AMD Ryzen Threadripper 1950X — Part Two
Benchmarks: Speichertimings
Nächster Halt: Speichertimings. Auch bei dieser Testreihe stellten wir unseren 1950X fest auf 3,4 GHz ein. Wir wollten wissen, wie sich verschärfte Speichertimings auf die Performance auswirken. Dabei haben wir es nicht bei der Veränderung der Haupttimings belassen, sondern auch die Subtimings verschärft. Auf dem folgenden Vergleichsscreenshot haben wir unsere genutzten Einstellungen festgehalten.
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Wie zu sehen ist, haben wir DDR4-1866 als Taktrate genutzt. Das ist wenig, ließ uns jedoch den größten Spielraum für Verbesserungen an den Timings. So konnten wir unseren Speicher statt mit 14–14-14–36 1T mit 10–9‑9–27 1T betreiben und auch die Subtimings wurden deutlich straffer eingestellt.
Benchmark / Aspekt | DDR4-1866, langsame Timings |
DDR4-1866, verschärfte Timings |
Differenz in % langsame zu verschärften Timings |
AIDA64: Memory Read | 44.310 | 47.228 | 6,59 |
AIDA64: Memory Write | 48.148 | 54.988 | 14,21 |
AIDA64: Memory Copy | 45.805 | 52.191 | 13,94 |
AIDA64: Memory Latency | 141,7 | 123,4 | 12,91 |
AIDA64: CPU Queen | 118.779 | 119.148 | 0,31 |
AIDA64: CPU PhotoWorxx | 26.799 | 29.438 | 9,85 |
AIDA64: CPU ZLib | 1.257,2 | 1.275,5 | 1,46 |
AIDA64: CPU AES | 121.616 | 121.506 | -0,09 |
AIDA64: CPU Hash | 41.085 | 41.084 | 0,00 |
AIDA64: FPU VP8 | 7.856 | 7.855 | -0,01 |
AIDA64: FPU Julia | 70.916 | 70.924 | 0,01 |
AIDA64: FPU Mandel | 37.171 | 37.174 | 0,01 |
AIDA64: FPU SinJulia | 23.315 | 23.309 | -0,03 |
AIDA64: FP32 Ray-Trace | 14.795 | 14.795 | 0,00 |
AIDA64: FP64 Ray-Trace | 7.473 | 7.473 | 0,00 |
Cinebench R15 Single-Thread | 140 | 141 | 0,71 |
Cinebench R15 Multi-Thread | 2.797 | 2.869 | 2,57 |
Blender | 14,1 | 14,0 | 0,71 |
HandBrake: FPS | 51,6 | 53,5 | 3,68 |
HandBrake: Leistungsaufnahme | 192,3 | 194,7 | -1,25 |
POV-Ray | 45,4 | 45,1 | 0,66 |
WinRAR Packen | 187,7 | 171,8 | 8,47 |
WinRAR Entpacken | 67,3 | 67,1 | 0,30 |
7‑Zip Packen | 269,2 | 226,1 | 16,01 |
7‑Zip Entpacken | 88,5 | 87,9 | 0,68 |
Veracrypt: Kuznyechik | 1.946 | 1.946 | 0,00 |
Veracrypt: Twofish(Serpent) | 2.253 | 2.253 | 0,00 |
3DMark FireStrike: Gesamt | 10.640 | 10.647 | 0,07 |
3DMark FireStrike: CPU | 22.516 | 22.844 | 1,46 |
3DMark FireStrike: Leistungsaufnahme | 189,4 | 188,6 | 0,42 |
Metro Last Light Redux: FPS | 58,7 | 59,2 | 0,85 |
Metro Last Light Redux: Leistungsaufnahme |
288,5 | 291,2 | -0,94 |
Arma3: Yet Another Arma Benchmark | 28,0 | 30,3 | 8,21 |
Rise Of The Tomb Raider: FPS | 75,7 | 77,9 | 2,91 |
Prime95 x64: Leistungsaufnahme | 219 | 233 | -6,39 |
Idle: Leistungsaufnahme | 97 | 97 | 0,00 |
Durchschnittsabweichung | 2,73 | ||
Durchschnittsabweichung (ohne Leistungsaufnahme) |
3,43 |
Wie zu erwarten war, profitiert in erster Linie der Memory-Benchmark von AIDA64. Doch auch reale Anwendungen lassen sich durch straffere Timings beschleunigen: Allen voran die Packvorgänge mittels 7‑Zip und WinRAR profitieren (7‑Zip sogar sehr stark), doch auch Arma3 mag straffe Timings und gute Latenzen. Mit etwas über acht Prozent Mehrleistung ist das Spiel der drittgrößte Profiteur abseits synthetischer Benchmarks. Und selbst die etwas mehr als dreieinhalb Prozent mehr FPS bei HandBrake nimmt der Nutzer sicherlich gerne mit. Alle anderen Anwendungen können in der Regel kaum etwas mit schärferen Timings anfangen.
Durchschnittlich stehen weniger als drei Prozent Leistungssteigerung in der Tabelle, lässt man die Leistungsaufnahme außen vor, so steigt der Vorteil auf knapp dreieinhalb Prozent an. Apropos Leistungsaufnahme: Prime95, selbst im In-place-Test (welcher eigentlich wenig RAM nutzt), wird durch lasche Timings anscheinend deutlich eingebremst. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass sich die Leistungsaufnahme um über sechs Prozent erhöht, wenn die Timings angezogen werden. Hier besteht vermutlich eine Verbindung zur deutlich steigenden Speicherbandbreite.
Auch beim Thema Speichertimings gilt letztendlich: Ob es teurer Speicher mit scharfen Timings sein muss oder nicht, hängt in erster Linie von der verwendeten Software ab. Wer häufig Daten packen muss, ein Arma-Fan ist oder anderweitige Programme nutzt, von welchen ein latenzkritisches Verhalten bekannt ist, der kann mit dem richtigen RAM und entsprechenden Timings das eine oder andere Prozent Leistung herauskitzeln.