Kompaktwasserkühlung: Fractal Design Kelvin T12
PWM-Steuerung
Wie gewohnt haben wir uns angesehen, wie sich der Testkandidat verhält, wenn sich das PWM-Signal verändert. Gleichzeitig haben wir wie zuletzt auch überprüft, welchen Einfluss Spannungsänderungen haben. In diesem Fall betrifft das sowohl die Lüfter als auch die Pumpe.
Die Lüfter der Fractal Design Kelvin T12 agieren unspektakulär. Wird das PWM-Signal variiert, fallen die sich im unteren und oberen Bereich einstellenden Plateaus auf. Durch diese wird der regelbare Bereich eingeschränkt. Im mittleren Bereich sehen wir eine nahezu lineare Drehzahlkurve.
Kommt die Betriebsspannung als Steuergröße zum Einsatz, zeigt sich, dass bei der minimalen Drehzahl keine besseren Ergebnisse erzielen lassen. Die Anlaufspannung bewegt sich auf dem Niveau von Konkurrenzprodukten, der folgende Anstieg ist nahezu linear. Mit der Spannungssteuerung werden höhere Anforderungen an die Steuerungseinheit gestellt. Viele Mainboards agieren nicht in den nötigen, feinen Stufen, wie sie vorteilhaft wären.
Im Endergebnis tendieren wir zur Nutzung des PWM-Signals für die beiden Lüfter.
Die zugehörigen Schallpegelwerte offenbaren keine besonderen Punkte.
Wie schon angekündigt, haben wir uns die Steuerung der Pumpendrehzahl über die Betriebsspannung ebenfalls angesehen. Während viele Pumpen nahezu “allergisch” auf reduzierte Drehzahlen reagieren – z.B. höhere Schallpegelwerte infolge unruhigen Laufes, schwankende Drehzahlen oder Nebengeräusche ähnlich einer kavitierenden Pumpe – bleibt die Kelvin T12 ruhig. Die Spannung lässt sich verhältnismäßig stark reduzieren, bevor der Antrieb seinen Dienst einstellt. Zwischen dem liegenden und stehenden Betrieb können wir leichte Unterschiede feststellen. Im stehenden Betrieb muss der Motor geringere Widerstände überwinden und dreht leicht höher (ca. 40/min).
Im Schallpegel schlägt sich diese Verhaltensweise ebenso nieder. Im stehenden Betrieb sind durchgehend bessere Schallpegelwerte zu erreichen.
Kommen wir nun zu den erreichten Temperaturen des Kandidaten, wenn die Lüfter via PWM-Signal gesteuert werden. Die Pumpe läuft dabei mit einer Versorgungsspannung von 12 V. Da es immer wieder Nachfragen zur Interpretation des Diagrammes gibt, eine kurze Grafik mit den wichtigsten Fakten:
Aus dem Diagramm lassen sich folgende Aussagen leicht ableiten:
- Kühllösung A ist bei Temperatur X leiser/lauter als Kühllösung B (vertikale Zuordnung)
- Kühllösung A ist bei Schallpegel X leistungsstärker/leistungsschwächer als Kühllösung B (horizontale Zuordnung)
In der Praxis zeigt sich, wenn die CPU mit einer Abwärme von 95 Watt daherkommt, dass die Fractal Design Kelvin T12 äußerst gute Werte vorzeigen kann. Größere Modelle wie die SilverStone Tundra TD02 oder die Enermax Liqtech 240 können hinter sich gelassen werden. Das Paket aus Kühlkörper, Pumpe, Radiator und Lüfter übertrifft unsere Erwartungswerte an eine 120-mm-Lösung. Die Lüfter begrenzen durch ihre Mindestdrehzahl die Reduzierung des Schallpegels.
Im Betrieb mit unserer 125-Watt-CPU zeigt sich ein ähnliches Bild. Die bereits von uns getesteten 120-mm-Kompaktwasserkühlungen können nicht mit der Lösung von Fractal Design mithalten.
Zum Schluss übertakten wir unsere CPU und überprüfen, wie die Kühlung mit mehr als 125 Watt Verlustleistung (Abwärme) zurechtkommt. Es zeigt sich, dass die Kelvin T12 allmählich an die Leistungsgrenzen stößt. Es sind höhere Lüfterdrehzahlen nötig, um im von AMD für den FX-8150 definierten Temperaturbereich (bis zu 61 °C) zu bleiben. Die Konsequenz aus dem Ergebnis dieses Tests hatten wir bereits in einem vorangegangenen Kapitel angesprochen: Der 120-mm-Radiator der Kelvin T12 begrenzt in diesem Fall die Kühlleistung. In Anbetracht der Möglichkeit, die Lösung erweitern zu können, um beispielsweise eine Grafikkarte mit in den Kühlkreislauf einzubinden, würden wir zu einer größeren Kelvin-Variante (Link zur Herstellerwebsite) raten.
Da es sich bei der Fractal Design Kelvin T12 um eine nachfüllbare und erweiterbare Lösung handelt, müssen wir die Bedeutung des Füllstandes betrachten. In unseren Tests zeigt sich, dass sich die Temperaturwerte mit einer Befüllung von ungefähr 180 und 200 ml nicht unterscheiden. Geringfügige Flüssigkeitsverluste (z.B. durch Verdunsten) führen demnach nicht sofort zu sinkenden Leistungswerten.