Neue AMD-Supercomputer in den Niederlanden und an der Universität von Durham
In dieser Woche gibt es wieder zwei neue Supercomputer auf Basis von AMD-Prozessoren zu vermelden. Zum einem soll in den Niederlanden der neue nationale Supercomputer von Lenovo bis Mitte des Jahres installiert werden und zum anderen wird die im Norden von England gelegene Universität von Durham den Supercomputer COSMA 8 ebenfalls bis Ende 2021 deutlich ausbauen. Beide setzen dabei hauptsächlich auf AMD Epyc 7H12 Prozessoren der zweiten Generation Epyc (“Rome”), allerdings sollen im noch namenlosen niederländischen System wohl auch Epyc Prozessoren der dritten Generation (“Milan”) zum Einsatz kommen.
13 PetaFlops für die Niederlande
In einer Pressemitteilung hatte die Lenovo Data Center Group bereits Anfang der Woche bekanntgegeben, dass man für die niederländische SURF (Samenwerkende Universitaire Reken Faciliteiten) einen Supercomputer bauen wird der eine Leistung von bis zu 13 PetaFlops (Peak) erreichen soll und damit in der aktuellen TOP500-Liste der Supercomputer einen Platz innerhalb der 50 leistungsstärksten Supercomputer der Welt belegen würde.
“Lenovo state-of-the-art HPC technology will include Lenovo ThinkSystem servers, powered by 2nd Gen AMD EPYC processors and ThinkSystem servers powered by future generation AMD EPYC processors, and all being cooled by Lenovo Neptune water cooling technology. 12,4 Pebibyte (PiB) of Lenovo Distributed Storage Solution (DSS‑G) and servers with NVIDIA HGX A100 4‑GPU will also assist with the artificial intelligence and machine learning abilities required for SURF’s innovative research”
Quelle: Lenovo Pressemitteilung
Die Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro werden zu 90 Prozent vom niederländischen Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft getragen. Die Installation, deren erste Phase Mitte 2021 abgeschlossen sein soll, beginnt im Frühjahr 2021.
Der noch namenlose Supercomputer ersetzt das Cartesisus-System, das seit 2014 besteht und aus einer Mischung verschiedener Intel-Prozessoren — Haswell, Ivy Bridge, Broadwell, Knights Landing und Sandy Bridge — mit fast 48.000 Kernen besteht.
Neben den AMD Epyc 7H12 werden bislang noch unbekannte AMD Epyc Prozessoren der dritten Generation zum Einsatz kommen — diese wird AMD allerdings erst offiziell im März vorstellen. Ausgeliefert werden diese bereits seit dem dritten Quartal 2020 vor allem an Cloud-Betreiber.
46.000 Epyc-Cores für Universitäten von Cambridge, Leicester, Durham und Edinburgh
Der Supercomputer COSMA 8 an der Universität von Durham besteht in einer Prototypeninstallation bereits seit Oktober 2020 und soll bis Oktober 2021 fertiggestellt werden. Der Gesamtausbau wird dann aus 360 Nodes mit je zwei AMD Epyc 7H12 Prozessoren bestehen, was eine Gesamtkernanzahl von 46.080 ergibt. Er wird vor allem für die Forschung in der Teilchenphysik, Astronomie und Kosmologie an den Universitäten von Cambridge, Leicester, Durham und Edinburgh benutzt werden.
In einem Bericht von Data Centre Dynamics gibt Alastair Basen — ein Projektmitarbeiter von DiRAC (Distributed Research utilizing Advanced Computing) — an, dass man sich für AMD entschieden hat, um viel größere Simulationsdatensätze mit schnellerer Ausführung zu ermöglichen und den Entdeckungsprozess bei kosmologischen Untersuchungen zu beschleunigen.
Aussagen zur Leistungsfähigkeit des COSMA 8 gibt es bislang noch nicht, allerdings haben die Universität von Durham und AMD eine Fallstudie veröffentlicht (PDF) in der weiter darauf eingegangen wird, warum man die momentan noch aktiven Vorgängersysteme COSMA 5 bis 7, die jeweils auf Intel Prozessoren gesetzt haben, nun durch ein AMD-System ersetzt.
Links zum Thema:
- Lenovo to Power SURF Dutch National Supercomputer ()
- TOP500 Expands Exaflops Capacity Amidst Low Turnover ()
- El Capitan — Supercomputer mit 2 Exaflop mit AMD Zen 4 (“Genoa”) und Radeon Instinct ()
- Zwei AMD-Supercomputer mit je 12 Petaflops zur Wettervorhersage für die NOAA ()
- AMD-Supercomputer in Stuttgart und Dresden eingeweiht ()