Radeon Software: Bilanz und Ausblick

Vor etwas mehr als einem hal­ben Jahr hat AMD sei­nen Gra­fik­trei­ber in Rade­on Soft­ware umbe­nannt und als des­sen ers­te Aus­ga­be die Crims­on Edi­ti­on vor­ge­stellt. Von AMD selbst durch­ge­führ­te Befra­gun­gen sol­len seit Ende 2014 einen signi­fi­kan­ten Anstieg bei der Zufrieden­heit der Kun­den mit dem Trei­ber-Paket auf­zei­gen. Mit der dama­li­gen Ver­öf­fent­li­chung des Cata­lyst Ome­ga wur­de ver­stärkt der Fokus auf eine Ver­bes­se­rung der Trei­ber­qua­li­tät gelegt, wobei ins­be­son­de­re direk­tes End­kun­den-Feed­back berück­sich­tigt wur­de. Den­noch gab es eini­ge Beschwer­den über die Anzahl und Fre­quenz zer­ti­fi­zier­ter Trei­ber im Jahr 2015. Nach­dem das Unter­neh­men einst­mals jeden Monat einen neu­en WHQL-Trei­ber ver­öf­fent­licht hat­te (bis Mai 2012), waren es im gesam­ten Jahr 2015 derer nur noch drei, die durch neun soge­nann­te Beta-Trei­ber ergänzt wur­den. Des­we­gen will AMD aber­mals eine Kor­rek­tur am Zeit­plan für die Releases vor­neh­men. Künf­tig sol­len sechs emp­foh­le­ne WHQL-Trei­ber ver­öf­fent­licht wer­den und so vie­le optio­na­le oder spe­zi­ell auf Spie­le ange­pass­te Trei­ber wie nötig. Ziel soll es sein, dass nach Mög­lich­keit alle zer­ti­fi­ziert sind.

Zur wei­te­ren Ver­bes­se­rung der Trei­ber­qua­li­tät star­tet AMD heu­te zudem das Rade­on Soft­ware Beta Pro­gram, wel­ches in die Qua­li­täts­si­che­rung ein­ge­bun­den sei und vom “Lead Beta Tes­ter” geführt wer­de. Inter­es­sier­te kön­nen eine E‑Mail an RadeonSoftwareBeta@amd.com schreiben.

Mit Rade­on Soft­ware Crims­on Edi­ti­on 16.6.2 erhal­ten die Rade­on Set­tings neun neue Fea­tures. In einem zukünf­ti­gen Release soll Frame Pacing für AFR unter DirectX 12 ermög­licht wer­den. Jenes Fea­ture hat bereits unter DirectX 10 und 11 gezeigt, dass sich die Mikro-Ruck­ler bei Mul­ti-GPU-Sys­te­men effek­tiv durch die geziel­te Ver­zö­ge­rung der Bild­aus­ga­be ein­zel­ner Bil­der bekämp­fen las­sen. Ent­wick­ler kön­nen zudem für DirectX 11 die Cross­Fi­re-API nut­zen, die über GPUO­pen ver­füg­bar ist.

Für Linux-Anwen­der soll es in Form des pro­prie­tä­ren PRO-Trei­bers bereits ab Vor­stel­lung der Rade­on RX 480 einen pas­sen­den Trei­ber geben. Die­ser ist zudem in Steam­OS Beta 2.8 inte­griert und bie­tet Unter­stüt­zung für die Vul­kan-Imple­men­tie­rung von DOTA 2. Für den offe­nen Trei­ber sei der ent­spre­chen­de Code eingereicht.

Um es Ent­wick­lern ein­fa­cher zu machen, ihre Spie­le auf Rade­on-Gra­fik­kar­ten zu opti­mie­ren und schi­cke Effek­te wie bei­spiels­wei­se die Haar­si­mu­la­ti­on Tress­FX zu inte­grie­ren, hat­te AMD GPUO­pen gestar­tet. Jene Sei­te wur­de seit­her mit vie­len SDKs, Code-Bei­spie­len, Biblio­the­ken und Tools befüllt – alle Open Source. Außer­dem erschei­nen regel­mä­ßig Blogbeiträge.

Spe­zi­ell für die Ent­wick­lung von Inhal­ten für Vir­tu­al Rea­li­ty steht Liquid­VR zur Ver­fü­gung, was fünf neue Funk­tio­nen erhal­ten hat. TrueAu­dio Next nutzt die GPU per Asyn­chro­no­us Com­pu­te für phy­si­ka­lisch kor­rek­te Audio­be­rech­nun­gen. Per Com­pu­te Unit Reser­va­ti­on las­sen sich CUs bestimm­ten Task Queu­es zuord­nen. Quick Respon­se Queue kann für zeit­kri­ti­sche Berech­nun­gen ver­wen­det wer­den, die dann mit erhöh­ter Prio­ri­tät von der GPU abge­ar­bei­tet wer­den. Mit Hil­fe von Varia­ble Rate Shad­ing kön­nen meh­re­re Ansich­ten mit unter­schied­li­cher Qua­li­tät berech­net wer­den. Zu guter Letzt bie­tet Liquid­VR jetzt Unter­stüt­zung für DirectX 12 und Vulkan.

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