwingungen eine solche sinnvoll machen könnten. Diese Schwingungen ergeben sich vor allem aus geringen Abweichungen der Lüfterdrehzahlen. Diesen Punkt sollte man Corsair aber nicht allzu sehr ankreiden. Fertigungsbedingt werden zwei Lüfter sich nur selten exakt gleich verhalten.
In unserem Test zeigt sich Corsairs Hydro Series H105 von einer sehr guten Seite, wenn es um die Kühlleistung geht. Durchgehend reicht die H105 aus, um die CPU/APU innerhalb der Spezifikationen zu betreiben. Selbst in unserem Overclocking-Test gibt sich die H105 keine Blöße und bietet die Möglichkeit, den Schallpegel an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Die Pumpe wird mit einer konstanten Drehzahl von 1870/min betrieben und erzeugt dabei einen Schallpegel von 51,4 dB(A), gemessen aus einer Entfernung von 1 cm. Die Drehzahl ist geringer als z.B. bei einer Cooler Master Nepton 280L, der Schallpegel liegt dabei aber höher.
Fazit
Die Corsair Hydro Series H105 ist eine sehr leistungsstarke Kompaktwasserkühlung, die auch mit übertakteten CPUs/APUs problemlos fertig wird. Die relativ laute Pumpe und die leicht asynchron laufenden Lüfter zeigen aber auf, dass auch die H105 keine eierlegende Wollmilchsau ist.