AMD Ryzen Threadripper 2990WX – Performance-Boost durch Radeon statt Geforce?

Vor­ges­tern wur­de der neue AMD Ryzen Thre­ad­rip­per der zwei­ten Gene­ra­ti­on vor­ge­stellt. Als Pro­zes­sor mit 32 Ker­nen und Able­ger der Epyc Ser­ver-Pro­zes­so­ren muss er sich natür­lich vor­wie­gend im Work­sta­tion-Bereich bewei­sen: also Ren­de­ring, Enco­ding, Simu­la­tio­nen, etc. Dort schlug er auch phä­no­me­nal ein, da Haupt­kon­kur­rent Intel der­zeit (noch) kei­nen direk­ten Gegen­spie­ler auf­bie­ten kann. Doch die HEDT-Platt­form von AMD muss sich natür­lich nicht nur bei pro­fes­sio­nel­len Con­tent-Crea­tors bewei­sen, son­dern auch die High-End-Anwen­der ande­rer Art bedie­nen: die Gamer.

Wäh­rend in die­ser Dis­zi­plin der direk­te Nach­fol­ger des vor­ma­li­gen Top­mo­dells, der AMD Ryzen Thre­ad­rip­per 2950X mit sei­nen 16 Ker­nen, voll über­zeug­te, konn­te der AMD Ryzen Thre­ad­rip­per 2990WX, der eine Abwand­lung der AMD-Eypc-Ser­ver­pro­zes­so­ren mit vier akti­ven Dies ist, nicht durch­ge­hend glän­zen. Bei den mit den Ker­nen ska­lie­ren­den CPU-Tests natür­lich schon, ins­be­son­de­re bei den von der Gra­fik­kar­te abhän­gen­den Tests wie eben Games jedoch nicht. Hier war das Top­mo­dell, schein­bar auf­grund der Inkom­pa­ti­bi­li­tät eini­ger Spie­le-Engi­nes mit der­art vie­len Ker­nen auf phy­sisch 4 NUMA-Nodes, uner­war­tet lahm.

Auf­grund der Markt­füh­rer­schaft NVI­DI­As im Gam­ing-Seg­ment haben vie­le Redak­tio­nen ver­ständ­li­cher­wei­se mit NVI­DIA-Gra­fik­kar­ten getes­tet: oft mit NVIDIA GeForce GTX 1080, manch­mal mit der 1080 Ti. Das ist legi­tim, denn zum einen gibt es aktu­ell kei­nen direk­ten Gegen­spie­ler zu NVI­DI­As GeForce GTX 1080 Ti aus dem Hau­se AMD, zum ande­ren grei­fen Gamer schon des­we­gen häu­fi­ger zur GeForce GTX 1080 als zur AMD Rade­on Vega 64, da es letz­te­re auf­grund des Mining-Booms mona­te­lang meist nur mit hor­ren­den Auf­schlä­gen zu kau­fen gab.

Nach einem Hin­weis aus dem 3DCen­ter-Forum scheint sich jedoch zu mani­fes­tie­ren, dass der 32-Kern-Thre­ad­rip­per unnö­tig schlecht prä­sen­tiert wur­de, sofern die Tes­ter eine NVI­DIA-Gra­fik­kar­te wähl­ten. Die­sem Hin­weis ist Golem nach­ge­gan­gen und hat den Ryzen Thre­ad­rip­per 2990WX auch mit einer AMD-Rade­on-RX-Vega-Gra­fik­kar­te getes­tet. In die­ser Kon­fi­gu­ra­ti­on lie­fer­te das Sys­tem weit höhe­re Frame­ra­ten als mit der NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti, obwohl jene in regu­lä­ren Gam­ing-Umge­bun­gen eigent­lich deut­lich flot­ter ist. Anschei­nend kann der aktu­el­le NVI­DIA-Gra­fik­trei­ber nicht mit 64 Threads (32 Ker­ne plus 2‑fach-SMT ver­teilt auf vier NUMA-Nodes) umge­hen, der AMD-Trei­ber jedoch schon.