AMD Ryzen 3000, 2000 und 1000 — Verkaufsanteile

Nachdem wir uns die drei Generationen der AMD Ryzen Prozessoren in der letzten Woche unter dem Gesichtspunkt der Preis- und Perfomanceeinordnung angeschaut hatten, blicken wir nun auf die Entwicklung bei den Verkäufen innerhalb der verschiedenen Generationen. Die Ryzen 3000 Prozessoren sind zwar erst seit knapp zweieinhalb Wochen käuflich erwerbbar, allerdings zeigen sich bereits jetzt einige Tendenzen.
Datenbasis
Die folgenden Zahlen basieren alle auf den Verkäufen des Online-Händlers Mindfactory, der die Verkaufszahlen der einzelnen Produkte angibt. Die Daten bilden damit nur einen Ausschnitt des Marktes (DIY — Do It Yourself) ab, lassen sich aber über die verschiedenen Generationen vergleichen.
AMD Ryzen 1000
AMD startete die Ryzen 1000 Serie (“Summit Ridge”) im März 2017 mit insgesamt 3 Modellen: Ryzen 1700, Ryzen 1700X, Ryzen 1800X. Die weiteren Modelle folgten im April sowie Juli 2017, so dass man insgesamt neun Prozessoren im Preisbereich von ursprünglich 115 bis 559 Euro anbieten konnte.

Innerhalb der letzten zwei Jahre hat sich davon der Ryzen 5 1600 mit einem Anteil von 34 Prozent am Besten verkauft — mit deutlichem Abstand folgt der Ryzen 5 1600X. Das Spitzenmodell Ryzen 7 1800X bringt es noch auf 8 Prozent.
AMD Ryzen 2000
Bei der Ryzen 2000 (“Pinnacle Ridge”) Serie setzte AMD zunächst nur auf 4 Modelle, die im April 2018 starteten. Im September 2018 folgten noch Ryzen 5 2500X und Ryzen 3 2300X, aber diese Prozessoren wurden nur an Computerhersteller ausgeliefert und haben höchstens als Tray-Versionen den Weg in den Einzelhandel gefunden.

Dank des mit 319 Euro relativ niedrigen Preises für ein Spitzenmodell konnte der Ryzen 7 2700 bislang einen Anteil von 25 Prozent der Verkäufe in der Ryzen 2000 Produktfamilie auf sich vereinen. Mit Abstand ist aber auch hier der Ryzen 5 2600 das beliebteste Modell — auf das 50 Prozent der Käufe entfallen.
AMD Ryzen 3000
Die Auswertung der Verkäufe der Ryzen 3000 (“Matisse”) sind momentan noch davon beeinträchtigt, dass die Modelle Ryzen 7 3800X und Ryzen 9 3900X immer wieder schlecht lieferbar bis ausverkauft sind. Trotzdem zeigt sich hier bereits ein deutlich anderes Bild als bei den beiden Generationen zuvor.

Hier nimmt nämlich mit dem Ryzen 7 3700X nicht eines der günstigeren Modelle die Spitzenposition ein, sondern ein Prozessor, der immerhin 349 Euro kostet. Das sind über 100 Euro Abstand zu den verkaufsstärksten Modellen der Vorgängergeneration.
Das Spitzenmodell Ryzen 9 3900X kommt trotz eingeschränkter Verfügbarkeit auf stolze 18 Prozent der gesamten Verkäufe. Das reicht zwar nicht an die Anteile des Ryzen 7 2700X heran, allerdings war dieser auch etwa 210 Euro günstiger.
Kaufinteresse bei hochpreisigen Modellen ist groß
Modell | UVP Start | Anteil* |
---|---|---|
Ryzen 5 1600 | 243 € | 34% |
Ryzen 5 2600 | 195 € | 50% |
Ryzen 7 3700X | 349 € | 43% |
*Anteil der jeweiligen Generation — Verkäufe seit Verkaufsstart bis 23.07.19 |
Bereits jetzt lässt sich also feststellen, dass die Nachfrage nach der dritten Generation Ryzen im Retailmarkt sehr groß ist. Den Ryzen 9 3900X gibt es momentan noch nicht einmal bei AMD selbst zu kaufen. Zusätzlich besetzt AMD aber ganz andere Preisregionen bei der Masse der Verkäufe. Dies kann man momentan vor allem am Ryzen 7 3700X fest machen, der sich ausgesprochen gut verkauft.
Modell | UVP Start | Anteil* |
---|---|---|
Ryzen 7 1800X | 559 € | 8% |
Ryzen 7 2700X | 319 € | 25% |
Ryzen 9 3900X | 529 € | 18% |
*Anteil der jeweiligen Generation — Verkäufe seit Verkaufsstart bis 23.07.19 |
Hinzu kommt das gestiegene Interesse am Spitzenmodell, das sich bereits jetzt — trotz schwieriger Verfügbarkeit — deutlich bei den Verkäufen bemerkbar macht. Die Tendenz ist also positiv, allerdings wird sich erst über die nächsten Monate zeigen, wie sich die Verkaufsanteile weiter entwickeln.