Gedanken zu 4K-Auflösungen — Die Nachfolge von Full-HD
Kennzahlen bei der Herstellung
Ein aktueller 27-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln besitzt insgesamt knapp 3,7 Millionen Bildpunkte auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratzentimetern, was einen Pixelabstand von etwa 0,23 Millimetern ergibt. Um genau zu sein sprechen wir von über vier Pixeln pro Millimeter. Würde man ein 27-Zoll-Gerät mit 3840 x 2160 Bildpunkten herstellen, so müsste man knapp 8,3 Millionen Bildpunkte auf der gleichen Fläche unterbringen. Die Pixelanzahl läge exakt 2,25 Mal so hoch wie aktuell, was einen Abstand von nur rund 0,156 Millimetern ergibt, oder anders herum 6,4 Pixel je Millimeter.
Solch eine Steigerung der Pixelanzahl und damit einhergehend der Dichte bedeutet für die Panelhersteller einen Balanceakt: Je mehr Bildpunkte, desto höher die Wahrscheinlichkeit von defekten Pixeln. Da gängige Bildschirme nach der ISO-13406–2‑Norm mit Pixelfehlerklasse II klassifiziert werden, bedeutet dies bereits bei unserem aktuellen 27-Zoll-Modell mit 2560 x 1440 Bildpunkten bis zu 14 komplett defekte und bis zu 18 teildefekte Pixel. Behält man diese Norm bei, so reden wir über bis zu 32 defekte und bis zu 41 teildefekte Pixel bei 4K2K. Eine deutliche Steigerung (abermals um etwa den Faktor 2,25), welche trotz deutlich kleinerer Bildpunkte zu einem unangenehmen Nutzungsgefühl führen kann. Denn ISO 13406–2 regelt lediglich die reine Anzahl an Fehlern je eine Million Pixel, nicht aber deren Lage auf dem Panel selbst.
Zwar kann man nun argumentieren, dass selbst bei Ausschöpfung der Anzahl an defekten Pixeln und direkt benachbarter Position der blinde Fleck auf dem Monitor genau so groß wäre wie bisher (aufgrund der kleineren Bildpunkte), bei Ausschöpfung der Anzahl und gleichzeitig wilder Verteilung auf dem Monitor könnte das Panel im schlimmsten Fall jedoch sehr “löchrig” wirken. Und wer möchte schon über 70 (teil-)defekte Bildpunkte auf einem nagelneuen Monitor haben?
Um dem Endverbraucher auch für hochauflösende Monitore eine gewisse Sicherheit in Bezug auf die Ergonomie zu gewähren, könnte es Diskussionen für eine neue ISO-Norm geben. Ob diese Diskussionen tatsächlich stattfinden werden, steht natürlich den Sternen. Im Sinne des Kunden wäre dies aber wünschenswert.
(Bildquelle: Eizo)
Ein weiterer Aspekt sind die Ausmaße der Geräte. Der eben verlinkte Eizo-Monitor ist nicht gerade ein schlanker Weggefährte, bis zu aktuell verfügbaren Gerätedimensionen ist noch ein weiter Weg zu gehen. Hinzu kommt eine komplexere Steuerung sowie eine erhöhte Anforderung an die Hintergrundbeleuchtung. Dies führt zu derzeit noch gesteigerten Ausmaßen. Die gesteigerten Anforderungen bedeuten gleichzeitig einen erhöhten Bedarf bei der Leistungsaufnahme, weshalb Eizo beim FDH3601 ein externes 350-Watt-Netzteil beilegt. Auch das ist eine Steigerung mindestens um den Faktor zwei gegenüber derzeitig erhältlichen Geräten.