Neue (teils alte) SSD-Techniken von Phison, Silicon Motion, Marvell, SMI, Realtek und Seagate

SSDs sind seit ihrer Ein­füh­rung in den Mas­sen­markt in einem stän­di­gen Wan­del. Zunächst muss­ten sie ihre prin­zip­be­dingt kür­zen Laten­zen auch im har­ten Pra­xis­test bewei­sen, dann genüg­te die SATA-Schnitt­stel­le plötz­lich nicht mehr und man wich auf PCIe aus. Dann stell­te man fest, dass auch das AHCI-Pro­to­koll nicht ide­al ist für SSDs, egal an wel­cher Schnitt­stel­le, und man ersonn NVMe. Momen­tan befin­den wir uns in einer Pha­se, in der es immer bil­li­ge­re SATA-AHCI-Lauf­wer­ke gibt, die jedoch durch die Schnitt­stel­le beschränkt sind. Das ist aber egal für den Haus­ge­brauch, da auch die lang­sams­te SSD immer schnel­ler ist als die bes­te Fest­plat­te. Doch die Indus­trie drängt in Rich­tung PCIe und NVMe, wie die Flash Memo­ry Sum­mit 2018 gezeigt hat.

Dort stell­ten diver­se Her­stel­ler neue Lösun­gen für NVMe und PCIe vor. Ziel ist es, die­ses Duo auch der brei­ten Mas­se zugäng­lich zu machen und dazu müs­sen die Prei­se run­ter. Eine Schlüs­sel­kom­po­nen­te dafür sind die NANDs an sich, die mitt­ler­wei­le nicht nur in MLC‑, son­dern min­des­tens in TLC- oder gar QLC-Bau­wei­se gefer­tigt wer­den. Damit das nicht schief­geht, bie­ten der­ar­ti­ge Lauf­wer­ke fast immer einen SLC-Cache, sodass Schreib­zu­grif­fe für weni­ge Sekun­den beschleu­nigt wer­den können.

Aus tech­ni­scher Sicht inter­es­san­ter sind jedoch die zahl­rei­chen SSD-Con­trol­ler, die es mitt­ler­wei­le gibt. Wäh­rend vor weni­gen Jah­ren noch Her­stel­ler wie Sand­Force, Intel und Indi­linx um Markt­an­tei­le kämpf­ten, ist heu­te das Spek­trum deut­lich brei­ter gestreut, und jeder Con­trol­ler besitzt ande­re Vor­zü­ge. Man­che Con­trol­ler steu­ern nur 2 PCIe‑3.0‑Lanes an und ver­wal­ten nur weni­ge NAND-Chan­nels, um Anwen­dern mög­lichst güns­ti­ge NVMe-PCIe-Lösun­gen bie­ten zu kön­nen. Ande­re kön­nen bereits QLC-NANDs ansteu­ern und bie­ten damit ein sehr erschwing­li­ches GB-pro-EUR Ver­hält­nis. Hier ein kur­zer Aus­zug der Summit-Tage:

Wäh­rend die neu­en Fea­tures alle wun­der­bar klin­gen, dürf­ten älte­re Zeit­ge­nos­sen vor allem beim neu­en Sea­gate-Nyt­ro-Con­trol­ler hell­hö­rig wer­den. Sea­gate hat vor eini­gen Jah­ren LSI auf­ge­kauft, die zuvor SSD-Con­trol­ler-Pio­nier Sand­Force geschluckt hat­ten. Bei den Sand­Force-Con­trol­lern der frü­hen 10er-Jah­re gab es ein Fea­ture namens DuraWri­te, das nichts ande­res ist als eine Kom­pres­si­on von kom­pri­mier­ba­ren Daten, um NAND-Wri­tes zu spa­ren. Auch ande­re SSD-Con­trol­ler-Her­stel­ler nut­zen eige­ne Metho­den dafür. Bei Sea­gate fei­ert das Fea­ture nun offen­bar unter altem Namen eine Wie­der­auf­er­ste­hung, denn gera­de bei QLC-NANDs zählt jedes gespar­te Bit im Sin­ne der Haltbarkeit.