Biostar zielt mit AM4-Board und 6 PCIe-Slots auf Crypto-Mining-Gemeinde
In den Jahren vor 2014 erfuhr AMD einen ungeahnten Boom beim Kauf der hauseigenen Grafikkarten, da die Fans diverser Crypto-Währungen wie Bitcoin und Litecoin erkannt hatten, dass sich AMD-Grafikkarten hervorragend zum Mining von Crypto-Währung eignen. Die AMD-GPUs sind vergleichbaren NVIDIA-GPUs aus der Gamer-Szene schon seit Jahren in der schieren Rechenleistung überlegen. Bisher war es nur so, dass AMD die brachiale Rohleistung nicht 1:1 auf die Framerate in Spielen umlegen konnte. So kam es in den letzten Jahren, dass nominell schwächere NVIDIA-Grafikkarten in den gängigen Spielen oft schneller waren, als die eigentlich stärkeren AMD-Grafikkarten.
Nicht jedoch beim Crypto-Mining! Hier gelang es, dank hochoptimiertem OpenCL-Code die Leistungsfähigkeit der AMD-GPUs praktisch vollständig auszuschöpfen. Deswegen waren AMD-GPUs einige Jahre lang beim Schürfen (Mining) von neuen Bitcoins und Litecoins äußerst beliebt und je mehr davon man in ein System stecken konnte, desto besser. Das ging bei Litecoin bis etwa 2014 so, ehe auch dort – wie zuvor schon bei Bitcoin – maßgeschneiderte ASICs nochmal eine weit höhere Rechenleistung erreichten. Seitdem ist Mining per Grafikkarte bei den großen Crypto-Währungen eigentlich aus der Mode, da nicht mehr rentabel.
Trotzdem hat Biostar vor einigen Tagen ein neues AM4-Mainboard für AMD Ryzen und “Bristol Ridge” vorgestellt, das für die Bedürfnisse der Miner-Gemeinde maßgeschneidert sein soll. Dank nicht weniger als sechs PCIe-Slots sollen sich via Riser-Kabeln ebenso viele Grafikkarten parallel schalten lassen, um damit Mining zu betreiben. In der Pressemitteilung wird auch Bitcoin mehrfach erwähnt, was schade ist, da es zeigt, dass die zuständige Presseabteilung leider keine Ahnung hat von Miner-Szene; Bitcoins können schon seit Jahren nicht mehr sinnvoll über GPUs geschürft werden, wohl aber jüngere Crypto-Währungen wie Ethereum, Monero oder DASH.
Dass Biostar dieses Mainboard ausgerechnet für den AMD-Sockel AM4 auflegt, ist dennoch clever, da AMD in der Miner-Szene seit damals einen guten Ruf hat. So sieht das Board im Detail aus:
MODEL | TB350-BTC | |||||||||||||||
CHIPSET | AMD B350 | |||||||||||||||
CPU SUPPORT | Socket AM4 supports AMD A‑Series APU/CPU Maximum CPU TDP (Thermal Design Power) : 95Watt |
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MEMORY | Supports Dual Channel DDR4 1866/2133/2400/2667
2 x DDR4 DIMM Memory Slot, Max. Supports up to 32 GB Memory Each DIMM supports non-ECC & ECC 4/8/16 GB DDR4 module * DDR4 — 2667 only for Ryzen CPU. * Please refer to www.biostar.com.tw for Memory support list.
SR:Single-rank DIMM, 1R x4 or 1R x8 |
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EXPANSION SLOT | 3x PCIe 2.0 x1 Slot
2x PCIe 3.0 x1 Slot (for Bitcoin mining, please change the speed to PCI‑E 1.0 in BIOS setting) 1x PCIe 3.0 x16 Slot : When using APU or NPU, the bandwidth is x8 speed |
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STORAGE | 4x SATA III Connector (6Gb/s)
Supports AHCI & RAID 0, 1, 10 |
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USB | 6x USB 3.1 Gen1 (5Gb/s) port (4 on rear I/Os and 2 via internal headers)
6x USB 2.0 port (2 on rear I/Os and 4 via internal headers) |
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LAN | Realtek RTL 8111H
10/ 100/ 1000 Mb/s auto negotiation, Half / Full duplex capability |
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CODEC | ALC887
7.1 Channels, High Definition Audio |
Momentan ist das Mainboard Biostar TB350-BTC in Deutschland noch nicht gelistet. Aber wenn, dann wird es in der Miner-Szene sicherlich bald ordentlich Zuspruch erhalten. Zudem gibt es wohl auch noch das Biostar TA320-BTC, ebenfalls für Miner als Zielgruppe, das in Deutschland aber offenbar nicht beworben werden soll.