AMD Ryzen Threadripper 1950X — Part Two
Benchmarks: Speichertakt
Nach den Speichertimings folgt der Blick auf den Einfluss des Speichertaktes auf die Leistung. Einmal mehr nutzten wir feste 3,4 GHz für unsere Versuchsreihe. Wieder haben wir einen Screenshot zusammengesetzt, auf welchem unsere verwendeten Einstellungen verewigt sind:
Es gelang uns, beinahe sämtliche Timings zwischen beiden Taktraten identisch einzustellen – eine noch höhere Übereinstimmung war nicht möglich. Wer sich jetzt wundert, warum wir DDR4-1866 “nur” mit DDR4-3066 und nicht mit DDR4-3200 vergleichen, dem sei folgendes gesagt: Unser Testsystem bootete zwar mit DDR4-3200, dies jedoch nicht zuverlässig. Hinzu kommt, dass wir sehr häufig beim Reboot in einer Endlosschleife hängen blieben: System an, System aus, System an, System aus usw. Zuverlässiges Arbeiten war damit natürlich nicht möglich, sodass wir uns für DDR4-3066 entschieden. Und um ehrlich zu sein hatten wir derartige Probleme auch irgendwie erwartet. Schließlich wollten wir vier Dual-Rank-Module, obendrein noch mit jeweils 16 Gigabyte Kapazität, mit 1.600 MHz betreiben. Eine Taktrate, die weit außerhalb der Spezifikation liegt. Dennoch gehen wir davon aus, dass DDR4-3200 möglich sein könnte – mit entsprechend Finetuning an Timings und Spannung. Oder ganz profan, indem DDR4-3066 gesetzt wird und der Referenztakt erhöht. Den Beweis für unsere Vermutungen müssen wir allerdings derzeit noch schuldig bleiben…
Benchmark / Aspekt | DDR4-1866 | DDR4-3066 | Differenz in % DDR4-1866 zu DDR4-3066 |
AIDA64: Memory Read | 44.310 | 74.482 | 68,09 |
AIDA64: Memory Write | 48.148 | 82.968 | 72,32 |
AIDA64: Memory Copy | 45.805 | 77.630 | 69,48 |
AIDA64: Memory Latency | 141,7 | 92,5 | 34,72 |
AIDA64: CPU Queen | 118.779 | 119.780 | 0,84 |
AIDA64: CPU PhotoWorxx | 26.799 | 44.823 | 67,26 |
AIDA64: CPU ZLib | 1.257,2 | 1.283,5 | 2,09 |
AIDA64: CPU AES | 121.616 | 121.365 | -0,21 |
AIDA64: CPU Hash | 41.085 | 41.085 | 0,00 |
AIDA64: FPU VP8 | 7.856 | 7.898 | 0,53 |
AIDA64: FPU Julia | 70.916 | 70.882 | -0,05 |
AIDA64: FPU Mandel | 37.171 | 37.174 | 0,01 |
AIDA64: FPU SinJulia | 23.315 | 23.312 | -0,01 |
AIDA64: FP32 Ray-Trace | 14.795 | 14.795 | 0,00 |
AIDA64: FP64 Ray-Trace | 7.473 | 7.473 | 0,00 |
Cinebench R15 Single-Thread | 140 | 142 | 1,43 |
Cinebench R15 Multi-Thread | 2.797 | 2.967 | 6,08 |
Blender | 14,1 | 13,7 | 2,84 |
HandBrake: FPS | 51,6 | 55,9 | 8,33 |
HandBrake: Leistungsaufnahme | 192,3 | 206,6 | -7,44 |
POV-Ray | 45,4 | 44,5 | 1,98 |
WinRAR Packen | 187,7 | 137,4 | 26,80 |
WinRAR Entpacken | 67,3 | 66,2 | 1,63 |
7‑Zip Packen | 269,2 | 182,8 | 32,10 |
7‑Zip Entpacken | 88,5 | 86,9 | 1,81 |
Veracrypt: Kuznyechik | 1.946 | 1.946 | 0,00 |
Veracrypt: Twofish(Serpent) | 2.253 | 2.253 | 0,00 |
3DMark FireStrike: Gesamt | 10.640 | 10.635 | -0,05 |
3DMark FireStrike: CPU | 22.516 | 24.608 | 9,29 |
3DMark FireStrike: Leistungsaufnahme | 189,4 | 197,8 | -4,44 |
Metro Last Light Redux: FPS | 58,7 | 59,5 | 1,36 |
Metro Last Light Redux: Leistungsaufnahme | 288,5 | 36,2 | -1,59 |
Arma3: Yet Another Arma Benchmark | 28,0 | 36,2 | 29,29 |
Rise Of The Tomb Raider: FPS | 75,7 | 78,5 | 3,70 |
Prime95 x64: Leistungsaufnahme | 219 | 276 | -26,03 |
Idle: Leistungsaufnahme | 97 | 102 | -5,15 |
Durchschnittsabweichung | 11,03 | ||
Durchschnittsabweichung (ohne Leistungsaufnahme) |
14,25 |
Mit über 11 Prozent durchschnittlicher Leistungssteigerung von DDR4-1866 auf DDR4-3066 liegt das Ergebnis deutlich höher als das von verschärften Speichertimings. Jedoch muss bedacht werden, dass der Speichertakt mit dem Takt der Infinity Fabric gekoppelt ist. Und dieser Takt ist für die Kommunikation zwischen den Kernen und die Dies zuständig. Erhöht man also den Speichertakt, so erhöht man auch automatisch die Bandbreite zur Inter-Core-Kommunikation. Durch diese Kopplung lässt sich nicht sagen, welcher Anteil am Performancegewinn auf den Speicher fällt und welcher Teil auf die Infinity Fabric. Das ist allerdings auch egal, denn es zeigt sich, dass höherer Speichertakt mehr zählt als schärfere Timings. Das zeigt sich insbesondere bei den beiden Packprogrammen und Arma3. Mit jeweils über 25 Prozent Performance-Zuwachs stehen die Gewinner fest. Doch auch acht Prozent mehr FPS in HandBrake sind nicht zu verachten und selbst in Cinebench gereicht es zu sechs Prozent mehr Leistung.
An den Ergebnissen sehen wir: Ein hoher Speichertakt kann Threadripper gut zu Gesicht stehen. Aber auch hier kommt es auf die Anwendung an. Einige Anwendungen profitieren enorm, andere quasi überhaupt nicht. Es empfiehlt sich daher, zumindest die offiziell spezifizierten Taktraten von Threadripper auszunutzen. Wen ein Betrieb außerhalb der Spezifikation nicht abschreckt, der sollte nach DDR4-3000 und mehr streben. Es kann sich lohnen.