ASUS Crosshair VI Hero
Fazit
Das ASUS Crosshair VI Hero kostet aktuell rund 55 € mehr als das Biostar Racing X370GT7. Dafür erhält man eine umfangreiche Software-Suite und ein sehr gutes BIOS – Punkte, die beim Biostar eher nicht so gelungen sind. Die Backpanelverkleidung ist optisch moderner, jedoch nur aus Kunststoff gefertigt. Die Kühlkörper auf den Spannungswandlern sind hingegen sehr hochwertig und mit Heatpipe miteinander verbunden. Ebenso wie bei der Chipsatzabdeckung handelt es sich hier um gefrästes Aluminium mit Gravur, was einen edlen Eindruck vermittelt. Generell ist die Designsprache stimmiger, wenn auch das Layout durch die höhere Komplexität unordentlicher aussieht.
Die verschiedenen Zusatzchips benötigen auch Energie. Der Verbrauch ist zwar nicht erheblich, aber gut messbar höher als beim Biostar. Auch die Audiolösung ist nicht perfekt. Zwar sind einige Teildisziplinen des Rightmarks ausgesprochen gut für eine Onboard-Audio-Lösung, sie scheint aber zum THD+-Rauschen zu neigen, was die Gesamtwertung verhagelt. Daneben steht eine Lüftersteuerung, die sich keine Schwächen erlaubt. Lüfter lassen sich wahlweise mit PWM oder über die Spannung regeln und gerade für Enthusiasten dürfte der separate Anschluss für die Wasserpumpe interessant sein. Er liefert bis zu 3 Ampere (36 W) und ist damit ausreichend dimensioniert für gängige Pumpen.
Das Backpanel ist fast schon überfrachtet mit USB-Anschlüssen. Kein anderes Board in unserer Testreihe kann dermaßen viele dieser Anschlüsse nach außen führen. Die 14 Ports lassen dafür keinen Platz für Grafikanschlüsse, und auch einen PS2-Konnektor sucht man vergeblich. Dass die Grafikanschlüsse nicht nach außen geführt werden, ist bei der Zielgruppe des Mainboards aber wohl verschmerzbar, in der Preisklasse wird ohnehin eher mit einer dedizierten Grafikkarte hantiert.
Als prägende Besonderheit des Crosshairs sei hier auch noch einmal erwähnt, dass ASUS nicht nur die typischen Kühlerbohrungen eingebracht hat, die AMD für Sockel AM4 vorgesehen hat, sondern auch solche, wie wir sie seit Urzeiten (Sockel AM2) von AMD kennen. Damit kann man alte CPU-Kühler und auch Wasserkühler, die verschraubt werden müssen, bei diesem Mainboard wiederverwenden. Das bietet aktuell kein zweiter Hersteller am Markt.